Regio Kliniken: Sanierungsmaßnahmen greifen
01.03.2011 -
Die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen bei den Regio Kliniken greifen. Im vergangenen Jahr konnte das Defizit des Krankenhausbetreibers dramatisch um fast zehn Millionen Euro gesenkt werden. Die Trendwende ist erreicht , kommentiert Otto Melchert, Vorsitzender der Geschäftsführung, das Ergebnis für 2010.
Der Aufsichtsrat der Kliniken hat den Jahresabschluss Ende Februar in seiner Sitzung in der Uetersener Zentrale des Unternehmens festgestellt. Grundlage dafür war der Bericht der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young. Sie hatten den von ihnen geprüften Gesellschaften Regio Kliniken GmbH, Johannis Hospiz gGmbH und der Pinneberger Textil Service GmbH zuvor den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Das Jahr 2010 schließt demnach mit einem Minus im operativen Geschäft von 2,4 Millionen Euro ab. Im Jahr davor betrug das Defizit unter der Regie der alten Geschäftsführung noch 12,6 Millionen Euro. Der Umsatz stieg 2010 auf fast 160 Millionen Euro.
Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Otto Melchert, belegen die Zahlen, dass die nach dem Einstieg der Sana Kliniken AG eingeleiteten Maßnahmen ihre Wirkung entfalten. Mit finanzieller Rückendeckung der Muttergesellschaft konnte beispielsweise der Sale and Lease Back-Vertrag abgelöst und damit finanzieller Spielraum zurück gewonnen werden. Alleine zur Restrukturierung der Finanzierung stellte die Sana AG ein Gesellschafter-Darlehen in Höhe von 102 Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Sanierungsmaßnahmen waren der Verkauf der beiden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Itzehoe und Hamburg, die Schließung der Wachkoma-Station am Pflegezentrum Elbmarsch und die Neuaufstellung des Pflegedienstes.
Die MVZ und die Pflege sind auch weiterhin defizitär. Wir sind dabei, beide Bereiche zu konsolidieren , sagt Otto Melchert. Insbesondere für die Medizinischen Versorgungszentren erwartet der Geschäftsführer für 2011 ein deutlich verbessertes Ergebnis.
Otto Melchert verweist auf das starke Engagement der Sana Kliniken AG bei der Sanierung der Regio Kliniken. Das Gesundheitsunternehmen, das mit 74,9 Prozent an den ehemals kreiseigenen Kliniken beteiligt ist, stärkte die Regio Kliniken im vergangenen Jahr mit einer Eigenkapitalspritze von 25 Millionen Euro.
Darüber hinaus übernahm die Sana AG die Finanzierung ungeplanter Verluste in Höhe von 8,2 Millionen Euro. Inklusive Gesellschafter- Darlehen und Investitionen hat sich die Sana AG alleine 2010 mit 139,5 Millionen Euro bei den Regio Kliniken engagiert.
Vor diesem Hintergrund weist Melchert vereinzelte Vorwürfe zurück, der Kauf der Kliniken sei ein Schnäppchen für die Sana AG gewesen. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Regio Kliniken und Vorstandschef der Sana AG, Dr. Michael Philippi, zeigt sich mehr als zufrieden über die Entwicklung der Kliniken. Was im vergangenen Jahr erreicht worden ist, ist große klasse , lobt der Chef-Aufseher. Philippi wie auch Melchert weisen allerdings darauf hin, dass die Gewinnzone noch nicht erreicht ist.
Wir haben die Klippen hinter uns gelassen, sind aber noch nicht in ruhiger See , sagt Melchert. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Kostensenkung werden notwendig sein. Der Abbau von Personal ist in diesem Zusammenhang aber nicht geplant.
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