Aus den Kliniken

Nach MRSA-Vorfall: Aufnahmestopp für die Neugeborenen-Intensivstation aufgehoben

15.02.2012 -

Nach dem MRSA-Vorfall ist der Aufnahmestopp für die Neugeborenen-Intensivstation des Universitätsklinikums Freiburg für Frühgeborene Kinder, die vor der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, aufgehoben.

Damit können wieder sämtliche Risiko-Schwangerschaften am Universitätsklinikum Freiburg behandelt werden. Es gibt keine weiteren Infektionen. Frühgeborene können in einer MRSA-freien Umgebung behandelt werden.

Am 2. Februar 2012 hatte das Klinikum über eine Infektion und drei Besiedlungen mit dem MRSA-Erreger (Methicillin-resistente Staphylokokken) informiert. Aus Sicherheitsgründen galt ein Aufnahmestopp für Risiko-Schwangere, die vor der 28. Woche entbinden mussten. Schwangere, die nach der 28. Woche vorzeitig entbinden mussten, und ihre Kinder konnten die ganze Zeit über weiterhin im Universitätsklinikum Freiburg versorgt werden.

Außerhalb der betroffenen und noch isolierten Station gab und gibt es keine weiteren Infektionen durch MRSA in der Universitäts-Frauenklinik.
„Schwangere waren und sind bei uns bestens versorgt und betreut", versichert Professor Dr. Gerald Gitsch, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik Freiburg.

Zweite Neugeborenen-Intensivstation eröffnet

„Wir sind erleichtert, dass unsere Maßnahmen erfolgreich waren und wir ab sofort wieder sämtliche Frühgeborenen - auch sehr unreife Frühgeborene - optimal betreuen können", sagt Professor Dr. Charlotte Niemeyer, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin.

Um eine optimale Versorgung von allen Frühgeburten zu gewährleisten, wurde eine zweite Neugeborenen-Intensivstation in der Universitäts-Frauenklinik eingerichtet. Diese ist räumlich und personell völlig von der Station getrennt, auf der die betroffenen MRSA-positiven Kinder liegen. Die Patienten auf den beiden Stationen werden von getrennten Pflege- und Ärzteteams professionell betreut. Neuaufnahmen werden ausschließlich auf der neuen Station versorgt. Es gibt keine gemeinsam genutzten Bereiche.

„Die Behandlung von neu aufgenommenen Kindern wird nur durch gescreentes und MRSA-negatives Personal vorgenommen", betont Professor Dr. Philipp Henneke, Infektionsmediziner und Hygienebeauftragter der Kinderklinik.
Sämtliche eingeleiteten Maßnahmen fanden die uneingeschränkte Zustimmung der zur Unterstützung hinzugezogenen externen Hygiene-Experten.

Ursachensuche läuft weiter

„Nach Abschluss des Personalscreenings von über 80 Mitarbeitern liegen uns bisher keine Erkenntnisse vor, nach denen das Personal ursächliche Quelle für die MRSA-Häufung war", so Professor Dr. Markus Dettenkofer, Leiter der Sektion Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg. „Wir müssen aber in den nächsten Wochen die Daten weiter auswerten, um zu einem endgültigen Ergebnis zu gelangen. Es ist gut möglich, dass wir die Ursache nie finden werden. Das ist in ähnlichen in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Fällen leider mehr die Regel als die Ausnahme", sagt der Krankenhaushygieniker.

 

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