Bauen, Einrichten & Versorgen

Ineffiziente Systeme belasten den Energie-und Ressourcenhaushalt

20.08.2012 -

Damit das medizinische System reibungslos funktioniert, setzen Krankenhäuser viel Energie für Anlagen und für den Betrieb ihrer Geräte ein. Doch Energie lässt sich effektiv einsparen.

Kliniken mit mehreren Hundert Betten verbrauchen große Mengen an Energie für Heizung, Lüftung, Warmwasser und für den Betrieb von Anlagen und elektronischen Geräten. Wer in einem Krankenhaus ineffiziente Systeme, überdimensionierte Anlagen oder veraltete Geräte betreibt, der setzt Energie und Ressourcen höchst unwirtschaftlich ein.

Mit dem üblichen 1:1-Austausch „neu und effizient" gegen „alt und verschwenderisch" können allerdings nicht alle Einsparpotentiale aktiviert werden. Besser wirkt eine systemübergreifende Modernisierung bei gleichzeitiger Optimierung der Prozesse. Damit lassen sich Energiekosten bei gleicher Investition nochmals signifikant senken.

Da sich die meisten Krankenhäuser bei der energetischen Sanierung von Gebäuden, Anlagen und Geräten in einem Investitionsstau befinden, reicht das Budget häufig nur noch für Einzelmaßnahmen. Ein Systemaustausch erfolgt in der Regel immer erst dann, wenn Anlagen oder Geräte abgeschrieben sind oder wenn unerwartete Reparaturkosten den Zeitwert weit übersteigen. Eine solche Einzelmaßnahme stellt der Einsatz eines modernen Wärmerückgewinnungssystems bei der Großraumdesinfektion und der Instrumentenaufbereitung dar. Auf diese Weise lassen sich jährlich bis zu 1.200 € an Wasser- und Energiekosten einsparen, denn durch ein kombiniertes System kann sowohl Wasser eingespart als auch Energie zurückgewonnen werden.

Michael Sedlag, Leiter Produktmanagement Reinigung/Desinfektion/Sterilisation bei Miele Professional, erklärt, dass ein Miele-Großraumdesinfektor durch den Einsatz des PerfectEco-Systems große Mengen an Wasser und Abwasser spart und die Energieressourcen schont. „OP-Instrumente und andere Medizinprodukte können jetzt noch effizienter und umweltschonender gereinigt und desinfiziert werden", so Sedlag, „denn das System spart gleich zweifach: Abwärme, die während der Trocknungsphase entsteht, nutzt das System, um vollentsalztes Wasser für die nächste Desinfektionsphase vorzuwärmen. Dadurch wird bei jeder Charge 0,5 kWh weniger Heizenergie aufgewendet. Ferner erfolgt eine effiziente Rückkühlung der Trocknungsluft, sodass je nach verwendetem Programm bis zu 130 l Wasser eingespart werden können.

Bei einem gut ausgelasteten Großraumdesinfektor können die jährlichen Betriebskosten so weit gesenkt werden, dass sich die Investitionskosten schon nach ca. 3,5 Jahren amortisieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein System-Upgrade für vorhandene Miele-Großraumdesinfektoren gleich beim Kunden pro­blemlos möglich ist."

Großraumdesinfektoren der neuesten Gerätegeneration können zusätzlich mit einem Dampfkondensator ausgestattet werden. Das Prinzip dieses Systems beruht darauf, dass es die Abwärme in der Trocknungsphase nutzt, um vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) für die Nachspülphase vorzuwärmen. So wird die vorhandene Prozesswärme dem System direkt zurückgeführt. Da bei einem Dampfkondensator mit Wärmerückgewinnung die Kühlung mittels Kaltwasser entfällt, das bisher nach der Nutzung ausgeleitet wurde, lässt sich der Wasserverbrauch und das dabei entstehende Abwasser um bis zu 130 l je Charge reduzieren.

„Mal werden alte Heizkessel durch gleich große Brennwertkessel ersetzt, Standard-Pumpen durch Hocheffizienzpumpen ausgetauscht oder Lüftungsgeräte durch den Einbau neuer Ventilatoren modernisiert", erläutert Marc von Ah, Sprecher Siemens Schweiz für den Bereich Infrastructure & Cities Sector in Zug (CH). „Einige Krankenhausbetreiber versuchen, ihr Sanierungsproblem mit vordergründig günstigen Wärme-Contracting-Angeboten zu lösen. Dabei wird häufig übersehen, dass sich der Gesamtwärmebedarf eines Krankenhauses in den vergangenen Jahren durch Outsourcing (Wäscherei, Küche), veränderten Hygienestrategien (Sterilisation, Trinkwassererwärmung) oder neuer Küchentechnik grundlegend verändert hat. Hinzu kommt, dass in früheren Zeiten Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen nicht nur großzügiger dimensioniert, sondern oftmals auch mehrfach überdimensioniert aufgebaut wurden. In vielen Fällen bleibt die Überdimensionierung der Anlagen beim Wärmelieferungs-Contracting unberücksichtigt.

Beim Energiespar-Contracting-Projekt der Aller-Weser-Klinik in Achim konnten so die Energiekosten halbiert und der Strombezug aus dem Netz um fast 75 % gesenkt werden.

Wer sparen will, muss zunächst die Strukturen kennen und wissen, welche Faktoren den Energie- und Wasserverbrauch beeinflussen. Bisher wurden solche Daten selten gesammelt. Das Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT liefert die Informationen, die für die Energieoptimierung nötig sind.

So lässt sich in Verbindung mit einer Bestandsaufnahme gleichzeitig der Energiebedarf beurteilen. Im nächsten Schritt kann man die Betriebsparameter optimieren oder die Auslastung erhöhen. Das kommt Krankenhäusern, die sich an dem Forschungsprojekt beteiligen, direkt zugute. In dem Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte wird, werden aussagekräftige Energie-Kennzahlen ermittelt. Damit können Häuser mit unterschiedlichen Aufgaben, beispielsweise eine Augenklinik oder eine Chirurgische Unfallklinik, miteinander verglichen werden.

 

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