Forschungscampus STIMULATE als internationales Leuchtturmprojekt eröffnet
31.01.2013 -
Am 30. Januar 2013 wurde im Beisein der Staatssekretärin Cornelia Quennet- Thielen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Wissenschaftsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, Vertretern der Landeshauptstadt sowie der Siemens AG Healthcare an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) der Forschungscampus STIMULATE (Solution Centre for Image Guided Local Therapies) für innovative Medizintechnik feierlich eröffnet.
Mit einem symbolischen Knopfdruck startete das interdisziplinäre Forschungsvorhaben als internationales Leuchtturmprojekt in der Experimentellen Fabrik in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätscampus. Unter dem gemeinsamen Dach des Forschungscampus werden Wissenschaftler und Entwickler der ingenieurwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten der Universität Magdeburg sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen künftig gemeinsam mit der Siemens AG Healthcare und regionalen Wirtschaftsunternehmen Technologien für bildgeführte minimal-invasive Methoden in der Medizin entwickeln, die sowohl medizinische Behandlungsmethoden verbessern als auch die Kostenexplosion im Gesundheitswesen eindämmen sollen. Im Fokus stehen dabei wichtige Volkskrankheiten aus den Bereichen Onkologie, Neurologie sowie Gefäßerkrankungen.
„Mit dem Forschungscampus STIMULATE wollen wir die Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg zu einem weltweit führenden Standort für bildgeführte Verfahren entwickeln", so der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan in seiner Begrüßung.
BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen betonte in ihrem Impulsvortrag die Zusammenarbeit von Unternehmen und Universität: „Ziel des Forschungscampus ist es, neue, langfristige Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen. Magdeburg ist dafür ein gutes Beispiel, denn hier haben sich starke Partner zusammengetan, um gemeinsam einen internationalen Leuchtturm für bildgebende Medizin aufzubauen."
Dafür stellt der Bund im ersten Jahr 1,6 Mio. € zur Verfügung und, nach erfolgreicher Vorphase, jeweils bis zu zwei Millionen Euro in den Folgejahren. Hinzu kommen Eigenbeiträge der eingebundenen Wissenschafts- und Industriepartner. Die perspektivische Gesamtförderdauer durch das BMBF beträgt bis zu 15 Jahre. Insgesamt fördert das BMBF neun dieser innovativen Kooperationen.
Die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Produkte funktioniere dann besonders gut, „wenn Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammenarbeiten", betonte die Ministerin für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen- Anhalt, Prof. Dr. Birgitta Wolff, in ihren Grußworten. „Der neue Forschungscampus bietet dazu die besten Voraussetzungen. Er wird die Medizintechnikbranche in Magdeburg und ganz Sachsen-Anhalt erheblich stärken."
Der Zuschlag des BMBF für den Aufbau eines Forschungscampus sei eine Bestätigung der hohen Qualität und des großen Potentials der Medizintechnik in Magdeburg, so der Medizintechniker und Sprecher des Forschungscampus Prof. Dr. Georg Rose vom Lehrstuhl Medizinische Telematik und Medizintechnik der Universität während der Präsentation des Projektes.
„Bei uns arbeiten die Mediziner und Ingenieure, aber auch die Universität und Siemens seit vielen Jahren eng und auf Augenhöhe zusammen." Langfristig werde sich das Vorhaben STIMULATE zum „Deutschen Zentrum für bildgestützte Medizin" entwickeln.
Dr. Heinrich Kolem, CEO AX Division der Siemens AG Healthcare, hob in seiner Rede hervor, dass das Thema des Forschungscampus STIMULATE hervorragend in die strategische Ausrichtung seines Unternehmens passe.
„Wir möchten mit unserem langjährigen Partner in Magdeburg Produktinnovationen für die internationalen Gesundheitsmärkte entwickeln und unterstützen daher den Forschungscampus nachdrücklich." Hintergrund des millionenschweren Forschungsschwerpunktes an der Universität Magdeburg ist die aufgrund der demografischen Entwicklung überproportionale Zunahme altersbedingter Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfall, Demenz und Herzinfarkt. Bereits heute sind mit bildgestützten minimal-invasiven Methoden sehr effiziente und wenig belastende Therapiemethoden möglich, die im Rahmen des Forschungscampus weiterentwickelt und insbesondere auf weitere Erkrankungen übertragen werden sollen.
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