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Laserthermoablationstechnologie am Universitätsklinikum Frankfurt

30.10.2020 - Medtronic Deutschland hat gemeinsam mit seinen Vertragspartnern, dem Universitätsklinikum Frankfurt und der gesetzlichen Krankenkasse BIG direkt gesund, den Vertrag zur Besonderen Versorgung gemäß § 140a SGB V von Epilepsiepatienten in Deutschland unterzeichnet.

Gesetzlich versicherte Patienten, die unter struktureller fokaler und therapieresistenter Epilepsie leiden, erhalten mit diesem Vertrag nach § 140a SGB V  Zugang zu einer innovativen und minimal invasiven Behandlungsalternative, der stereotaktischen Laserthermoablationstechnologie mit dem Medtronic Visualase System.

„Mit der stereotaktischen Laserthermoablationstechnologie steht ab heute eine innovative Behandlungsoption zur Verfügung, die die Lebensqualität von Epilepsiepatienten erheblich steigern kann. Mit dem Vertrag zur Besonderen Versorgung können wir die Versorgungsqualität und -effizienz von Epilepsiepatienten verbessern und noch individueller auf die speziellen Bedürfnisse unserer Epilepsiepatienten eingehen“, erklärt Prof. Dr. med. Felix Rosenow, Leiter des Epilepsiezentrums Frankfurt Rhein-Main am Universitätsklinikum Frankfurt.

Das neue Versorgungskonzept sieht eine interdisziplinär-fachübergreifende Kooperation u.a. zwischen stereotaktisch tätigen Neurochirurgen, Neuroradiologen, Epileptologen und die Einbeziehung von Medizinphysikern und Medtronic-Spezialisten vor, die über die herkömmliche Zusammenarbeit während einer stationären Behandlung hinausgeht. Die interdisziplinär-fachübergreifende Kooperation ist eine wichtige Voraussetzung für einen Versorgungsvertrag nach §140a SGB V. Sie wurde vor Vertragsschluss durch das Bundesamt für soziale Sicherung (BSA, früher BVA) geprüft und bestätigt.

„Mit dem Versorgungsvertrag erhalten unsere Versicherten Zugang zu einer innovativen Behandlungsalternative, die heimatnah angeboten werden kann. Damit bieten wir unseren Epilepsiepatientinnen und Epilepsiepatienten eine hohe Versorgungsqualität und eine effiziente Behandlung. Der Versorgungsvertrag stellt dies durch das strukturierte Vorgehen aller an der Behandlung Beteiligten sicher“, sagt Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der BIG direkt gesund.  „Die abgestimmte Behandlung kann Wartezeiten und Doppeluntersuchungen vermeiden. Durch die minimal invasive Versorgung können zudem stationäre Aufenthalte verkürzt und perioperative Komplikationen vermindert werden“, ergänzt Achim Beißel, Bereichsleiter Stationäre Versorgung der BIG direkt gesund.

Der Gesetzgeber räumt den gesetzlichen Krankenkassen über den § 140a SGB V die Möglichkeit ein, gleichermaßen innovative und wirtschaftliche Versorgungskonzepte umzusetzen. Ziel der besonderen Versorgung ist es, durch vernetzte Behandlungsstrukturen eine bessere Qualität zu erreichen. Die Krankenkassen schließen mit hierfür zugelassenen Leistungserbringern spezielle Verträge. Der heute unterzeichnete Vertrag zur Besonderen Versorgung von Epilepsiepatienten steht allen interessierten gesetzlichen Krankenkassen zum Beitritt offen.

Die Rolle von Medtronic Deutschland geht bei dem Konzept über die des Lieferanten innovativer Medizintechnologie hinaus. Als Partner haben die Medtronic-Experten für Gesundheitsökonomie den Vertrag und das Behandlungskonzept maßgeblich mit entwickelt und koordiniert. „Seit seiner Gründung setzt Medtronic auf Partnerschaften, um gemeinsam mit anderen Interessengruppen die Innovation im Gesundheitswesen voranzubringen – für eine bessere Versorgung der Patienten. Als Vertragspartner im gemeinsamen Vertrag zur Besonderen Versorgung mit der BIG direkt gesund und dem Universitätsklinikum Frankfurt erweitern wir das Therapiespektrum bei Epilepsie in Deutschland maßgeblich. Die Kooperation ermöglicht den Betroffenen den Zugang zu einem sehr schonenden und minimal-invasiven Verfahren“, sagt Mike Genau, Senior Vice President und Geschäftsführer der Medtronic GmbH Deutschland.

Epilepsie ist die Sammelbezeichnung für Funktionsstörungen des Gehirns, die in spontan auftretende Krampfanfälle münden. Epilepsien sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität und die Selbstbestimmung der Betroffenen erheblich. Nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zählen Epilepsien weltweit zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland ca. 400.000 bis 800.000 Menschen daran.

Behandlungsziel bei einer Epilepsie ist es, die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren oder sogar eine Anfallsfreiheit zu erreichen. Bei etwa 30% der Epilepsiepatienten bleibt eine medikamentöse Therapie erfolglos. Bei struktureller fokaler und therapieresistenter Epilepsie kann ein epilepsiechirurgischer Eingriff in einem spezialisierten Zentrum infrage kommen. 

Die MRT-geführte Laserablationstechnologie erlaubt es dem Operateur kleine (fokale) Gewebebereiche im Gehirn, die für den epileptischen Anfall verantwortlich sind, hochpräzise anzusteuern und zu behandeln. Der Eingriff erfolgt stereotaktisch. Der Operateur kann mit Hilfe der Magnetresonanztomografie die Bewegung des Katheters und die Wirkung der Laserenergie in Echtzeit am Bildschirm sehen und jederzeit kontrollieren. Ist der epileptisch aktive Gewebebereich im Gehirn genau lokalisiert, wird über eine Faser Laserenergie gezielt abgegeben. Die Energie sorgt für einen Temperaturanstieg und verödet präzise und schonend das unerwünschte Gewebe, während das umliegende gesunde Gewebe intakt bleibt.

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