Dimension Vista und StreamLab in den Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst
05.06.2011 -
Dimension Vista und StreamLab in den Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst. Ein neues Niveau der Konsolidierung und Automation in der Labordiagnostik hat das Zentralinstitut für Laboratoriumsmedizin der Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst erreicht. Als eines der ersten in Europa setzt es das neue Dimension Vista System in Anbindung an die StreamLAB Analytical Workcell im Routinebetrieb ein.
Die Städtischen Kliniken sind mit 986 Betten, 16 Kliniken und vier Zentralinstituten eine von zwei Klinikgemeinschaften der höchsten Versorgungsstufe in Frankfurt. Das integrierte Zentrallabor ist für alle Aufgabenbereiche der Laboratoriumsmedizin von der Mikrobiologie über die Blutgruppenserologie mit Blutdepot bis zur Klinischen Chemie zuständig. Im Jahr 2007 führte das Labor über 2 Mio. Analysen durch, wobei rund zwei Drittel auf die Bereiche Klinische Chemie, Immunologie/Infektionsserologie und Gerinnung entfielen.
Im Herbst 2006 hatten sich Klinikum und Institut als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung (mit Berücksichtigung der Funktion als Referenzinstitut) für eine StreamLAB Automationslösung von Siemens Healthcare Diagnostics entschieden.
Die Ausschreibungskriterien beinhalteten u. a.: das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Turnaroundzeit, die Verfügbarkeit möglichst aller in einem Krankenhaus der Maximalversorgung notwendigen Routine- und Notfallanalysen, absolute Notfalltauglichkeit und sehr geringe Probenvolumina (große Frühgeborenen-Intensivstation). Bei der Entscheidung spielten die Eigenschaften des absehbar verfügbaren Dimension Vista eine wichtige Rolle.
Das System wurde zunächst mit drei Dimension RxL Max Systemen unter der Projektleitung von Christa Brulez, der ltd. MTA für den Bereich Klinische Chemie, und Dr. med. Oliver Colhoun, ltd. Oberarzt des Instituts, im Laufe des Jahres 2007 installiert. Das gesamte StreamLab System automatisiert die Bestimmung von über 130 Analyten aus der Klinischen Chemie, Immunologie, Infektionsserologie und Gerinnungsdiagnostik. Damit sind rund um die Uhr z.B. auch die Schilddrüsendiagnostik und die komplette Hepatitis- und HIV-Diagnostik verfügbar.
Erfüllung klinischer und organisatorischer Anforderungen
Ziel der Städtischen Kliniken war es von Anfang an, diese Analytik auf einer Plattform mit kurzer Turnaroundzeit und hoher analytischer Qualität bei kleinsten Probenmengen weiter zu konsolidieren. Im Herbst 2007 wurde dann ein erstes Dimension Vista System zur Evaluierung im Labor installiert. Nach einer entsprechenden Erprobungsphase konnten zügig kardiale Marker wegen ihrer hervorragenden Testeigenschaften und kurzen Analysenzeiten sowie spezifische Proteine in die Laborroutine überführt werden. Seit Ende August dieses Jahres werden zwei Dimension Vista Systeme, die an die StreamLab Automationsstraße angeschlossen sind, für die integrierte Routine- und Notfalldiagnostik eingesetzt.
Prof. Dr. Christian Trendelenburg, Ärztlicher Direktor der Städtischen Kliniken und Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, freut sich über eine „reibungslose und rasche Installation sowie Integration in die vorhandenen Systeme“. Er schätzt die „hohe Flexibilität des offenen Automationssystems“ und spricht von einem „sehr guten, allseits akzeptierten Konsolidierungseffekt.“
Unter dem klinischen Aspekt begrüßt Prof. Dr. Trendelenburg insbesondere die Eignung des Dimension Vista Systems für sehr kleine Probenvolumina, wie sie etwa in der Pädiatrie vorkommen. Insgesamt konnte die diagnostisch benötigte Materialmenge weiter deutlich reduziert werden. Auch wurden die Erwartungen hinsichtlich der absoluten Priorität der Notfalldiagnostik auf dem StreamLab/ Vista-Gesamtsystem voll erfüllt („der Notfall hat wirklich Vorfahrt“). Als besonders wertvoll beurteilt er auch die Qualität der Ergebnisse durch die integrierten LOCI- und nephelometrischen Messverfahren.
Im labortypischen Anforderungsspektrum beträgt das durchschnittliche Probenvolumen für Dimension Vista nur ca. 4 µl pro Test. Für die Erstellung klinischer Befunde benötigt dieses System in den meisten Fällen deutlich weniger als 10 min. Troponin-I (LOCI)-Notfallbestimmungen stehen selbst bei laufender Routine in nur 13 min. zur Verfügung.
Verbesserung des Workflows und Reduktion manueller Schritte
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts hat die Umstellung der Hauptanalytik auf das Dimension Vista System nun zahlreiche Verbesserungen mit sich gebracht. Der Aufwand für die tägliche Qualitätskontrolle und die minimal monatlichen Kalibrationen hat sich deutlich reduziert. Sowohl Qualitätskontrollmaterialien als auch Kalibratoren werden im System gekühlt vorrätig gehalten und zeitgesteuert automatisch durchgeführt. Daneben haben sich die täglichen Vorbereitungszeiten im Vergleich zu früheren Geräten drastisch reduziert.
Dimension Vista besticht durch eine Vielzahl von Vorteilen. Mit seinen vier integrierten Messtechnologien und der synergistischen Arbeitsweise der einzelnen Komponenten setzt Dimension Vista neue Maßstäbe für den zentralen Arbeitsplatz eines Labors. Vista ist multidisziplinär ausgerichtet und arbeitet die Einzelproben auf der Automationsstraße („Taxi-Lösung für Probenröhrchen mit Vorfahrt für Notfälle“) zügig und individuell ab. Parallel zum Automationsbetrieb können Proben jederzeit auch direkt am System geladen werden.
Die Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst profitieren rundum vom hohen Konsolidierungsgrad des Dimension Vista und der Flexibilität der StreamLab Automationslösung. Beides zusammen ermöglicht eine effiziente, zukunftssichere Diagnostik. So sind Institut und Klinikum durch das neue System in Verbindung mit der vorhandenen Rohrpost zur zentralen interdisziplinären Notaufnahme und Intensivstation, einem modernen Informationssystem mit Befundauskunft auf allen Stationen, hoher Facharzt- und MTA-Kompetenz und einem gerade erfolgreich durchgeführten Akkreditierungsverfahren (DACH) für alle Bereiche (inklusive POCT) gut gerüstet für zukünftige Herausforderungen im Gesundheitssystem.