IT-Lösungen für das Gesundheitswesen: eBusiness-Plattform Gesundheitswesen
16.11.2010 -
Ein ehrgeiziges Projekt zur Schaffung standardisierter IT-Lösungen für das Gesundheitswesen wurde von Marlis Bredehorst, Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen präsentiert. Der offizielle Startschuss für das Projekt "eBusiness-Plattform Gesundheitswesen" wurde auf der Medica am Stand des Landes NRW gegeben.
Die Projektpartner Agfa Healthcare, Duria, Fachhochschule Dortmund, Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, iSOFT Health, Ruhr-Universität Bochum, Siemens, Tieto Deutschland und die Deutsche Telekom-Tochter T-Systems haben gemeinsam ein Projekt beantragt, das den Datenaustausch und die Kooperation signifikant erleichtert und richtungsweisend für die gesamte Gesundheits-IT und das Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen und Deutschland werden soll.
Die Anwender im Gesundheitswesen wünschen sich eine Arbeitserleichterung durch die IT. Sie müssen aber noch mit vielen Hindernissen leben. So müssen zum Beispiel Daten manuell und fehleranfällig von einem System ins andere übertragen werden oder der Arzt ist gezwungen, sich mehrfach an unterschiedlichen Systemen anzumelden, um alle notwendigen Informationen über einen Patienten zusammenzustellen. Die Probleme der Anwender setzen sich in den Systemen fort, wo unterschiedlichste Datenformate und Schnittstellen verwendet werden. Dies treibt die Kosten für die Systemintegration und die Pflege in die Höhe.
In dem mit Landesmitteln und Mitteln der Europäischen Union geförderten Projekt eBusiness-Plattform Gesundheitswesen soll systematisch das Problem der datenschutzkonformen Interoperabilität von IT-Anwendungen im Gesundheitswesen angegangen werden, indem ein Standardportfolio erarbeitet wird, auf dessen Basis interoperable Lösungen entwickelt werden können. Dazu sollen - so weit wie möglich - existierende Standards aufgenommen werden, aber auch die Weiterentwicklung dieser Standards bzw. Einflussnahme auf die Standardisierung und die Entwicklung neuer Vorgaben ist beabsichtigt. Exemplarisch werden in einem ersten Schritt die folgenden Anwendungsbereiche angegangen:
- Datenschutzmechanismen und Datensicherheitsmechanismen
- Terminologie und Ontologieverwaltung und semantische Bezugssysteme
- Einrichtungsübergreifende Aktensysteme
- Qualitätsmanagement, Leitlinien und Dokumentation
- Unterstützung für klinische Pfade und Prozesse
- Leistungsangebots- und Terminbuchungsplattform
- Interoperabilitätsmodule für Primärsysteme
- Basisdienste für medizinische Anwendungen
Um die Anwender und weitere Experten in das Projekt zu integrieren, soll ein Branchenbeirat gegründet werden, in den insbesondere Vertreter von Seiten der Leistungserbringer berufen werden.
Die Ergebnisse des Projektes werden nach Abstimmung und Freigabe durch die Projektpartner öffentlich verfügbar sein und sollen den Grundstein legen für eine interoperable Plattform für IT-Anwendungen im Gesundheitswesen.
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Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
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