Personalia

Dr. Andreas Schneider übernimmt Vorsitz des Bundesverbandes der Belegärzte (BdB)

BdB fordert bewährte sektorübergreifende Versorgungsstrukturen zu nutzen

06.07.2017 -

Dr. Andreas W. Schneider ist der neue Vorsitzende des Bundesverbandes der Belegärzte (BdB). Der Urologe aus Winsen (Luhe) trat die Nachfolge von Dr. Klaus Schalkhäuser an, der das Amt nach 15 Jahren aus privaten Gründen zum Juli niedergelegt hatte.

Der BdB ist als berufspolitische Interessenvertretung der Belegärzte ein freier und fachgruppenübergreifender Verband, der bei gesundheitspolitischen Gesetzesanhörungen durch den Deutschen Bundestag seit Jahren in die Runde der Sachverständigen eingeschlossen ist. Aktuell sieht der BdB seine vorrangige Aufgabe darin, dass weltweit erfolgreiche Belegarztsystem in der sektorübergreifenden Patientenversorgung zu stärken und konstatierte negative Entwicklungen bei den bettenführenden Facharztpraxen wieder umzukehren.

Dr. Schneider, 22 Jahre lang Belegarzt im Krankenhaus Salzhausen und seit 2016 im Krankenhaus Buchholz/Nordheide, ist vielfältig medizinisch, wissenschaftlich und berufspolitisch tätig. Dem Fachpublikum ist er besonders durch den Aufbau und die Organisation der „Salzhäuser Gespräche“ bekannt, einem alljährlichen Kongress für urologische Belegärzte aus Deutschland, der 2016 bereits zum 20. Mal stattfand. Zum Amtsantritt dankte der neue BdB-Vorsitzende Dr. Schneider seinem Vorgänger für vier Jahrzehnte hervorragender Arbeit im Dienste des Belegarztwesens. Dr. Schalkhäuser leitete ab 1977 für 25 Jahre den „Arbeitskreis Belegärzte“ im Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU), war von 1987 bis 2006 Präsident des BDU und seit 2002 Bundesvorsitzender des BDB.

Das Belegarztsystem hat sich als gute Möglichkeit für die Verzahnung ambulanter und stationärer Behandlungsstrukturen bewährt. Dennoch wurde mit unterschiedlichsten Reformgesetzen wie zuletzt der Einführung der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung versucht, Probleme einer bislang meist sektoralen Patientenversorgung zu lösen. „Diese Versuche haben das seit Jahrzehnten funktionierende, gesetzlich verankerte und rechtssichere, aber nicht mehr geförderte Belegarztsystem zurückgedrängt“, stellt der neue BdB-Vorsitzende Dr. Schneider fest. Hier sei eine Umkehr und die Hinwendung zu einem reformierten sektorenübergreifenden Belegarztwesen notwendig, das letztlich allen Beteiligten im Gesundheitssystem Nutzen bringen werde. 

Dr. Schneider: „Das Belegarztsystem ist die Versorgungsstruktur, in der Patienten über alle Sektoren hinweg durch den gleichen Arzt betreut werden. Besonders im ländlichen Raum ist mit diesem System auch Versorgungsengpässen wirkungsvoll zu begegnen.“ Der BdB möchte gemeinsam mit Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und besonders mit der Politik Voraussetzungen schaffen, unter denen das schnittstellenübergreifende und patientenfreundliche Versorgungssystem nachhaltig stabilisiert werden kann.

Sowohl der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa), der dafür eigens ein Aktionsbündnis Belegarztwesen initiiert hat, als jüngst auch der Deutsche Ärztetag in Freiburg unterstützen Forderungen des BdB nach einer Weiterentwicklung des Belegarztsystems.

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