Online Educa Berlin: internationale E-Learning-Konferenz
27.12.2011 -
Online Educa Berlin: internationale E-Learning-Konferenz. Weltweiter Branchentreffpunkt: Die Internationale Konferenz für technologisch gestützte Aus- und Weiterbildung ist mit mehr als 80 Veranstaltungen und Teilnehmern aus 94 Ländern sehr gut aufgestellt. Zum 13. Mal konnten sich Experten und ambitionierte Anwender in Berlin auf den neuesten Stand bringen. Dabei wurde klar, dass die vielfältigen Möglichkeiten des E-Learnings in der medizinischen Aus- und Fortbildung noch unzureichend erkannt sind – dies illustrierten die spärlich besuchten (zwei) Veranstaltungen zu diesem Thema. Lediglich ein Aussteller widmete sich E-Learning in der Medizin – dabei bietet der vorgestellte Inmedea- Simulator schon sehr weit gehende Möglichkeiten.
Der Bedarf ist da: Klinische Aus- und Fortbildung stehen zunehmend vor dem Problem, dass aufgrund der verkürzten Liegezeiten im Krankenhaus Patienten gar nicht mehr lange genug beobachtet werden können. Hier setzt der E-Learning-Ansatz ein. Über das Internet können in virtuellen Kliniken anhand der Krankheitsverläufe realer Patienten Anamnese und Therapie nachvollzogen werden. Zudem sind Bewertungen des Vorgehens, der Informationsaustausch der Teilnehmer und die Zuordnung relevanter Literatur und Abrechnungskennziffern integrierbar. Das mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von der Universität Tübingen unter dem Namen „Prometheus“ entwickelte Programm bietet diese Möglichkeiten. Eine Demoversion ist online verfügbar. Für einen vollständigen Zugang zu den inzwischen schon 15 Klinikbereichen dieser sich fortlaufend weiterentwickelnden virtuellen Klinik sind allerdings besondere Vereinbarungen abzuschließen. Die Studenten der Medizinischen Fakultät der Universität Münster haben schon vollen Zugang und nutzen die virtuelle Klinik vielfältig, das Informationsportal DocCheck bietet CMEFortbildungen anhand von Fällen der virtuellen Klinik, das Sanitätsamt der Bundeswehr beauftragte Inmedea zur Einrichtung einer virtuellen gynäkologischen Klinik.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Der „Arzt“ in der virtuellen Klinik des Inmedea-Simulators, www.inmedea-simulator.net, wird Schritt für Schritt durch die Klinik geführt. In der „Anamnese“ gilt es, aus einer Auswahl von Fragevorgaben die richtigen auszuwählen. Zur körperlichen Untersuchung ist der Patient in die passende Position zu bringen. Schließlich muss mit dem ausgewählten Untersuchungsinstrument die relevante Körperregion des Patienten identifiziert werden.
Untersuchungsanforderungen und Diagnose
An einem virtuellen Arztschreibtisch kann danach die Schublade „Untersuchungsanforderungen“ aufgezogen werden. Hier wird die angemessene apparative Diagnostik ausgewählt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen mit Kostenangaben sind dann Grundlage der Diagnose, die auch ganz realitätsnah auf einer Patientenakte nach dem ICD10-Code ausgewählt wird. Nach Abschluss der Diagnose wird diese beurteilt.
Therapie
Über den Schubladen-Button „Therapieplanung“ gilt es, die angemessene Therapie über die diversen Therapieschritte auszuwählen. Auch hier wird nach Abschluss der Therapie- Visite über ein Popup-Fenster eine Beurteilung geleistet. Der Informationsgewinn erfolgt hier durch den Vergleich der eigenen Entscheidungen mit dem vom Autor des Programms vorgeschlagenen Therapie- Plan.