Antibiotic-Stewardship-Programm im Hospital zu Heiligen Geist
Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie setzt auf gezielten Einsatz von Antibiotika
Die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie im Hospital zum Heiligen Geist startet ab sofort aktiv in das Antibiotic-Stewardship-Programm (ABS), das bereits seit 2016 als Pilotprojekt am Krankenhaus Nordwest unter Regie des Bereichs Krankenhaushygiene des Zentralinstituts für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Klaus-Peter Hunfeld erfolgreich umgesetzt wird.
Ziel ist es, den steigenden Raten multiresistenter Erreger und dem stetig zunehmenden Verbrauch von Reserveantibiotika entgegenzuwirken sowie die Behandlungsqualität von Patienten mit Infektionen zu steigern.
Die wachsende Resistenzrate gegenüber Antibiotika-Therapien wird weltweit zu einem ernstzunehmenden Thema. Ein Umdenken ist gefordert, da der flächendeckend unsachgemäße Umgang mit den zur Verfügung stehenden Antibiotika ein Teil des Problems ist. Da nach aktuellem Stand in absehbarer Zeit keine „neuen“ Antibiotika zur Verfügung stehen werden, ist verantwortungsbewusstes und sachkundiges Handeln gefordert.
Die Überprüfung der laufenden Therapien, die Festlegung der Dauer zur Vermeidung einer „Übertherapie“, die richtige Auswahl der Substanzen in Anlehnung an die Leitlinien, die Neuordnung der perioperativen Prophylaxe sowie eine Überwachung des Verbrauchs sind einige der Maßnahmen, um diesem hohen Anspruch gerecht werden sollen. Zudem soll bei Ausdehnung des Programms auf das gesamte Hospital zukünftig ein infektiologischer bzw. ein ABS-Konsildienst in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene im Krankenhaus Nordwest entstehen, um den Mitarbeitern bei der Auswahl der korrekten Therapie helfen zu können.