Das „Digitale Krankenhaus“ - Effizienzvorteile durch Integration von Sprache, Daten, Video
08.10.2013 -
Das „Digitale Krankenhaus“ - Effizienzvorteile durch Integration von Sprache, Daten, Video. Kliniken und Krankenhäuser stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen: Sie müssen die Behandlungskosten senken, ohne dass die Gesundheitsversorgung darunter leidet.
Fallpauschalen, größerer Wettbewerb, steigende Personalkosten und immer komplexere Behandlungsmethoden erfordern Lösungen, die verschiedene Aspekte abdecken: Es gilt, vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen, den technischen Ablauf zu vereinfachen und so die Qualität der Pflege zu verbessern.
Die Antwort von HP ist eine umfassende Gesamtlösung: das „Digitale Krankenhaus“. Mit der effizienten und hoch flexiblen Kommunikationsinfrastruktur lassen sich diese Anforderungen bewältigen.
Neben dem Medical Grade Network Framework von Cisco und der integrierten Krankenhauslösung von Cardiac besteht das „Digitale Krankenhaus“ aus Elementen der Digital HospitaI Infrastructure (DHI) Solution Suite von HP.
In die Komplettlösung lassen sich auch Funktionen des deutschen Gesundheitswesens wie z.B. das KIS (Krankenhaus-Informations- System) oder künftige Entwicklungen wie die elektronische Gesundheitskarte (eGK) integrieren (siehe auch HIMSS-Schwerpunkt in unserer März-Ausgabe).
Gesunde Mischung
Von dem Gesamtpaket an Lösungen und Dienstleistungen profitieren nicht nur Kliniken und Krankenhäuser.
Für Patienten verbessert sich dadurch auch die Qualität bei Pflege und Services. Denn die Patientendaten stehen Ärzten und medizinischem Fachpersonal überall zur Verfügung, egal ob im Krankenhaus oder in der Arztpraxis und ohne Beeinträchtigung des Datenschutzes.
So können Krankheiten schneller diagnostiziert und behandelt werden.
Die Lösung ermöglicht es außerdem, dass Ärzte drahtlos und in Echtzeit mit Patienten und Kollegen kommunizieren. So kann das medizinische Personal im Bedarfsfall direkt reagieren und wertvolle Zeit sparen.
Insgesamt arbeiten alle Beteiligten effizienter zusammen.
Als Systemintegrator ist HP für das Projektmanagement, das Design der Systemarchitektur, die Integration der Klinikanwendungen und medizinischen Geräte mit der Middleware Imatis von Cardiac verantwortlich.
Weiter ist der Anbieter für die Sicherheit und die Implementierung der Kommunikationsinfrastruktur für IP-basierte Sprach- und Datendienste zuständig. Außerdem steuert er die Software Open Roaming bei: Diese ermöglicht den sicheren und uneingeschränkten mobilen Zugriff auf Unternehmensnetzwerke, wenn der Anwender zwischen verschiedenen Netzwerkumgebungen wechselt.
Der Systemintegrator stellt ferner mit Servern, Speicher- und Archivierungssystemen, PCs und PDAs die gesamte Infrastruktur bereit und ist verantwortlich für Training, Support und Monitoring.
IT für sichere, effiziente Gesundheitsversorgung
Die neue Lösung „Digitales Krankenhaus“ ist ein wesentliches Element von HPs Fokussierung im deutschen Gesundheitsmarkt.
Dieses Programm bietet Infrastruktur- Lösungen, die Krankenhäusern die nötige Flexibilität für den adäquaten Einsatz von IT-Lösungen im Gesundheitsbereich bieten.
So entstehen durch Prozessoptimierungen im Krankenhausalltag, der einem raschen Wandel unterliegt, direkte wirtschaftliche Vorteile. Von Cisco stammt das konvergente Netzwerk, das Sprach-, Video- und Datenanwendungen innerhalb der Clinical Connection Suite unterstützt.
Diese Lösung enthält Anwendungen wie Schwesternruf, Patientenüberwachung, RFID & WiFi Location Based Services und Pflege.
Diese Applikationen und eine Vielzahl weiterer Krankenhaus Anwendungen lassen sich einfach mit der Middleware von Cardiac integrieren.
Bei den wachsenden Herausforderungen, vor denen Kliniken und Krankenhäuser stehen, können integrierte Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen eine entscheidende Rolle spielen: Obwohl der finanzielle Aufwand für diesen Sektor im Gesundheitswesen traditionell niedrig ist, steigern Kliniken in ganz Europa ihre Investitionen und entwickeln sich immer mehr zu digitalen Krankenhäusern.
Prognosen der EU-Kommission besagen, dass bis 2010 5% der nationalen Gesundheits-Budgets in Systeme und Services aus dem Bereich E-Health investiert werden.
Vorreiter St. Olavs Hospital
Im St. Olavs Hospital im norwegischen Trondheim entsteht derzeit eines der technisch fortschrittlichsten Krankenhäuser Europas. Das Ziel ist eine größere Effizienz sowie eine bessere Patientenversorgung und Kommunikation zwischen den Pflegekräften.
Hierzu ist eine zuverlässige und sichere IT-Infrastruktur erforderlich, die sämtliche Anwendungen und Geräte – auch zukünftige – unterstützt.
Für das Projekt zeichnet der norwegische Telekommunikationsanbieter Telenor in Zusammenarbeit mit HP, Cisco und Cardiac verantwortlich.
Im Mittelpunkt steht die Anwendung Schwesternruf: Mit diesem System zur Patientenüberwachung erhalten Krankenschwestern und Pfleger Informationen über den Zustand der Patienten direkt auf den PDA, PC oder ein IP-Telefon.
So kann das Pflegepersonal direkt untereinander und mit den Patienten kommunizieren – unabhängig vom Aufenthaltsort. Auch wenn ein Patient auf eine andere Station oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wird, sind die Pflegekräfte nicht mehr auf mündliche Informationen angewiesen – die Krankengeschichte ist z.B. in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert, auf die die Pflegekräfte z.B. über einen PDA direkt zugreifen können.
Die neue Kommunikationsinfrastruktur des St. Olavs Hospital basiert auf der Netzwerktechnologie Medical Grade von Cisco.
Dadurch stehen eine redundante Hochgeschwindigkeits- IP-Infrastruktur, eine umfassende VoIP-Telefonie-Lösung sowie sichere Verbindungen für die drahtlose Kommunikation in elf verschiedenen Gebäuden zur Verfügung.
Von HP stammen das Design der Architektur sowie Hardware- Komponenten wie Server und PCs. Außerdem ist HP für Tests, für die Qualitätssicherung und das Projektmanagement zuständig sowie für eine maßgeschneiderte Sicherheitslösung und die Implementierung der Netzwerk- und Open Roaming-Lösungen.
Über die Zugangspunkte für die Anbindung drahtloser Geräte in das Cisco Medical Grade-Netzwerk integriert HP seinen tragbaren Medical Personal Data Assistant (MPDA).
Mit diesen Geräten ist ein Zugriff z.B. auf Labordaten möglich – unabhängig davon, wo im Krankenhaus sich der Anwender gerade befindet. Außerdem können damit Ärzte das Pflegepersonal auf den Stationen in Echtzeit auf Patientenunterlagen und andere wichtige Informationen zugreifen.
Das Gerät dient zudem als Telefon mit allen gängigen Funktionen.
In das drahtlose Netzwerk lassen sich auch der Tablet PC oder das Notebook des Arztes einbinden, so dass sie sich während der Visite am Krankenbett auf dem Bildschirm Röntgenbilder und andere wichtige Daten ansehen können.
Über die Middleware von Cardiac lassen sich Anwendungen wie der Schwesternruf, Applikationen für das Alarm-Management sowie Lösungen für die interne Kommunikation des Pflegepersonals und für die Lokalisierung und Erfassung der einzelnen technischen Komponenten integrieren.
HP wird außerdem die Patienten-Terminals an den Krankenbetten implementieren und diese in die existierende Infrastruktur integrieren.
Die Patienten-Terminals erfüllen zwei Funktionen: Sie dienen den Krankenhausmitarbeitern als medizinisches Arbeitsgerät, für die Patienten sind sie Informations- und Unterhaltungssystem mit IP-basierten Radioprogammen, Fernsehen und Telefon.
Zusätzlich können Pflegepersonal und Ärzte künftig über das Patienten-Terminal in Verbindung mit einer Chip-Karte und künftig mit dem Heilberufeausweis (HBA) auf die Kliniksysteme zugreifen.