POCT-Befund: Nach drei Minuten im KIS verfügbar
11.01.2011 -
Bereits in den Anfängen der Point-of-Care-Diagnostik hatten die Berliner Kliniken die Vorteile für sich erkannt. 1997 kamen die ersten POCT-Geräte zum Einsatz und ersetzten einige der bisher im eigenen Labor erbrachten Leistungen. Nun konnten die Blutzuckerwerte deutlich schneller ermittelt werden. 7.000 Befunde pro Monat allein in der Park-Klinik Weißensee - da blieb für die elektronische Erfassung keine Zeit. Also wurden die Werte handschriftlich in die Stationsakte eingetragen. Eine Übernahme der Werte in das Laborinformationssystem PROMED-open von MCS oder in das KIS fand nicht statt.
Zusätzlich mussten jetzt 80 Geräte kontrolliert, verwaltet und für die Anwender freigeschaltet werden. 400 Anwender auf 12 Stationen, drei Schichten und „Springer", die bei Urlaub und Krankheit in allen Abteilungen aushalfen. Obendrein die Qualitätssicherung pro Woche und Gerät für die Kliniken und das Diagnostiklabor, das die Verantwortung nach RiliBÄK 2008 trägt - eine kaum zu bewältigende Aufgabe.
Neue Abläufe in vorhandene Strukturen einbinden
Die Herausforderung: die neuen Prozesse in den vorhandenen IT-Strukturen optimal abzubilden, um gleichermaßen von den medizinischen und ökonomischen Vorteilen des POCT zu profitieren. Patientendaten und Befunde tauschten das Laborinformationssystem PROMED-open von MCS und das KIS aus. Was fehlte, war ein Managementsystem zur Verwaltung der vielen POCT-Geräte, das gleichzeitig die Messwerte an beide Systeme übermittelte.
2009 führte Dr. Petra Gesierich, Laborleiterin der Park-Klinik Diagnostiklabor GmbH und POCT-Beauftragte der Kliniken, erste Gespräche mit Anbietern von POCT-Management-Systemen, gemeinsam mit der leitenden MTA Annett Tresp. Letztere ist in beiden Kliniken u. a. mitverantwortlich für die Auswahl der POCT-Geräte und der eingesetzten Verfahren. Präsentationen und Besuche in Referenzhäusern folgten, Anfang 2010 fiel die Entscheidung für MCS-POCT.
Zu dieser Entscheidung beigetragen hatte auch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Rheingauer Softwareunternehmen: Seit zehn Jahren setzen die Kliniken das PROMED-open ein.
Verschiedene POCT-Geräte zentral verwalten
Inzwischen ist MCS-POCT seit vier Monaten erfolgreich in der Park-Klinik Weißensee im Einsatz. Es wurde nahtlos in die vorhandene IT-Strukturen integriert und kommuniziert heute mit KIS und LIMS: Die Patientendaten werden zunächst vom führenden System, dem KIS, über das LIMS an MCS-POCT übermittelt. Nach der Untersuchung sendet MCS-POCT den Befund über das LIMS an das KIS zurück. Diese Vorgehensweise ermöglicht den Labor-Mitarbeitern die statistische Erfassung und Abrechnung sowie die Erstellung des Befundberichts für den Hausarzt. In der Patientenakte des KIS werden die POCT-Befunde einzeln oder kumulativ dargestellt. Sie stehen behandelnden Ärzten und dem Pflegepersonal jetzt in kürzester Zeit elektronisch zur Verfügung.
Außerdem organisiert MCS-POCT die komplette Geräteverwaltung: Sogenannte „Userlisten" mit den Daten der Anwender werden stationsbezogen vom KIS an die Geräte übermittelt, in Berlin sind es Personalnummer und Name. Das gewährleistet, dass bei jeder Messung am Patienten oder bei jeder Qualitätskontrolle der Gerätebediener erfasst wird, so wie es die RiliBÄK vorschreibt. Jedes Gerät ist einer Station zugeordnet. Die Patientendaten werden fortlaufend mit denen des KIS synchronisiert und stehen in den POCT-Geräten aktuell zur Verfügung. Unabhängig davon können die Geräte auch autark arbeiten, falls einmal EDV-bedingte Probleme auftreten. Das birgt zusätzliche Sicherheit für die Anwender und macht Extrageräte überflüssig.
Automatische Qualitätskontrolle
MCS-POCT übernimmt auch die Qualitätssicherung. Nach den Vorgaben der RiliBÄK wird jedes Gerät kontrolliert. Abweichungen können die Verantwortlichen mit einem Blick auf die „Geräteübersicht" erkennen, die Ampelfunktion macht es ihnen noch leichter. Die Bedienung der Software erfolgt vom Laborstandort aus. So ist die Kontrolle über alle Geräte auch für mehrere Standorte sehr einfach. Abhängig vom Gerätetyp wurden Grenzen hinterlegt, bei Überschreitung dieser Grenzen oder nach Ablauf der RiliBÄK-Intervalle wird das Gerät automatisch gesperrt.
Mit dem Einsatz der Softwarelösung MCS-POCT wird die privat geführte Klinik heute auch im Bereich POCT ihrem eigenen hohen Qualitätsanspruch gerecht. Sie konnte den gesamten Arbeitsprozess elektronisch abbilden und so entscheidend optimieren. Heute steht der Befund nicht mehr handschriftlich in der Stationsakte, sondern in elektronischer Form für alle verfügbar im KIS. 400 User und 30 Blutzuckergeräte auf 12 Stationen organisiert MCS-POCT bisher in der Park-Klinik Weißensee. Im Januar 2011 folgt der nächste Schritt: die Anbindung der Schlosspark-Klinik.
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