Aus den Kliniken

Martini-Klinik: DaVinci-OP-Roboter neuester Generation in Betrieb genommen

21.04.2011 -

Die Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) nimmt am Montag einen Roboter der neuesten Generation für komplexe chirurgische Eingriffe offiziell in Betrieb. Nicht nur, dass der Operateur bei Nutzung dieses Roboters seine Finger in Schlaufen steckt und damit die Operation aus einigen Metern Entfernung über eine Konsole steuert. Der neue DaVinci liefert auch eine Bildqualität in 3D-HD-Qualität, die die Möglichkeiten des menschlichen Auges weit übersteigen.

„Wir werden dieses Jahr über 2000 Prostata-Operationen durchführen. Damit sind wir weltweit auf dem Spitzenplatz. Die größten amerikanischen Zentren führen bis zu 1200 OPs pro Jahr durch", sagt Prof. Dr. Markus Graefen, Chefarzt der Martini-Klinik. „Schon während der OP können wir durch das so genannte Schnellschnittverfahren das entnommene Gewebe durch den Pathologen analysieren lassen. Denn sobald der Operateur weiß, wie ausgedehnt der Tumor ist, kann er seine OP-Technik anpassen."

„Mit dem neuen DaVinci-Roboter gelingt eine hoch präzise und gleichzeitig minimal-invasive Operation der Prostata. Der Blutverlust während der OP ist gering und der Heilungsverlauf schnell und relativ schmerzarm", sagt Priv.-Doz. Dr. Alexander Haese, leitender Arzt der Martini-Klinik und erster Operateur mit dem DaVinci-Roboter in Hamburg. „Der hohe Grad der Spezialisierung der Mitarbeiter durch den Fokus auf die Diagnose und Therapie von Prostatakrebs und die Nutzung neuester technischer Errungenschaften sorgen dafür, dass sich Patienten aus Hamburg, Deutschland und Europa für die Martini-Klinik entscheiden", ergänzt Priv.-Doz. Dr. Christoph U. Herborn, Geschäftsführer der Martini-Klinik.

Die DaVinci-Prostatektomie ist eine Weiterentwicklung der klassischen Laparoskopie. Das DaVinci-System besteht aus drei wesentlichen Bausteinen: der Steuerkonsole, einem Videosystem und dem patientenseitigem Stativ. Im DaVinci-System findet modernste Telemanipulator-Technologie Anwendung. So wird die Handbewegung des Arztes skaliert, also verfeinert, und den feinen Strukturen angepasst. Darüber hinaus sind in das System integrierte Tremorfilter in der Lage die feinen, bei jedem Menschen vorhandene Zitterbewegungen vollkommen zu eliminieren; man arbeitet mit einer perfekten ruhigen Hand, die so weder bei der offenen Operation noch bei der klassischen Laparoskopie möglich ist.

Die außerordentlichen Sichtverhältnisse beruhen im neuesten Modell auf 3D-Sicht in echter High-Definition-Qualität. Diese wird dadurch ermöglicht, dass in der Kamera zwei 5mm-Optiken zusammengefasst sind. Das rechte und linke Bild werden auf zwei Monitore übertragen und synchronisiert. Diese Bilder werden in das Sichtfenster übertragen. Durch die Trennung von rechtem und linkem Bild wird der echte dreidimensionale Blick mit vollständiger räumlicher Tiefe vollendet. Die Kameras arbeiten darüber hinaus mit 10-facher Vergrößerung, so dass auch sehr feine Strukturen sicher dargestellt werden können. Die Instrumente weisen multiple Gelenke auf. Dies ermöglicht sieben Freiheitsgrade und entspricht in der Beweglichkeit exakt den Händen und Handgelenken des Operateurs.

Als Vorteile für den Patienten können während der Operation ein deutlich reduzierter Blutverlust, exakteres Operieren, eine sichere Tumorkontrolle und eine sichere Schonung der Gefäßnervenbündel und des willkürlichen Schließmuskels genannt werden, die die gefürchteten Nebenwirkungen der Harninkontinenz und der postoperativen erektilen Dysfunktion zu vermeiden hilft. Postoperativ wird ein geringerer Wundschmerz und eine raschere Genesung, guten funktionelle Ergebnisse (Kontinenz und Potenz), schnellere Mobilität und schnellere Eingliederung in den Alltag angegeben.

Die Martini-Klinik am UKE und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sind im Norden Deutschlands die einzigen Nutzer dieser revolutionären Technik. Die Martini-Klinik ist weltweit führend in der Behandlung von Prostatakrebs und mit seiner Forschung am weltweit größten Projekt der Entschlüsselung der wichtigsten Krebsgenome des Menschen beteiligt. Der neue DaVinci-OP-Roboter wird das Ärzte-Team der Martini-Klinik darin unterstützen, die Spitzenposition der Klinik auszubauen. Die Martini-Klinik ist eine auf Prostatakrebs spezialisierte Tochter des UKE.

Kontakt

UKE Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Martinistr. 52
20251 Hamburg

+49 40 7410-54768
+49 40 7410 54932

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