Hygiene

Schlaganfall: Schnelle Hilfe durch Stroke Units und Fibrinolytikum

21.07.2011 -

Schlaganfall: Schnelle Hilfe durch Stroke Units und Fibrinolytikum. Schlaganfall ist eine der Geißeln unserer Zeit: Die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industrieländern und zugleich die häufigste Ursache einer Behinderung. Diesem Infarktgeschehen im Gehirn therapeutisch zu begegnen, ist eine der großen Herausforderungen für Ärzte und Kliniken.

Viel hat sich getan in den letzten Jahren, wobei zwei wesentliche Elemente im Vordergrund stehen: Der Faktor Zeit und die Gerinnsel auflösenden Mittel. Um den akuten Schlaganfallpatienten möglichst bestens zu versorgen, öffnet sich im Idealfall ein Zeitfenster von 60 Minuten für ein optimales Prozessmanagement. Seit 2002 steht mit dem rekombinanten Gewebe-Plasmnogen- Aktivator (rt-PA) Alteplase (Actilyse) auch ein wirksames Fibrinolytikum zur Verfügung, das schon seit 1987 seine Effizienz in der Behandlung von Herzinfarkten und später auch Lungenembolien bewiesen hatte.

Doch auf dem Weg zum Fibriolytikum waren in der Vergangenheit für den Patienten oft Umwege verbunden, weil nicht alle Schnittstellen vom Notfallruf bis zur klinischen Behandlung mit dem notwendigen Know-how ausgestattet waren. Hier greift die ACT Now-Behandlung innerhalb einer Stroke Unit und einer effizienten Rettungskette ein, damit der Patient in Kompetenzzentren optimal versorgt werden kann. Nur dann sollten sich unnötige Zeitverluste vermeiden lassen, die zu Lasten des Patienten gehen. Ziel dabei ist ein optimiertes prä- und intraklinisches Management des akuten Schlaganfalls, um die irreversible Schädigung von Hirngewebe zu minimieren.

Gebündelte Kompetenz

Stroke Units haben folgende Ziele: Ursachenklärung; Fibrinolysebehandlung innerhalb des Zeitfensters von drei Stunden; Monitoring, möglichst frühe Sekundärprävention zur Verhinderung von Rezidivinsulten. Stroke Unit sind die Antwort auf erkannte Defizite in der Schlaganfallbehandlung und beinhaltet: Bessere Koordination in der Rettungskette, optimierte klinische Abläufe, Leitlinien, eine aufgeklärte Bevölkerung sowie speziell geschultes Personal. Die notwendige fachliche Kompetenz soll in gebündelter Form innerhalb von Stroke Units angeboten werden.

Die bisherigen Erfahrungen senden eindeutige Signale: Mehrere Studien belegen, dass Sterblichkeit signifikant reduziert und der Behinderungsgrad verbessert wird. Derzeit existieren 187 durch die Deutsche Schlaganfall-Hilfe und unter Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zertifizierte Stroke Units, die etwa 40 % der jährlich 150.000 Schlaganfallpatienten behandeln. Ziel ist die Etablierung von 200 zertifizierten Stroke Units.

Einen Beitrag zur Aufklärung leistet Boehringer Ingelheim mit einem neuen Film – dieser entstand in Kooperation mit der Neurologischen Universitätsklinik in Heidelberg. Bevölkerung, Rettungssanitäter und Ärzte werden zielgenau und anschaulich informiert.

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