Dr. Katharina Amschler mit Stiftungspreis 2012 ausgezeichnet
15.05.2012 -
Dr. Katharina Amschler, Assistenzärztin in der Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie (Direktor: Prof. Dr. Michael P. Schön) der Universitätsmedizin Göttingen erhält für ihre Dissertationsarbeit den "Stiftungspreis der Unter-fränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft 2012" der Universität Würzburg.
Dr. Amschlers wissenschaftliches Interesse gilt den Mechanismen der Ausbreitung von Krebszellen sowie den Methoden, diese Ausbreitung zu hemmen. Der Preis würdigt ihre besonders herausragende Arbeit zur Grundlagenforschung über das maligne Melanom und wurde Dr. Amschler auf dem Stiftungsfest der Universität Würzburg am 11. Mai 2012 verliehen.
In ihrer Dissertation "Sensibilisierung von Melanomzellen gegenüber Zytostatika durch verschiedene Mechanismen der NF-κB-Inhibition" hat sich Dr. Amschler mit der Resistenzentwicklung von Tumorzellen gegenüber bestehenden Therapien beschäftigt. Dr. Amschler hat dabei einen Weg gezeigt, wie resistente Zellen des schwarzen Hautkrebses (Melanom) durch Hemmung eines zentralen Signalweges wieder empfindlich für eine Chemotherapie gemacht werden können. In ihren Untersuchungen hat Katharina Amschler auf zwei unterschiedlichen Wegen den Transkriptionsfaktor "Nuclear Factor-Kappa B" gehemmt, so dass die Krebszellen sensibel gegenüber Zytostatika sind.
Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen, die bei der Krebsbehandlung Zellen hemmen zu wachsen oder sich zu teilen. Das bedeutet: Die Krebszellen können sich nicht mehr vermehren und die Therapie kann besser wirken. Die Arbeit zeigt Lösungsansätze für das Kernproblem der derzeitigen Therapie des malignen Melanoms auf: der Resistenz gegenüber Zytostatika.
"Das Besondere an der Doktorarbeit ist, dass Dr. Amschler unterschiedliche Wirkmechanismen der NF-κB-Inhibition aufgezeigt hat", sagt Prof. Dr. Michael P. Schön, Direktor der Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Universitätsmedizin Göttingen. "Diese Ergebnisse zeigen, dass die Therapie bei Resistenzentwicklung gegen einen Wirkstoff eventuell auf einen anderen NF-κB-Inhibitor umgestellt und dadurch die Wirkung gegen Tumoren aufrecht erhalten werden könnte. Sollte sich dieses Prinzip bestätigen, könnten manche Melanome, die resistent gegenüber einer bestimmten Chemotherapie wurden, mit einer alternativen Therapie behandelt werden."
Katharina Amschler ist 28 Jahre alt. Das Studium der Humanmedizin hat sie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg absolviert. Seit 2010 ist Dr. Amschler Ärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen.