Medizinische Apps gewinnen für Ärzte in Europa weiter an Bedeutung
06.03.2023 - Die Relevanz von medizinischen Apps nimmt für Ärzte in Europa stetig zu.
67% informieren sich per App über die neuesten Erkenntnisse in ihrem Fachgebiet. 2020 waren es noch 57%. Nach Fachmagazinen (69%) sind die Apps damit die zweitwichtigste Informationsquelle in der täglichen Praxis von Medizinern. Das hat die Digital Doctor Survey im Auftrag des Digital Health-Unternehmens Mediately unter 6.800 europäischen Medizinern aus neun Ländern, darunter Deutschland, Italien und Slowenien, ergeben.
In Deutschland haben Fachmedien und Lehrbücher deutlich mehr Einfluss als bei den europäischen Nachbarn: Knapp drei Viertel der deutschen Befragten geben Fachmagazine als wichtigste Informationsquelle an. 62% der deutschen Ärzte bevorzugen Lehrbücher. Medizinische Apps wie Mediately sind immerhin für mehr als die Hälfte (59%) in der täglichen Praxis relevant. Die Digital Doctor Survey ist eine der größten Umfragen dieser Art in Europa und wurde 2022 zum dritten Mal durchgeführt – erstmals auch unter deutschen Ärzten.
„Ärztinnen und Ärzte schätzen unabhängige und digitale Informationsquellen, das zeigen die Ergebnisse der Digital Doctor Survey ganz deutlich. Besonders digitale Angebote werden im Praxisalltag eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese Veränderung sehen wir auch bei Mediately: In den letzten zwei Monaten haben Ärztinnen und Ärzte die App mehr als 4,5 Millionen genutzt und damit einen neuen Rekord aufgestellt”, sagt Blaž Triglav, CEO von Mediately. Mediately stellt Ärzten komplexe Arzneimittelinformationen und medizinische Leitlinien einfach aufbereitet zur Verfügung und unterstützt sie mit digitalen Tools bei Entscheidungen.
Leichterer Zugang zu medizinischem Wissen
Knapp zwei Drittel der europäischen Ärzte geben an, dass sich ihre Einstellung zur Digitalisierung durch die Corona-Pandemie verbessert hat. Die Mehrheit der Befragten (93%) sieht den größten Vorteil der Digitalisierung im leichteren Zugang zu medizinischer Weiterbildung und Informationen. Die Kommunikation mit Kollegen (34%) und die Interaktion mit Patienten (27%) folgen mit Abstand. Deutsche Mediziner sind etwas zurückhaltender: Durch die Erfahrung der vergangenen drei Jahre ist nur etwa die Hälfte optimistischer gestimmt, wenn es um digitale Themen geht.
95 Prozent fordern digitale Leitlinien
Im Praxisalltag kommen medizinische Leitlinien regelmäßig zum Einsatz: 81% der europäischen Ärzte nutzen bis zu fünf Leitlinien pro Woche und richten Diagnose und Therapie danach aus. 14% der Befragten greifen sogar auf bis zu zehn verschiedene Leitlinien im Praxisalltag zurück. Der digitalen Nutzung von Leitlinien stehen die Ärzte sehr offen gegenüber: Insgesamt 95% der Befragten würden sie in dieser Form nutzen. In Deutschland liegt der Wert bei 98%.
In der Umfrage hat Mediately die Teilnehmer auch nach der Interaktion mit Pharmareferenten gefragt. Das Ergebnis: Sie fühlen sich verstanden. Knapp zwei Drittel der europäischen Ärzte sagen, Pharmareferenten wüssten, welche Informationen sie als Mediziner wirklich brauchen.
Die digitale Kommunikation mit den Vertretern steht bei den Befragten hoch im Kurs. Gefragt nach der Art und Weise gab fast die Hälfte der Ärzte (44%) an, sich digitale Inhalte zu wünschen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten sind. Ein Drittel bevorzugt die Kombination aus Events, Vor-Ort-Besuchen und maßgeschneiderten digitalen Inhalten.
„Die Ergebnisse der Digital Doctor Survey 2022 zeigen deutlich, dass digital verfügbare Informationen für Ärzt:innen im Praxisalltag unersetzlich sind. Pharmaunternehmen sollten dies nutzen, um Mediziner:innen in ganz Europa effektiver bei ihrer Arbeit zu unterstützen – mit personalisierten Informationen, abgestimmt auf die Themen der Behandelnden. Dies kommt nicht nur den Ärzt:innen, sondern auch den Patient:innen zugute", sagt Blaž Triglav, CEO von Mediately.