Auszeichnungen

Prof. Dr. Julian F. Thayer von der Ohio State University in Columbus ausgezeichnet

Mit dem MIPH assoziierter Wissenschaftler erhält Humboldt Research Award

11.10.2010 -

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert Prof. Dr. Julian F. Thayer von der Ohio State University in Columbus (USA) mit dem Humboldt Research Award. Der 51-jährige Gesundheitspsychologe ist der weltweit führende Wissenschaftler dem Gebiet der vagalen autonomen Regulation.

Mit dem Forschungspreis unterstützt die Stiftung gezielt den Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Mannheimer Institut für Public Health (MIPH) der Medizinischen Fakultät Mannheim. Der mit 60.000 € dotierte Forschungspreis soll dem Preisträger längere Forschungsaufenthalte in Mannheim ermöglichen.

Die Stiftung würdigt mit dem Preis das bisherige Gesamtschaffen des international anerkannten Wissenschaftlers in Forschung und Lehre. Prof. Thayer ist Gesundheitspsychologe mit akademischen Graden in Psychologie (B.A., Bachelor of Art), Experimenteller Psychologie (M.A., Magister Artium,) und Psychophysiologe (Ph.D., doctor philosophiae). In seinem Fachgebiet, der psychosomatischen Medizin und psychophysiologischen Forschung, gehört Prof. Thayer zur wissenschaftlichen Elite seines Landes. Sein spezielles Interesse gilt der Regulation des durch den Nervus vagus repräsentierten Anteils des autonomen (vegetativen) Nervensystems - der vagalen autonomen Stimulation. In seiner konzeptionellen Arbeit hat Prof. Thayer die Bedeutung der Messung der Herzfrequenzvariabilität als direktes Maß für die vagale Aktivität erkannt. Der Nervus vagus ist der größte Nerv des Parasympathikus und an der Regulation der Tätigkeit fast aller inneren Organe beteiligt.

Prof. Thayer teilt seit Jahren gemeinsame Forschungsinteressen mit dem Direktor des Mannheimer Instituts für Public Health, Prof. Dr. Joachim E. Fischer. Dem MIPH ist er als assoziierter Wissenschaftler verbunden. Einer der gemeinsamen Forschungsbereiche befasst sich mit den biologischen Zusammenhängen bei der Entstehung von Herz- und Gefäßerkrankungen durch chronischen Stress. Dabei untersuchen die Wissenschaftler die Rolle des parasympathischen Nervensystems, einer der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems, welches die meisten inneren Organe sowie den Kreislauf steuert, ohne dass wir diese Aktivität bewusst beeinflussen können. Im Rahmen der Forschungsaufenthalte am MIPH wollen die Wissenschaftler den Langzeitverlauf der vagalen Regulation messen, indem sie die Herzfrequenzvariabilität untersuchen. Dabei wollen sie klären, ob die Herzfrequenzvariabilität, die mit dem Alter abnimmt, ein nützlicher Marker für das biologische Altern sein kann.

Ein weiteres gemeinsames Projekt beschäftigt sich mit dem Zusammenwirken des vegetativen Nervensystems mit dem Immunsystem. Hier untersuchen die Wissenschaftler beispielsweise die Rolle des Nervensystems bei der Entstehung von Entzündungen und dem Fortschreiten kardiovaskulärer Erkrankungen.

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