Rasante Weiterentwicklungen
Kernspin-, Computertomografie, Ultraschall & Co. auf dem Vormarsch
Moderne Bildgebung in der Medizin verbessert und sichert maßgeblich die Entdeckung und Deutung innerer Krankheiten. Dies zeigen aktuelle Studien zu Schäden an der Leber, Entzündungen des Darms oder anderen Leiden im Bauchraum. Ultraschall, Computer- (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) etwa entwickeln sich rasant. Der 116. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) bietet seinen Teilnehmern einen breiten Überblick und den aktuellen Stand der internistischen Bildgebung.
Klagt ein Patient über starke, unbegründbare Bauchschmerzen, hilft im Rahmen der Abklärung oft die Computertomografie. Der frühzeitige Einsatz dieser Untersuchung senkt erwiesenermaßen das Sterberisiko und auch die Dauer eines Klinikaufenthaltes. „Moderne Bildgebung ermöglicht dem Internisten eine immer sicherere Detektion und Charakterisierung von inneren Erkrankungen", sagt Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Vorsitzender der DGIM vom Universitätsklinikum Regensburg.
Dies gilt auch für Befunde, die Ärzte bei der kernspintomografischen Untersuchung des Darms entdecken: Eine Studie mit mehr als 1.000 Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung zeigt etwa, dass die MRT des Dünndarms - die sogenannte Magnetresonanzenterografie (MRE) - krankhafte Befunde wie Abszesse oder Tumore nicht nur im, sondern auch außerhalb des Darms aufdeckt: insgesamt 1.113 Mal bei 600 Patienten. „Diese Ergebnisse verdeutlichen den entscheidenden Beitrag von Schnittbildverfahren in der Untersuchung des Bauchraums", bewertet Autor Professor Schölmerich. Die Magnetresonanztomografie beruht auf der elektromagnetischen Anregung von Atomkernen im Körper. Da es sich meist um junge Patienten handelt, ist die hierbei eingesparte Strahlendosis nicht ohne Bedeutung. Zudem ist die kernspintomografische Darstellung des Dünndarms (MRE) weniger unangenehm als dessen herkömmliche Untersuchung.
Auch bei der Diagnostik von Lebererkrankungen bewahrt moderne Bildgebung den Patienten nicht selten vor notwendigen Eingriffen. Bislang mussten Ärzte meist eine Gewebeprobe nehmen, um eine chronische Leberkrankung genauer zu untersuchen. Die Elastografie stellt eine entscheidende Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik dar. Hier bekommt der Arzt mithilfe eines speziellen Ultraschallkopfes Informationen über die Festigkeit des Gewebes. „Das Verfahren schließt eine Lücke in der nicht-invasiven Leberdiagnostik und erlaubt es uns, Lebererkrankungen noch präziser zu beurteilen als bisher", fasst Internist Schölmerich eine entsprechende Studie zusammen.
Für den 116. Internistenkongress vom 10. bis 14. April 2010 in Wiesbaden plant die DGIM ein umfangreiches Programm auf dem Gebiet der internistischen Bildgebung. Im „Sonowald" beispielsweise leiten Experten die Teilnehmer an modernen Geräten in praktischer Sonografie und Echokardiografie an. Darüber hinaus thematisieren zahlreiche Kurse, Symposien und Vorträge des Kongresses verschiedenste bildgebende Methoden.