Aus den Kliniken

Hochschulmedizin Dresden erhält 7,5 Millionen Euro für Covid-19-Forschung

05.10.2020 - BMBF fördert Konzeptentwicklung von Uniklinikum und Medizinischer Fakultät der TU Dresden zu optimalem Pandemie-Management der stationären Patientenversorgung.

Mit dem Ziel, in möglichst kurzer Zeit Erkenntnisse über die Formen und Ursachen von COVID-19 ebenso verfügbar zu machen, wie erfolgversprechende Therapien und sowohl flächendeckende als auch effiziente Versorgungsstrukturen, fördert das Bundesforschungsministerium 13 Verbundprojekte des „Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin zu Covid-19“. Eines der geförderten Projekte heißt „EViPan Unimed“, das der Hochschulmedizin Dresden angesiedelt ist und gemeinsam mit der Universitätsmedizin Frankfurt bearbeitet wird.

Das Projekt beschäftigt sich wissenschaftlich damit, ein praxisnahes, auf regionale Gegebenheiten zugeschnittenes Management der stationären Versorgung von Patienten auch in einer Pandemie zu entwickeln, zu testen und zu implementieren. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden hat dazu bereits im Frühjahr 2020 sein wissenschaftliches wie praktisches Know-how bei diesem Thema unter Beweis gestellt. Leuchtturmprojekte waren die im Auftrag des Freistaats Sachsen eingerichtete „Zentrale Krankenhaus-Leitstelle Corona Dresden/Ostsachsen“ und das „Dresdner Informations- und Prognosetool für Erkrankungsverlauf und Bettenauslastung in Sachsen (Dispense)“.

Die Abkürzung EViPan Unimed steht für „Entwicklung, Testung und Implementierung von regional adaptiven Versorgungsstrukturen und Prozessen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement koordiniert durch die Universitätsmedizin“. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) – einer gemeinsamen Einrichtung des Dresdner Uniklinikums und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden –, sowie der Universitätsmedizin Frankfurt arbeiten in dem Forschungsverbund zu diesem Thema 26 weitere Universitätsklinika und externe Institutionen zusammen. In dem Projekt sichten die Wissenschaftler die Erfahrungen aus regionalen, nationalen und internationalen Pandemiemanagementkonzepten und führen es zu einem prototypischen Modell zusammen.

„Mit der am Uniklinikum konzipierten und betriebenen Krankenhaus-Leitstelle haben wir in den damals schwierigsten Wochen der Pandemie unter Beweis gestellt, dass es mit neuen, intelligent gestalteten Strukturen durchaus möglich ist, die vorhandenen Kapazitäten von 33 regionalen Klinken optimal zu steuern und so einen Kollaps des Systems zu verhindern“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. Die Leitstelle hat in den vergangenen Monaten gezeigt, wie sich die Verteilung der Patienten bedarfsorientiert und in Abhängigkeit des Schweregrades der Erkrankungen zentral zu managen ist. Auch der Aspekt einer heimatnahen Unterbringung ließ sich dabei berücksichtigen. „Auf diese Weise ist es während der Pandemie gelungen, die Überlastungen einzelner Kliniken zu vermeiden und deren Kapazitäten bedarfsgerecht anzupassen. Dieses erfolgreiche Vorgehen ist einer der Gründe, warum die Hochschulmedizin Dresden mit ihrem Projektantrag erfolgreich war. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist, dass die Hochschulmedizin Dresden mit dem ZEGV bereits seit gut zehn Jahren über eine Forschungsinstitution verfügt, die evidenzbasierte Konzepte der Gesundheitsversorgung auf hohem wissenschaftlichen Niveau entwickeln und evaluieren kann“, fährt Prof. Albrecht fort.

Kontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus ­Dresden

Fetscherstr. 74
01307 ­Dresden
Deutschland

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