Prof. Dr. Michael Lell neuer Chefarzt für Radiologie und Nuklearmedizin im Klinikum Nürnberg
08.06.2016 -
Prof. Dr. Michael Lell ist seit Mitte Mai 2016 neuer Chefarzt für Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Nürnberg und Lehrstuhlinhaber für Radiologie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Nürnberg. „Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe, das Institut für Radiologie und Nuklearmedizin an einem der größten Klinika in Europa zu übernehmen und gleichzeitig neue universitäre Strukturen mitzugestalten.“
Ausbildung an den Unis Regensburg, München und Erlangen
In Regensburg und München absolvierte der gebürtige Landshuter sein Studium der Humanmedizin. Schon während seiner Doktorarbeit zum Thema „Signalveränderungen in der Magnetresonanztomographie bei Tumoren während und nach Radio-/Chemotherapie“ war Lell von der Radiologie mit ihren unterschiedlichen bildgebenden Verfahren fasziniert. 1998 wurde er Assistenzarzt und wissenschaftlicher Angestellter am Radiologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen, machte dort 2003 seinen Facharzt für Diagnostische Radiologie und wurde Oberarzt. Bis zu seinem Weggang nach Nürnberg war er als Leitender Oberarzt und ständiger Vertreter des Institutsdirektors tätig.
Neue Aufgabe in Nürnberg: Ein Institut für beide Standorte
Seine Aufgabe in Nürnberg ist es nun, die beiden Institute für Radiologie im Klinikum Nürnberg Nord und im Klinikum Nürnberg Süd zu einem Institut zusammenzuführen. Lell geht es darum, „ein Institut auf höchstem Niveau mit einem gemeinsamen Team und gemeinsamen Zielen aufzubauen. Er sieht die Radiologie „als ein Querschnittsfach mit vielen Verknüpfungen und Schnittstellen zu anderen Kliniken und Instituten, sowohl in der integrierten Patientenversorgung als auch in der studentischen Lehre“. Dazu sollen neue Lehrkonzepte entwickelt und umgesetzt werden und in der Patientenversorgung die bisherigen Schwerpunkte der Radiologie (Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie, Notfallradiologie, kardiale Bildgebung, Kinderradiologie, onkologische Bildgebung) ausgebaut und weiterentwickelt werden.
Minimalinvasive Therapie
Mit bildgestützten minimalinvasiven radiologischen Verfahren können Erkrankungen „von innen“ (Behandlung über Katheter) und „von außen“ (computertomografisch oder mit Ultraschall gesteuert) behandelt werden. Dazu gehören die Wiedereröffnung bzw. Aufdehnung verschlossener und verengter Gefäße oder die thermische und kathetergestützte medikamentöse Therapie von Tumoren und Metastasen.
„Dieser minimal-invasiven Therapie gehört die Zukunft“, meint Lell. „Für den Patienten ist das eine schonende, komplikationsarme Therapieoption bei der er schon nach zwei bis drei Tage nach der Behandlung wieder nach Hause gehen kann.“
Ausbau der Herzbildgebung
Bei seinem einjährigen Forschungsaufenthalt am „Department of Radiological Sciences an der University of California“ in Los Angeles 2006 beschäftigte sich Lell intensiv mit der Herzbildgebung. „Das interdisziplinäre Arbeiten macht die Herzbildgebung so interessant“. In Erlangen hat er das erste Schwerpunktzentrum für kardiovaskuläre Bildgebung in Bayern zertifizieren können. Diesen Bereich will er im Klinikum Nürnberg Süd wo bereits eine intensive Zusammenarbeit mit der Kardiologie besteht, weiter ausbauen.
Forschungsschwerpunkte
Neben der kardiovaskulären Bildgebung werden die onkologische Bildgebung und Intervention sowie die Dosis in der Radiologie Schwerpunkte der Forschungsaktivitäten im Rahmen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität sein. Lell sieht es „als große Chance eigene wissenschaftliche Konzepte für die noch junge Universität entwickeln zu können“. Die große Patientenzahl biete zudem die Gewähr dafür, sich an vielen Studien beteiligen zu können.