Neue Diktiergeräte-Generation bringt Diagnosen schnell zu Papier
30.08.2011 -
Mit der Produktfamilie Digta 7 will Grundig Business Systems die Nutzung von Diktiergeräten effizient, intuitiv und sicher machen. Neue Funktionen wie das Erstellen einer Diktat-ID mit der eingebauten Spracherkennung sorgen dafür, dass sich Befunde oder Arztbriefe in kurzer Zeit erstellen lassen. Ulrike Hoffrichter sprach mit Roland Hollstein, Geschäftsführer der Grundig Business Systems (GBS).
M & K: Welche Neuerung ist Ihrer Meinung nach das größte Highlight der „Digta 7"-Geräte?
Roland Hollstein: Der größte Clou ist sicherlich, dass wir mit dem Digta 7 Premium BT eine Bluetooth-Variante auf den Markt bringen konnten. Dieses Produkt ist das weltweit erste Diktiergerät, mit dem Diktate via Bluetooth zum mobilen Versand an ein Smartphone, z.B. an einen BlackBerry, übertragen werden können.
Diese Eigenschaft ermöglicht unseren Kunden noch mehr Mobilität. Zudem ist uns mit dem neuen Schiebeschalter gelungen, dass die Diktiergeräte beim Diktieren besonders einfach und intuitiv bedient werden können. Der Schiebeschalter verfügt über einen sog. „Touch Pin", der in der Stop-Stellung stets hervortritt, sodass der Nutzer die aktuelle Schiebeschalterstellung beim Diktieren erfühlen kann. Außerdem kann die Schiebeschalterbelegung erstmals bei einem Diktiergerät verändert werden. Der Anwender kann sich zwischen insgesamt vier Schiebeschaltervarianten entscheiden.
Wo liegt speziell für Krankenhäuser der größte Nutzen der neuen Produkte?
Roland Hollstein: Stationäre Systeme (Diktiermikrofone) bieten den Vorteil, direkt in ein Netzwerk eingebunden zu sein und damit ggf. eine direkte Verknüpfung der Diktate mit einer Patientenakte zu gewährleisten.
Andererseits sind Diktiermikrofone arbeitsplatzgebunden. Es müssen also ausreichend PC-Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, und die Flexibilität ist sehr eingeschränkt. Nicht zuletzt deshalb werden von den Anwendern im Krankenhausbereich mehr und mehr mobile Aufnahmegeräte favorisiert.
Die „Digta 7"-Serie hat speziell für den Krankenhausbereich zahlreiche Funktionen integriert, die eine sichere Patientenzuordnung von Diktaten gewährleisten. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch die sehr einfache und intuitive Bedienung aus. Mit der „Digta 7"-Serie können Krankenhäuser damit einerseits dem Wunsch ihrer Ärzte nach Flexibilität und einfacher Handhabung gerecht werden, andererseits die Vorteile eines digitalen Diktatsystems mit der Anforderung der sicheren Patientenzuordnung abbilden.
Mithilfe der Geräte sollen Kliniken Kosten sparen können. Wodurch wird dies erreicht?
Roland Hollstein: Vor allem Kliniken, die von analogen Diktiergeräten auf diese digitalen Diktiergeräte umsteigen, werden schnell merken, dass sich die Kosten innerhalb von nur wenigen Monaten amortisieren. Unter www.grundig-gbs.com/tools/effizienzrechner/ kann sich jede Klinik gern ausrechnen, wie hoch das Einsparpotential hierfür ist.
Analoges Zubehör wie Kopfhörer kann übrigens für digitale Diktiergeräte weiterverwendet werden. Darüber hinaus werden Kliniken aber vor allem auch Zeit sparen. Ihre Entlassbriefe für Patienten werden wie andere Schreiben schneller als sonst zur Verfügung stehen. Das steigert auch die Zufriedenheit ihrer Patienten und der weiterbehandelnden Ärzte, da eine schnellere Abrechnung möglich wird. Da die Aufnahmequalität der „Digta 7"-Reihe besonders gut ist, sind auch die Ergebnisse beim Diktieren in Verbindung mit einer Spracherkennung optimal, sodass Dokumente kaum korrigiert werden müssen und so noch zusätzlich Zeit gespart wird.
Welche technischen Voraussetzungen brauchen Kliniken, um die Produkte großflächig in die Prozesse einzubinden? Welche Kenntnisse müssen Endanwender besitzen?
Roland Hollstein: Digitale Diktatsysteme können in fast allen IT-Infrastrukturen problemlos installiert werden, sowohl in klassischen Netzwerken als auch in Terminalserverumgebungen. Speziell bei Terminalserverumgebungen mit Linux Thin Clients oder virtuellen Desktopsystemen (z.B. VMware View) sollten vorab die Systemanforderungen abgeglichen werden. GBS bietet hier die umfassendste Treiber-Unterstützung.
Der Wechsel von analogen zu digitalen Diktatsystemen sollte zum Anlass genommen werden, bisherige Prozesse bei der Dokumentenerstellung zu überprüfen und zu optimieren. Für den großflächigen Einsatz stellt GBS neben technischer Projektbetreuung auch geeignete Tools für einen klinikweiten Rollout und für die Administration/Pflege zur Verfügung.
Es hat sich bewährt, zu Beginn eines größeren Rollouts eine Projektgruppe zu installieren, die die Belange der Ärzte, der Servicekräfte und der IT berücksichtigt. Das GBS-Projektmanagement begleitet eine entsprechende Umsetzung organisatorisch und technisch mit einem großen Erfahrungshintergrund.
Für die Endanwender ändert sich sehr wenig, wenn das System im Krankenhaus installiert ist. Bei allen Diktiergeräten von Grundig Business Systems wird auf eine möglichst gute Abwärtskompatibilität der Bedienführung geachtet. Das heißt, dass Anwender von älteren (insbesondere auch von analogen) Handdiktiergeräten von GBS sehr schnell mit der Bedienung zurechtkommen werden. Weiterhin ist ein Kompatibilitätsmodus zu Geräten anderer Hersteller vorhanden, sodass auch bei einem Wechsel zu unseren Geräten ein schneller Umstieg gewährleistet ist. Falls zusätzliche neue Funktionen genutzt werden (z.B. Datenlisten, Barcode, spracherkannte Patientennummerneingabe), ist eine kurze Einarbeitung erforderlich, wobei die Handhabung meist selbsterklärend ist.
Wie aufwendig ist die Integration in Krankenhausinformationssysteme?
Roland Hollstein: In der Praxis werden (auch in größeren Klinikketten) digitale Diktatsysteme genauso häufig mit einer Integration in ein KIS eingesetzt wie auch ohne Integration. Wenn das Diktatsystem ohne KIS-Integration eingesetzt wird, bildet der Schreibdienst sozusagen die Schnittstelle zum KIS. Die Vorteile einer netzwerkbasierenden Diktatlösung bleiben bestehen, und es ist für die Krankenhäuser oft unter dem Strich die günstigere Lösung.
Bei einer KIS-Integration muss diese zunächst von dem KIS-Anbieter durchgeführt werden. Von GBS steht dafür ein sogenanntes Software Development Kit zur Verfügung, mit dem eine Integration relativ leicht umsetzbar ist. Das Krankenhaus selbst muss sich in diesem Fall nicht um die Integration kümmern, sondern beim KIS-Anbieter ggf. entsprechende Schnittstellen zukaufen. Alternativ stehen bereits Schnittstellen durch Diktasoftware von Drittanbietern wie z.B. Media Interface oder 4voice zur Verfügung.
Datensicherheit ist ein großes Thema im Gesundheitswesen. Wie wird diese bei den „Digta 7"-Geräten umgesetzt?
Roland Hollstein: Das Gerät kann mit einer PIN gesichert werden. Darüber hin¬aus ist es möglich, jedes Diktat zu verschlüsseln. Ein zweiter Punkt zum Thema „Datensicherheit" ist, dass Diktate auch nicht verloren gehen dürfen. So zeichnen sich die Premium-Geräte beispielsweise durch einen Beschleunigungssensor für eine automatische Datensicherung im freien Fall aus - das bedeutet, dass ein Diktat automatisch gesichert wird, sollte es versehentlich auf den Boden fallen. Darüber hinaus ist für alle „Digta 7"-Geräte auch eine Back-up-Funktion vorgesehen, sodass Diktate zur doppelten Sicherheit ein zweites Mal abgespeichert werden.
Mobile Endgeräte wie das iPhone werden zunehmend auch im Krankenhaus eingesetzt. Die Alleskönner-Handys ermöglichen u.a. Sprachaufzeichnungen. Wofür werden noch Diktiergeräte benötigt?
Roland Hollstein: Wir sind überzeugt, dass Ärzte, die regelmäßig diktieren, auch in Zukunft ein professionelles Diktiergerät dafür einsetzen werden. Die Haptik ist bei einem Diktiergerät wie dem Digta 7 viel angenehmer als bei einem Smartphone. Mit einem Grundig-Schiebeschalter kann die Aufnahme und Wiedergabe leicht mit einer Hand gesteuert werden. Außerdem sind unsere professionellen Diktiergeräte ergonomisch an die Hand angepasst, sodass Diktanten mit ihnen länger ermüdungsfrei arbeiten können. Des Weiteren verfügen digitale Diktiergeräte über viele Workflow-Funktionen, die ein effizientes Arbeiten ermöglichen.
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