Für seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Gastroenterologie wurde Prof. Dr. Paul Josef Rutgeerts, Leuven, in diesem Jahr mit dem Internationalen Herbert-Falk-Preis ausgezeichnet. Ihm ist es gelungen, sich europaweit als führender Leiter klinischer Studien in der Gastroenterologie zu etablieren, ohne die Grundlagenforschung dabei aus dem Blick zu verlieren.

Der von der Falk Foundation  gestiftete und mit 40.000 € dotierte Preis wurde in diesem Jahr erstmals anlässlich der IV. Falk Gastro-Konferenz in Freiburg verliehen. Auf dieser Veranstaltung wurden zwei weitere Preise verliehen: Der Adolf-Windaus-Preis ging an die Forscher Dr. Kristina Schoonjans und Prof. Dr. Johan Auwerx, Lausanne, und die Herbert-Falk-Medaille an Prof. A. F. Hofmann, San Diego.

Prof. Dr. Paul Josef Rutgeerts hat sich in der Gastroenterologie weltweit einen Namen gemacht, darunter auch in der Erforschung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Bereits in seiner Promotionsschrift Anfang der achtziger Jahre befasste er sich mit dem Thema „Störungen im Gallensäuremetabolismus bei Morbus Crohn".

„Früher als alle anderen", so Prof. Dr. Jürgen Schölmerich in seiner Laudatio, „beschrieb er in den achtziger Jahren die Manifestation des Morbus Crohn im oberen Gastrointestinaltrakt". Weitere Forschungsarbeiten rankten sich um das Auftreten von Rezidiven an Anastomosen bei Morbus Crohn oder auch um den protektiven Effekt der Appendektomie bei Colitis ulcerosa. In den letzten Jahren befasste er sich intensiver mit dem Einsatz von Antibiotika in der Erhaltungstherapie des Morbus Crohn.

Rutgeerts leitete nicht nur zahlreiche klinische Studien. Er hatte immer auch ein waches Auge auf die Grundlagenforschung, mit Blick auf die genetischen Hintergründe chronisch entzündlicher Darmerkrankungen und die wachsenden Möglichkeiten einer individualisierten Therapie.

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