Spectaris richtet Fachgruppe „Investitionsgüter im stationären Sektor“ ein
01.11.2022 - Um die künftigen Entwicklungen und Umwälzungen in der stationären Versorgung und die daraus folgenden Auswirkungen auf das Investitionsverhalten der stationären Gesundheitseinrichtungen konstruktiv zu begleiten, hat die Medizintechnik im Deutschen Industrieverband Spectaris eine neue Fachgruppe mit dem Titel „Investitionsgüter im stationären Sektor“ eingerichtet.
Der Vorsitzende der Medizintechnik bei Spectaris, Dr. Martin Leonhard, erläutert: „Der Krankenhausbereich ist chronisch unterfinanziert und kann nicht überall in gleicher Qualität die Patientenversorgung gewährleisten. Speziell nach den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie haben sich grundlegende Schwachstellen offenbart, die ein Handeln der Politik, insbesondere eine Krankenhausfinanzierungsreform, erforderlich machen. Bisher fehlte eine Plattform, auf der sich die Mitglieder gezielt zu solchen Themen wie auch zu neuen Finanzierungsmodellen für Investitionsgüter, neuen Vertriebsmodellen oder auch zum Umgang mit Infektionsschutzgesetzen austauschen können. Diese Lücke wird nun geschlossen.“ In der für Dezember geplanten konstituierenden Sitzung sollen unter anderem auch die Ergebnisse der neuesten Krankenhausstudie der Unternehmensberatung Roland Berger diskutiert werden. Auch ein enger Austausch mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und dem Verband der Krankenhausdirektoren (VKD) ist geplant.
Die Fachgruppe greift auch aktuelle politische Themen auf. Angesichts der extrem herausfordernden Situation, in denen sich die Krankenhäuser aufgrund der steigendenden Energie- und Lebensmittelkosten, der Personalprobleme, der erhöhten Kosten für die Behandlung von Coronapatienten etc. befinden, halten es die Mitglieder der Fachgruppe für falsch, jetzt eine Reform des DRG-Systems (Diagnosis Related Groups, Diagnosebezogene Fallgruppen) anzustoßen, wie von der Bundesregierung geplant. So wichtig und richtig eine Reform ist, um schrittweise wieder zu einer Daseinsvorsorge mit weniger Umsatzdruck zu kommen, so falsch ist der jetzige Zeitpunkt. „Man erinnere sich nur an die Zeit der Einführung des Fallpauschalensystems in den Jahren 2003 bis 2005, dem daraus resultierenden Bürokratieaufwand und der langen anhaltenden Unsicherheit, die für die Krankenhäuser entstanden ist, um sich auf dieses neue System umzustellen. Die Häuser haben aktuell genug zu tun, um dafür zu sorgen, dass ihre Einrichtungen wirtschaftlich schadlos durch die Energiekrise und einer drohenden nächsten Corona-Welle kommen“, so Leonhard abschließend.
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