Hygiene

Gynäkologische Onkologie: Kommunikation fördert Heilung

25.05.2011 -

Gynäkologische Onkologie: Kommunikation fördert Heilung. Mit der Veranstaltung eines 1. Hauptstadtkongresses hat die Nord-Ostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (NOGGO) jetzt ihre erfolgreiche Entwicklung einem breiteren Fachpublikum präsentiert. Von einer 1998 zur Verbesserung der Betreuung, Diagnostik und Behandlung von Frauen mit gynäkologischen Tumoren in Ostdeutschland gegründeten Gesellschaft hat sich die NOGGO zu einer der größten onkologischen Fachgesellschaften mit 600 Mitgliedern entwickelt, die schon 250 Veranstaltungen mit 15.000 Teilnehmern und zahlreiche Studien mit 10.000 erfassten Patientinnen initiiert hat.

Eines der zentralen Themen auf dem Kongress war die „Arzt-Patientinnen-Kommunikation“. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass durch bessere Information und Einbindung in Therapieentscheidungen bei den Patientinnen eine erhöhte Compliance, verbesserte Lebensqualität und schnellere Heilung erreicht werden kann. Dennoch wird das Arzt-Patientinnen-Gespräch in der Onkologie bislang unterschätzt und nicht adäquat vergütet. Eine im Rahmen des Arbeitsberichts der NOGGO AG „Supportive Therapien“ vorgestellte Umfrage unter 617 Brustkrebspatientinnen ergab, dass sich die Patientinnen mehr Informationen zu den Nebenwirkungen der Tumortherapien, zu den Möglichkeiten klinischer Studien und zur Palliativtherapie wünschen. Auch würden die Patientinnen gerne eine Zweitmeinung über ihre Therapie einholen und generell stärker in Therapieentscheidungen eingebunden werden. Die Studie ergab auch, dass das Erstgespräch, in dem der Arzt die Diagnose „Sie haben Brustkrebs“ mitteilt, im Regelfall (bei 53 % der Frauen) nur 15 Minuten dauerte. Gerade wenn berücksichtigt wird, dass der „Schock“ dieser Information die Informationsaufnahme erschwert, bleiben mit diesem Vorgehen Unsicherheiten und Zweifel zurück, die den Therapieerfolg gefährden.

Eierstockkrebs-Umfrage

Die genannte Studie belegt den bislang unzureichend gedeckten Informationsbedarf von Frauen mit Brustkrebs. Welche Erwartungen und Wünsche Frauen mit Eierstockkrebs an das Therapiemanagement haben, wird derzeit in einer weiteren großen Umfrage der NOGGO erfasst (siehe www.expression2.de) Die Ergebnisse beider Studien werden eine wichtige Basis zur Verbesserung des klinischen Managements sein. Eine wichtige Erkenntnis zeichnet sich jetzt schon ab: Ärzte müssen für die, Arzt-Patientinnen-Kommunikation geschult werden. Die Charité in Berlin setzt dafür in entsprechenden Fortbildungsseminaren Schauspieler ein. Patientenvertreter und Angehörige unmittelbar Betroffener bestätigten anlässlich einer Präsentation der Studien, dass sich die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Charité am Campus Virchow-Klinikum durch eine besonders patientenfreundliche Kommunikationskultur auszeichnet.

Klinische Studien

Neben der Durchführung praxisnaher Kongresse mit zahlreichen Workshops (wie während des Hauptstadt-Kongresses: das Spektrum reichte vom Mammasonographie-Kurs bis zur Übertragung von Live-Operationen ablativer und rekonstruktiver Verfahren) ist es ein wichtiges Ziel der NOGGO, multizentrische Studien nach den Kriterien der Good-Clinical Practice zu den verschiedenen gynäkologischen Tumorentitäten zu konzipieren und durchzuführen. Prof. Dr. Jalid Sehouli, einer der beiden Tagungspräsidenten, wies auf den wichtigen Stellenwert dieser Studien hin, da es in Deutschland im Gegensatz zu den USA und Skandinavien nicht als staatliche Aufgabe angesehen wird, Studien für neue Medikamente im Kampf gegen den Krebs zu ermöglichen. Ohne die Industrie seien die inzwischen bis zu 1 Mio. € teuren Studien nicht mehr möglich. Eine Übersicht zu aktuellen Phase I-, II- und III-Studien sind auf www.nog- go.de einzusehen. Um das Studienmanagement zu optimieren werden Intensivseminare für Prüfärzte und Studienkoordinatoren in klinischen Arzneimittelprüfungen organisiert.

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