Gesundheitspolitik

Paracelsus-Kliniken führen bundesweit Antigen-Schnelltests ein

Ein weiteres Plus an Sicherheit soll bestehende Testverfahren und hohe Hygienestandards in den Kliniken ergänzen

20.11.2020 - Ein gezielter Einsatz bei Notfällen und für Beschäftigte in Risiko-Bereichen hilft, Corona-Ausbrüche schneller zu erkennen und einzudämmen.

Als einer der ersten Klinikbetreiber setzen die Paracelsus-Kliniken schon seit längerem bundesweit an allen Standorten Antigen-Schnelltests ein. Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern wird so noch einmal in allen 34 Kliniken des Gesundheitsunternehmens erhöht. Das Risiko einer eventuellen Weiterverbreitung des Corona-Virus wird reduziert. „Großer Vorteil der Antigen-Tests ist es, dass wir die Ergebnisse bereits nach 15 Minuten vorliegen haben“, erläutert Privatdozent Dr. med. habil. Johannes F. Hallauer, Chefarzt und Leiter des Zentralinstituts für Krankenhaushygiene (ZIKH) der Paracelsus-Kliniken mit Sitz in Osnabrück die Initiative. Ein weiteres bei Paracelsus eingesetztes PCR-Schnelltestverfahren liefert in der Regel erst nach einer Stunde ein Ergebnis. „Mit den Antigen-Tests können wir noch schneller reagieren und Verdachtsfälle noch unverzüglicher isolieren", so Hallauer weiter.

Schnell erkannt – früh gebannt

Für die Paracelsus-Kliniken sind die Antigen-Tests ein wichtiger, aber nur ein zusätzlicher Baustein im Umgang mit dem Covid-19-Virus und eine Ergänzung der bestehenden hohen Hygienestandards und Labortestverfahren der Kliniken. Denn der Antigen-Test kann die üblichen PCR-Tests und den labortechnischen Nachweis einer Infektion bei Betroffenen nicht ersetzen. Grund dafür ist, dass er eine größere Virus-Menge für ein zuverlässiges Ergebnis benötigt als der PCR-Test. Ist die Virus-Menge zu klein, kann es zu abweichenden Ergebnissen kommen. „Dennoch können die Tests durch die kurze Zeitspanne zwischen Abstrich und Testergebnis die Teams in den Kliniken erheblich entlasten“, so Dr. Hallauer. „Insbesondere sehen wir, dass wir in der kalten Jahreszeit mit ihrem erhöhten Infektionsaufkommen deutlich schneller reagieren und mögliche Ausbrüche des Virus früher erkennen können.“

Gezielter Einsatz begrenzt Risiko

Eingesetzt werden die Antigen-Tests bei Paracelsus derzeit vor allem an Infektionsbrennpunkten. Priorität haben Beschäftigte, die in erster Reihe gegen das Virus kämpfen. Dazu gehören Ärzte, Pflegefachkräfte und Funktionspersonal, die unmittelbar in der Versorgung von infizierten Patienten arbeiten oder engen Kontakt mit Verdachtsfällen haben. Sie werden regelmäßig den Tests unterzogen. In der Notfallaufnahme und bei der stationären Aufnahme von Risiko-Patienten sorgen die Antigen-Tests darüber hinaus für schnelle Ergebnisse bei Verdachtsfällen. „Wir setzen in jedem Fall auf maximale Sicherheit. Jeder positive Antigentest wird immer durch einen PCR-Test bestätigt“, erklärt Dr. Hallauer.

Bei Paracelsus wurden bisher rund 15.000 Antigentests bei Patienten und Mitarbeitern durchgeführt, nur bei einem Bruchteil ergab sich ein positives Testergebnis. „Wir setzen die Antigen-Tests nicht nach dem Gießkannenprinzip ein, sondern immer dann, wenn ein Infektionsverdacht besteht oder wenn wir beispielsweise in der Notaufnahme sehr zügig Ergebnisse benötigen und der Patient kein klares Symptombild geben kann“, so Hallauer weiter.

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