Europaweit erster 5G-Medizincampus: NRW fördert Schlüsselprojekt an der Uniklinik Düsseldorf
07.07.2020 -
Mit der Förderung des europaweit ersten 5G-Medizincampus an der Uniklinik Düsseldorf (UKD) macht die NRW-Landesregierung die Krankenhauswelt des Landes fit für die digitale Zukunft.
Die Förderzusage für das Innovationsprojekt „Giga for Health“ ermöglicht die Nutzung der zurzeit schnellsten Datenübertragungstechnik für medizinische Anwendungen in der universitären Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Vom UKD aus sollen so Impulse zur weiteren Digitalisierung der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser ausgehen.
Ein unabhängiges Gutachtergremium hat im Rahmen des Innovationswettbewerbes „5G.NRW“ der Landesregierung 13 Projekte zur Förderung empfohlen, die nun durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen mit einer Gesamtsumme von rund 26 Millionen Euro unterstützt werden. Dazu gehört auch das Projekt der Uniklinik Düsseldorf, das gemeinsam mit acht Projektpartnern als größtes Projekt des Wettbewerbs einen wesentlichen Teil der Fördersumme zur Umsetzung zukunftsweisender Digitalprojekte beantragen kann.
„Schnelle und digitale Technik kann Leben retten. Das haben wir nicht zuletzt während der Corona-Pandemie gesehen. Der sichere Austausch von Daten mit hoher Geschwindigkeit ist wichtig, um in Echtzeit und verlässlich den Zustand von Patienten beurteilen zu können. Mit der Förderung der ‚Giga for Health‘-Projekte können wir digitalen Techniken im Krankenhaus einen wichtigen Schub geben. Ich freue mich daher sehr über die Empfehlung zur Förderung“, erläutert Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Als Beispiele für die Anwendungsgebiete der Technik nennt Schneider den Einsatz von Monitoring-Patches in der Notfallmedizin. Dabei bekommen Patienten in der Notaufnahme und den Stationen ein Technik-Pflaster auf die Haut geklebt, das die Vitalwerte selbstständig und in Echtzeit über das 5G-Netz an eine zentrale Patientenüberwachungseinheit sendet. Stimmt etwa die Herzfrequenz nicht mehr, kann so schnell reagiert werden. Auch die computerassistierte Tumorchirurgie ist ein Beispiel, bei dem die schnelle Datenübertragung neue Wege eröffnet. Im Rahmen der so genannten „Mixed Reality“ können bspw. hochkomplexe 3D-Strukturen des Gehirns sowie deren wesentliche funktionelle Strukturen vom Computer virtuell in den Raum projiziert werden, damit sich Operateure besser orientieren können.
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Mit dem Wettbewerb 5G.NRW ist Nordrhein-Westfalen Vorreiter bei der Förderung der neuen Technologie in Deutschland. Die zur Förderung vorgeschlagenen Projekte werden die Entwicklung unseres Landes als 5G-Innovationslabor deutlich vorantreiben und durch ihre Vernetzung ein Cluster schaffen, das führend bei der Anwendung von 5G sein wird. Gerade der Gesundheitssektor bietet hier enormes Potenzial. Ein herausragendes Beispiel ist Giga for Health, mit dem wir an der Universitätsklinik Düsseldorf den europaweit ersten Medizincampus für innovative 5G-Anwendungen realisieren.“
Als einer der Partner bringt Vodafone die 5G-Expertise in die einzelnen Projekte ein. Dazu Vodafone-CEO Dr. Hannes Ametsreiter: „Unsere Wirtschaft braucht 5G. Wir bringen 5G – für jede Branche. Wir starten unsere 5G-Reise gemeinsam mit Partnern aus der Industrie, aus dem Sport und aus dem Gesundheitswesen. 5G wird viele Bereiche in unserem Alltag revolutionieren.“
Neben Vodafone und dem UKD zusammen mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden bei einzelnen Projekten weitere Partner die Umsetzung begleiten: Die RWTH Aachen, das Unternehmen Brainlab, die Fachhochschule Dortmund, die Bergische Universität Wuppertal, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und die Philips GmbH.
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