IT & Kommunikation

Cisco Expo 2007

01.07.2012 -

Cisco Expo 2007. Über 3.100 Besucher kamen im Mai zwei Tage lang nach Berlin zur „Cisco Expo“, einer Informationsveranstaltung des Netzwerktechnologie- Anbieters und seiner Partner über die neuesten Netzwerk- Trends. Den IT-Trendthemen im Gesundheitswesen war ein Nachmittag gewidmet.

Die Umsetzung von Netzwerktechnologien mag bei zögernden Leistungserbringern noch Zeit brauchen – bei den Verbrauchern, den Patienten ist die Vernetzung inzwischen jedoch Realität: Diese Feststellung untermauerte Kevin Dean, Senior Director Cisco Internet Business Solutions Group, u.a. durch Beispiele aus England, wo Patienten sich informell via Internet über die Qualität von Leistungserbringern und Therapien austauschen. Längst dient das Internet Patienten auch als Grundlage für die Wahl ärztlicher Spezialisten – „Wie viele Veröffentlichungen zu dieser Indikation lassen sich bei Dr. XY googeln?“.

Dean zeigte in der Bundeshauptstadt auf, dass modernes Informations- und Kommunikationsmanagement einen signifikanten Beitrag zur Lösung der wachsenden Herausforderung unserer Gesundheitssysteme leisten kann: Bei steigender Nachfrage nach Gesundheitsleistungen müssen Prozesse optimiert und Kosten gesenkt werden; die enorme Zahl ärztlicher Fehler, verstärkt im Blickfeld der Öffentlichkeit, lässt sich durch orts-/zeitunabhängige, sichere/ eindeutige Informationen reduzieren.

Zahlreiche Anwendungsbereiche verdeutlichen die Vorteile vernetzter digitaler Kommunikation zwischen Leistungserbringern und mit Einbindung des Patienten. Ein Beispiel für vernetzte Kommunikation mit modernster Technologie war auf der Berliner Veranstaltung die „Telepresence“: Videokonferenzen mit ungeahnter Realitätsnähe sind heute – mit Vorteilen insbesondere auch im medizinischen Umfeld – zu verwirklichen. Zu den Anwendungsszenarien für hohe Bild- und Tonqualität zählen Telekonsil, etwa im Rahmen eines Expertennetzwerks, und Patientenbetreuung aus der Ferne. Über die attraktiven Outsourcing-Möglichkeiten von Sprachdiensten im Rahmen dieser Technologie hatte M & K bereits in der Aprilausgabe berichtet.

Homecare

Vernetzung ist auch die Voraussetzung dafür, dass verstärkt Kosten senkende und Lebensqualität erhöhende Therapien wie bei COPD zu Hause durchgeführt werden. Was bei chronischen Erkrankungen durch Technologie inzwischen machbar ist, hat allerdings noch einige Hürden zu nehmen – von den regelnden Rahmenbedingungen bis hin zur Abrechnungsthematik. Ähnliches gilt auch allgemein für die beginnende „Consumerization“, die weitgehend durch den Bürger selbst gesteuerte Durchführung von Gesundheitsmaßnahmen.

Netzwerk – Plattform fürs Krankenhaus der Zukunft

Der Kostendruck zwingt die Krankenhäuser zu einer immer höheren Leistungsverdichtung; die zum wirtschaftlichen Überleben nötige Performanz des Behandlungsprozesses lässt sich nur noch erreichen, „wenn ein gesicherter und schneller Datenaustausch die Kommunikation zwischen allen am Behandlungsprozess beteiligten Personen und Institutionen unterstützt“ – so das Statement von Michael Willmann, Leiter Betreiberzentrum Klinikanwendungen Sana e.med. Das Schwinden der Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Behandlung setzt Netzwerke voraus, die aufgrund ihrer Architektur ein hohes Maß an Ausfallsicherheit und Standardisierung mit sich bringen.

Nur so können – zu einem vertretbaren Aufwand – unterschiedliche Leistungserbringer und -empfänger mit ihren individuellen Sichten zeitnah und umfassend alle für sie wichtigen Informationen erhalten und teilen“, fasste Willmann in der Bundeshauptstadt zusammen. „Auf der anderen Seite fordern aufgeklärte und immer selbstbewusster agierende Patienten zunehmend einen Service jenseits des eigentlichen Behandlungsprozesses, der sie zum einen über den Fortschritt und die Hintergründe der Behandlung informiert und der zum anderen ihren meist ungewollten Aufenthalt möglichst angenehm gestaltet. Das Krankenhaus „mit Zukunft“ benötigt also ein universelles Netzwerk als gemeinsame Plattform für alle kommunikativen Aufgaben innerhalb der Einrichtung und für den Kontakt mit externen Partnern“, so der Experte.

Gesundheitskarte, Web 2.0

„Mit der Einführung der Gesundheitskarte in Deutschland wird das größte Netzwerk Europas entstehen. Das ist eine hervorragende Basis für IT-gestützte Kollaboration – und die Chance für Beteiligte im Gesundheitswesen, der Welt des Web 2.0 beizutreten“ – so Felix Gerdes, Strategic Account Manager, Healthcare Telematics, Cisco. „Unternehmen der Privatwirtschaft haben Web 2.0 schon längst für sich entdeckt.“ Gerdes präsentierte Anwendungsbeispiele, die bald auch im Gesundheitswesen Realität werden könnten, und Technologien, die es Kostenträgern und medizinischen Leistungserbringern ermöglichen, an der Gesundheitstelematik teilzunehmen und an der Welt von Web 2.0 zu partizipieren.

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