Prof. Edmund Neugebauer führt Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung weitere zwei Jahre
Gesundheitsversorgung im Zuge der Qualitätsoffensive zukunftsfest ausrichten
Auf der Jahrestagung anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) am 7. Juni in Berlin wurde Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Seniorprofessor für Versorgungsforschung an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), für weitere zwei Jahre als Vorsitzender des DNVF bestätigt. Neugebauer will auch in Zukunft die Versorgungsforschung im Rahmen des Netzwerkes vorantreiben und Gestaltungsprozesse begleiten.
„Mit der Qualitätsoffensive der Bundesregierung sind enorme Herausforderungen für die Versorgungsforschung verbunden. Aus der Versorgungspraxis, von Seiten der Patienten, Krankenkassen und der Gesundheitspolitik werden hohe Erwartungen an dieses Fachgebiet geknüpft. Diesem will der DNVF durch einen Strategieprozess „Versorgungsforschung 2020“ in Deutschland gerecht werden“, erläutert Neugebauer die Aufgabenstellung. Die Versorgungsforschung befindet sich derzeit in einem dynamischen Entwicklungsprozess. Sie hat sich in den letzten Jahren in Deutschland in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und als Forschungsgebiet (4. Säule der Gesundheitsforschung) fest etabliert.
Die Patientenzentrierung, die qualitätsorientierte Krankenhausplanung und Vergütung sowie die Notwendigkeit wirkungsvoller struktureller Innovationen (u.a. die sektorenübergreifende Versorgung, neue Arbeitsteilung im Gesundheitswesen, Regionalmodelle und patientennahe Qualitätsmessung) und der internationale Vergleich sind Themen, wie das Gesundheitssystem in Deutschland auch in Zukunft leistungsfähig fortentwickelt werden kann. Die Versorgungsforschung sieht sich hierdurch der Notwendigkeit gegenüber, ihre konzeptionellen und methodischen Grundlagen kontinuierlich nachvollziehbar weiterzuentwickeln.
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) wurde 2006 als gemeinnütziger Verein in Berlin gegründet. Es ist die Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. Im Netzwerk führen Wissenschaftler den Diskurs über die Methoden in der Versorgungsforschung, ihre Angemessenheit, die Qualität und die Definition von Mindeststandards. Das Netzwerk fordert und fördert die Verbesserung des Datenzugangs und der Qualität von Daten für die Versorgungsforschung sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Versorgungsforschung. Es setzt sich für die Transparenz der Ergebnisse und den Transfer dieser in die Versorgung ein. Darüber hinaus fördert das DNVF den wissenschaftlichen Nachwuchs durch die Bildung interdisziplinärer Arbeits- und Fachgruppen zu übergreifenden Themen der Versorgungsforschung. Das DNVF steht als multidisziplinäres und interprofessionelles Netzwerk allen offen, die an einer Weiterentwicklung der Gesundheits- und Krankenversorgung auf der Basis von wissenschaftlichen Studien und Ergebnissen der Versorgungsforschung interessiert sind.
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