IT & Kommunikation

Patientensicherheit: Patientenarmbänder sorgen für Medikationssicherheit

18.03.2012 -

Patientensicherheit: Patientenarmbänder sorgen für Medikationssicherheit. Jeder weiß, wie der Medikationsprozess in einem Krankenhaus aussieht: Klinikärzte verschreiben Medikamente in patientenindividuellen Dosierungen, die Krankenhausapotheke stellt die Medikation für den Patienten zusammen und Pflegepersonal oder Ärzte verabreichen die Medikamente. Am Medikationsprozess sind viele Personen aus verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses beteiligt. Wenn es auch sehr selten vorkommt: menschliche Fehler sind angesichts der Komplexität des Prozesses nicht völlig ausgeschlossen. Aber die Gefahr von Fehlmedikationen mit ihren negativen Folgen für Patient, Krankenhaus und Personal lässt sich durchaus reduzieren. Wie das geht, zeigt das Beispiel des SRH Zentralklinikum Suhl. Denn in der thüringischen Stadt hat man ein zukunftsweisendes Arzneimittelversorgungssystem mit Unit Dose und Patientenarmbändern eingeführt, das die möglichen Fehlerquellen im Medikationsprozess durch eine intelligente Automatisierung und eine patientenbezogene Medikation deutlich reduziert.

Im Zentralklinikum Suhl wird Patientensicherheit groß geschrieben. Mit der Einführung des Unit Dose- Systems und der automatisierten Patientenidentifikation ist in Suhl auch eine nachhaltige Prozessoptimierung realisiert worden. Bei seiner Aufnahme auf die Station wird heute jeder Patient mit einem Patientenidentifikationsarmband von Sato ausgestattet. Es enthält einen gesicherten 2D-Code, der den Patienten eindeutig identifiziert. Behandelnde Ärzte und das Stationspersonal können das Armband mit einem mobilen Scanner auslesen, der einem Handheld-Computer ähnelt. Sowohl bei der Verschreibung als auch bei der Verabreichung wird die Identität des Patienten durch sein Identifikationsarmband sichergestellt. Die Verordnung gibt der Krankenhausarzt über einen im Patientenzimmer installierten Cockpit-PC oder über ein Notebook ein. Die Verordnungslösung von TM Software erfasst die eingegebenen Daten und übermittelt sie via Wireless LAN an die Krankenhausapotheke. Mit dem automatisierten Arzneimittelversorgungssystem stellt die Krankenhausapotheke daraufhin die erforderliche Medikamentengabe für den Patienten in einem Tütchen zusammen, das mit einem individuellen Code versehen ist.

Das Personal scannt mit seinem mobilen Terminal vor der Verabreichung das Armband des Patienten und die Verordnungssoftware prüft anhand des dem Patienten zugeordneten Codes, ob der Patient das ihm verschriebene Medikament zur richtigen Zeit verabreicht bekommt. Durch die automatische Identifikation hat das Zentralklinikum die Patientensicherheit um ein Vielfaches erhöht. Die Patienteninformationsarmbänder wurden speziell für den Healthcare-Bereich entwickelt. Sie werden sowohl mit dem Namen des Patienten als auch mit einem technologisch zukunftsweisenden 2DCode bedruckt. Die Armbänder bestehen aus latexfreiem, sehr hautverträglichem Kunststoff. Ein weiterer Vorteil der Patientenarmbänder ist deren beträchtliche Widerstandsfähigkeit. Selbst wenn der 2D-Code bis zu einem Drittel abgenutzt wurde, ist er für die im Klinikum eingesetzten mobilen Terminals noch lesbar.

Ein herkömmliches Barcode-System, das nur mit eindimensionalen Strichen arbeitet statt mit der Punktanordnung des 2DCodes, würde eine Beschädigung weit weniger verzeihen. So lassen die Informationsarmbänder, die jeder Patient bei der Einlieferung ans Handgelenk bekommt, wirklich eine zweifelsfreie Identifikation zu – und zwar für die gesamte Dauer des Aufenthalts. LaserIdent, autorisierter Healthcare-Partner von Sato, installierte das Identifikationssystem auf den Krankenhausstationen. Für die Beschriftung der Patientenarmbänder hat man in Suhl 30 Etikettendrucker auf jeder Station des Klinikums aufgestellt. „Im Vordergrund steht bei uns immer die patientenorientierte Versorgung. Gerade deshalb liegt uns die Patientensicherheit bei der Prozessoptimierung durch unser Unit Dose-System besonders am Herzen“, berichtet Dr. Thomas Körner, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II am SRH Zentralklinikum Suhl. Das Zentralklinikum ist mit dieser Automatisierung dem Ziel einer rundum optimalen Patientenversorgung ein großes Stück näher gekommen. Kaum ein Krankenhaus in Deutschland hat einen so hohen Grad an Medikationssicherheit realisiert.

Das beispielhafte System sorgt auch für eine beträchtliche Prozessoptimierung. Es hat nicht nur die Patientensicherheit maximiert, es bewirkt gleichzeitig eine beträchtliche Kostenersparnis. Dr. Peter Schneider, stellvertretender Geschäftsführer des Zentralklinikums, sagt dazu: „Ganz wichtig ist natürlich, dass wir mit den Patienteninformationsarmbändern und dem Unit Dose-System eine sichere Identifikation erreichen und Fehlmedikationen weitestgehend vermeiden. Aber unsere Unit Dose-Anlage sorgt dabei auch für Einsparungen, sie kann den Ablauf von Verfallsdaten überprüfen und verhindert einen Medikamentenüberstand. Damit realisieren wir ein erhebliches Einsparpotential in jedem Jahr. Und das Unit Dose-System trägt dazu bei, dass das Fachpersonal zeitlich entlastet wird. Das ist ein durchaus wesentlicher Aspekt. Denn auch so garantieren wir die hohe Qualität unserer medizinischen und pflegerischen Versorgung.“

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