Medizin & Technik

Klinikum Ortenau: Synapse von Fujifilm als standortübergreifendes PACS

29.01.2012 -

Klinikum Ortenau: Synapse von Fujifilm als standortübergreifendes PACS. Der Ortenaukreis ist flächenmäßig der größte in Baden-Württemberg und zählt etwa 420.000 Einwohner. Um eine flächendeckende Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau zu gewährleisten, wurden die ehemals acht eigenständigen Kliniken mit Wirkung vom 1. Januar 2007 zu einem Krankenhausverbund in Trägerschaft des Ortenaukreises zusammengeschlossen. Die größten Häuser sind das Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim mit 486 Betten und das Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach mit 547 Betten.

Um den klinischen Alltag mit seinen stetig steigenden Anforderungen, besonders in der Radiologie, bewältigen zu können, sollte ein digitales Bilddatenkommunikations- und -archivierungssystem (PACS) eingeführt werden. „Vor dem Hintergrund des Zusammenwachsens der Kliniken und ökonomischer Faktoren haben wir uns für ein gemeinsames PACS mit zentralem Archivserver entschieden“, erläutert Einkaufsleiter Thomas Klauser.

Referenzinstallationen überzeugten

Nach einer intensiven Auswahlphase fiel im Sommer 2005 schließlich die Entscheidung für Fujifilm und Synapse. „Wir haben überzeugende Referenzinstallationen besucht. Synapse ist hervorragend für den Betrieb an mehreren Standorten geeignet und technologisch auf dem neusten Stand. Das Preis/Leistungs- Verhältnis war ein weiteres überzeugendes Argument“, fasst Dr. Werner Reiche, Leitender Oberarzt im Institut für Radiologie in Lahr-Ettenheim, die Auswahlkriterien zusammen.

Er arbeitet seit dem 6. Dezember 2006 mit Synapse. „Bereits 14 Tage nach Inbetriebnahme haben wir den Filmbetrieb mit Ausnahme der Mammographie komplett eingestellt“, zeigt sich der Radiologe mit dem Erreichten zufrieden. Das System hat sehr schnell eine hohe Akzeptanz bei allen Anwendern gefunden, was Dr. Reiche auf die individuelle Konfiguration sowie die leichte Erlern- und Bedienbarkeit zurückführt.

Fast 100 % filmfrei

Im Ortenau Klinikum Offenburg- Gengenbach erfordert lediglich die Nuklearmedizin noch den Einsatz von Film. Einen besonderen Vorteil von Synapse sieht Chefradiologe Prof. Dr. Jörg Laubenberger in der Bildverteilung: „Da diese Web- basiert ist, kann jeder Windows-PC zur Workstation werden – phantastisch. Durch die hochwertige Kompression ist ein reibungsloser und schneller Datentransfer gewährleistet. Darüber hinaus zeichnet sich das PACS durch eine hohe Integrationstiefe mit unserem vorhandenen RIS und dem KIS aus.“

Auch aus EDV-Sicht überzeugt das System: „Es lässt sich einfach administrieren. Im gesamten Projektverlauf gab es nur wenige Probleme, die dann jedoch schnell behoben werden konnten“, so Michael Neckermann, Leiter der DV-Abteilung im Ortenau Klinikum Offenburg- Gengenbach.

Klinikweit Bilder auf Mausklick

In den Kliniken ist ein durchgehend digitaler Workflow realisiert. Eine Untersuchung wird im KIS angefordert und zur Bearbeitung an das RIS übertragen. So kommt der Auftrag in die DICOM-Worklist der Modalität. Die Röntgenaufnahme ist dann direkt nach der Untersuchung im PACS verfügbar. „Um den Nutzen des PACS auszuschöpfen, haben wir sofort die klinikweite Bildverteilung auf alle Stationen realisiert. Der Arzt ruft sich seinen Patienten im KIS auf und hat auf Mausklick Zugriff auf alle Bilddaten und – sobald sie vorliegen – auch auf die Befunde“, erläutert Dr. Reiche den Ablauf.

Ein besonderes Bonbon bietet Synapse mit dem Modul Oblique für die Schnittbild-Rekonstruktionen an. „MIP/MPR wenden wir regelmäßig in der Unfallchirurgie an, um Knochen in unterschiedlichen Ebenen zu betrachten“, erläutert Prof. Laubenberger. Die Vorzüge weiß auch Prof. Dr. Jürgen Rudigier, Chefarzt des Traumatologischen Zentrums in Offenburg, zu schätzen: „Oblique erleichtert uns die Arbeit. Es ist schnell zu erlernen und ist einfach zu bedienen. Das System hat sich in der täglichen Routine bewährt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Abstände, Strecken und Winkel im digitalen Röntgenbild sehr viel einfacher und präziser vermessen zu können.“

20 % weniger Zeitaufwand

Den größten Nutzen vom PACS hat nach Worten von Susanne Müller, LMTRA in Lahr-Ettenheim, aber der Patient: „Da der gesamte Arbeitsablauf viel schneller und deutlich reibungsloser geworden ist, sparen wir etwa 20 % an Zeit.“ Geschwindigkeit ist heute ein hoher Wert in der Medizin, wie Prof. Laubenberger konstatiert:

„Da die Röntgenbilder schneller verfügbar sind, können Befunde schneller erstellt und die Behandlung eines Patienten schneller eingeleitet werden.“ Und die Befunde sind teilweise bereits nach einer halben Stunde im PACS, spätestens aber nach zwei Stunden. Darüber hinaus lassen sich die Verweildauern verkürzen. „Da alle Röntgenbilder im PACS gespeichert sind und allen klinischen Kollegen gleichzeitig zur Verfügung stehen, sind telefonische Konsile innerhalb des Klinikums möglich. Besonders Notfallpatienten profitieren von den beschleunigten Entscheidungsprozessen. Wege und Zeit werden gespart, die zügigere Behandlung kommt dem Patienten zugute“, erläutert Prof. Laubenberger.

Aber auch in der internen Kommunikation macht sich das PACS positiv bemerkbar. So sind die klinischen Demonstrationen binnen 15 Minuten vorbereitet. Auch die Qualität sieht Prof. Rudigier verbessert: „Sie sind detaillierter geworden, die Ärzte werden umfassender informiert. Damit steigt auch die Transparenz dessen, was in der Klinik geschieht.“

Filmkosten drastisch reduziert

Neben den mannigfaltigen medizinischen Vorteilen trägt Synapse zur Wirtschaftlichkeit bei. „Im Vergleich zu 2005 konnten wir an den beiden großen Standorten unsere Filmkosten auf ein Minimum reduzieren“, rechnet Einkaufsleiter Klauser vor. „In die Rentabilitätsberechnung fließen aber auch weiche Faktoren wie z. B. die verbesserte Bildverfügbarkeit und der reibungslosere Workflow ein. Dazu werden durch den Wegfall des Handarchivs personelle Ressourcen frei.“

Nach seinem Fazit gefragt, zeigt sich Dr. Reiche rundum zufrieden mit Synapse: „Ich könnte mir die Arbeit ohne das Synapse PACS von Fujifilm nicht mehr vorstellen.“

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