Innovationen für radiologische Diagnostik und Intervention
24.05.2016 -
Im Rahmen des Röntgenkongresses präsentierte Philips seine jüngsten Produkte und Lösungen für ein Fach, das sich so rasant wie kaum ein anderes entwickelt. Inwieweit die Innovationen die Anwender dabei unterstützen, das Spektrum der aktuellen Möglichkeiten in Diagnostik und Intervention im klinischen und praktischen Alltag voll auszuschöpfen, erläutert Eva Braun, Geschäftsführerin von Philips Market DACH und Leiterin Health Systems.
M&K: Welche Innovationen hat Philips zum Röntgenkongress mitgebracht und was ist daran besonders, wie profitieren die Mediziner davon, wie die Patienten?
Eva Braun: Wir haben eine ganze Reihe von Innovationen zum Röntgenkongress mitgebracht. Als Highlight präsentieren wir den IQon Spectral CT. In nur einem einzigen Scan generiert der weltweit einzige auf Dual Layer-Detektortechnologie basierende Computertomograph Graustufenbilder plus spektrale Informationen. Da nach der Untersuchung beide Datensätze zur Verfügung stehen, muss sich der Nutzer nicht mehr vorab für die Art des Protokolls entscheiden. Die Vermeidung von Doppeluntersuchungen spart wertvolle Zeit und der Patient ist keiner erneuten Strahlung ausgesetzt. Hinzu kommen völlig neuen Bildanalyseoptionen, denn der IQon ermöglicht neben präzisen Einblicken in die Anatomie auch Rückschlüsse auf Gewebeeigenschaften.
Im Bereich Magnetresonanztomographie zeigen wir mit first-time-right imaging ebenfalls eine Lösung für aussagekräftige Bilder gleich beim ersten Scan. Der Ingenia 1.5T S überzeugt durch eine schnelle, patientenzentrierte Bildgebung in erstklassiger Qualität und gewährleistet einen effizienten Workflow. Die integrierte Philips In-Bore Solution und eine 70 cm weite Magnetöffnung sorgen zudem für ein Maximum an Patientenkomfort. Bei Implantatträgern unterstützt eine Software den Anwender bei der Prüfung der Kompatibilität, sodass auch diese Patientengruppe bei entsprechender Indikation von den Vorteilen der MR-Diagnostik profitieren kann.
Mit PercuNav stellen wir eine Lösung zur Fusion von Ultraschall- mit CT-, PET- und MRT-Datensätzen vor. Die sekundenschnelle Einbettung sonographischer Echtzeitaufnahmen in eine CT-, PET- oder MRT-Anatomie erleichtert bei bildgeführten Interventionen die präzise Navigation der Nagel und erlaubt dadurch eine noch exaktere Biopsie und Beurteilung von Tumoren. Der Patient profitiert zusätzlich durch den geringeren Einsatz von Röntgenstrahlung.
Die genannten Lösungen sind allesamt Beispiele für den Anspruch von Philips, anwenderorientierte Innovationen auf den Markt zu bringen, die einen echten patientenrelevanten Nutzen haben und zur gesundheitsökonomischen Effizienz beitragen. Es gilt, die Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern, ohne dabei ihre Bezahlbarkeit zu gefährden.
M&K: Welches sind für Philips dieses Jahr die wichtigsten Trends und Themen, welche neuen Technologien werden den Markt nachhaltig beeinflussen?
Eva Braun: In den letzten Jahren hat sich der Healthcare-Markt sehr verändert. Während es früher schlicht und einfach um den Kauf von Geräten ging, wünschen Krankenhäuser sich heute einen Partner für die Lösung komplexer Probleme. Deshalb arbeiten wir bei der Entwicklung unserer Innovationen inzwischen noch intensiver mit unseren Kunden zusammen. Darüber hinaus verstehen wir uns als Dienstleister mit Kompetenz in den Bereichen Beratung, Betrieb und Service, sodass wir medizinische Leistungserbringer rundum optimal unterstützen können.
Im Rahmen unserer konsequenten Neuausrichtung als Gesundheitsunternehmen haben wir uns außerdem zum Ziel gesetzt, die Gesundheitsversorgung der Zukunft lückenlos über alle Phasen hinweg aktiv mitzugestalten, sprich: vom gesunden Lebensstil über Prävention, Diagnostik und Therapie bis hin zur Versorgung zu Hause. Vor allem die Prävention wird immer wichtiger werden. Die Menschen werden immer älter. Senioren sind aber nicht zwangsläufig krank und pflegebedürftig. Viele altersbedingte Erkrankungen können durch einen gesunden Lebensstil vermieden oder zumindest in ihrem Verlauf positiv beeinflusst werden. Oder lassen Sie uns an den Wunsch älterer, multimorbider und chronisch kranker Patienten denken, trotz Einschränkungen möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Das bedeutet Lebensqualität.
Aufgrund unserer Unternehmensgeschichte sind wir auf die Zukunftsaufgaben des Gesundheitssystems bestens vorbereitet. Wir genießen das Vertrauen von Ärzten und Patienten, aber auch das der Konsumenten. Deshalb können wir Versorgung ganzheitlich denken und zusätzlich zu unseren professionellen Lösungen auch Produkte für Verbraucher anbieten, die dazu beitragen, Gesundheitskompetenz aufzubauen, und Lust auf einen gesunden Lebensstil machen.
M&K: Der Markt für bildgebende Systeme ist umkämpft. Welches sind die größten Herausforderungen in Ihrem Bereich und welche Weichen müssen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt werden?
Eva Braun: Der Markt stagniert in der Tat, im Endeffekt handelt es sich um einen Replacemarkt. Angesichts sinkender Erlöse wird es zukünftig vor allem darum gehen, die Flut der Bilddaten noch effektiver zu nutzen. Die Zeiten filmbasierter Röntgenbilder sind endgültig vorbei. Die entsprechende IT-Infrastuktur vorausgesetzt, wird der Trend weiter in Richtung Digitalisierung und intelligente Vernetzung gehen. Ziele sind eine medienbruchfreie Kommunikation und das Vorhalten der gesamten Patientenhistorie.
Zur Person
Eva Braun, Jahrgang 1963, verfügt über fast 30 Jahre Erfahrung im Bereich Healthcare. Ihren beruflichen Werdegang startete sie 1987 bei Hewlett-Packard als Ingenieurin in den Bereichen Entwicklung von Patientenmonitoren, Technical Marketing, Produktmarketing, Sales & Market Development und Internationales Marketing. 2001 wechselte Eva Braun zur Philips Medizin Systeme Böblingen GmbH, wo sie zuletzt als General Manager für den Bereich Patient Care & Clinical Informatics verantwortlich zeichnete. Seit April 2013 ist Eva Braun bei der Philips GmbH mit Hauptsitz in Hamburg Geschäftsführerin Market DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Leiterin Health Systems.
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