Energie-Einsparungen im Krankenhaus
02.07.2012 -
Energie-Einsparungen im Krankenhaus. Die energetische Bewirtschaftung von Krankenhäusern ist nur effektiv, wenn die Verbrauchswerte für Öl, Gas, Strom und Wasser tagesaktuell erfasst und ausgewertet werden. Eine Ingenieurgesellschaft (INGA) in Hameln erprobt derzeit ein entsprechendes Modell.
Ein wirkungsvolles Energiemanagement setzt die zeitnahe Transparenz der Kosten voraus – ferner ein Störmeldemanagement, das auffällige Verbrauchswerte sofort signalisiert. „Das funktioniert freilich nur, wenn die Verbrauchsdaten tagesaktuell erfasst und bewertet werden“, betont Dipl.-Ing. Florian Kienast, Chiefcontroller der Ingenieurgesellschaft für Gebäudeautomation (INGA) in Hameln, die etliche Gebäudeleitnetze in Deutschland, so im Klinikum Kiel, realisiert hat. Ebenso wichtig ist die zeitnahe Bewertung der Gegenmaßnahmen. Nur dann kann von einem effektiven Energiecontrolling die Rede sein. Zu dessen Realisierung empfiehlt die Ingenieurgesellschaft das computergestützte Lösungspaket EIS (Energie Informations System). Es wird in drei Schritten umgesetzt. Als erstes werden die Verbrauchszähler der Liegenschaft auf einen Datenlogger – der EIS-Box – geschaltet.
Die Zählerdaten werden stündlich, mindestens täglich, abgefragt und an den Zentralserver im Rechenzentrum der Klinik weitergeleitet. Hier laufen auch die Störmeldungen zusammen, die sofort gemeldet werden. Die Box führt auch Berechnungen durch und schaltet selbsttätig bei Bedarf einzelne Verbraucher vorübergehend ab. Der zweite Schritt grenzt die schlechten Energieverbraucher ein. Hierzu werden die Verbrauchsdaten mit Hilfe einer vergleichenden Datenbank analysiert. Florian Kienast: „Diese Grobanalyse lässt eine erste energetische Bewertung der Haustechnik zu. Unnötige Verbräuche, verursacht von Leckagen, defekten Regelungen oder durch falsches Nutzerverhalten, werden so rasch entlarvt.“ Der dritte Schritt ist eine dreimonatige Feinanalyse mit einer mobilen Leittechnik.
Damit werden einzelne Sanierungsschritte vorgeschlagen und die Amortisation errechnet. Das beschriebene Servicepaket stellt INGA auf Mietbasis zur Verfügung, so dass zunächst keine Investitionskosten anfallen. Allerdings sollten in der Liegenschaft fernauslesbare Gas-, Wasser- und Stromzähler vorhanden sein. Andernfalls sind Zählerauslesung und Dateneingabe von Hand erforderlich. Der Dienstleister rechnet mit dem Kunden per Monatspauschale oder nutzungsabhängig ab. Nach bisherigen Erfahrungen liegt das Energie-Einsparpotential im Klinikbereich bei 15 bis 25 %.