Gesundheitspolitik

DIG-IN Report 2021: New Work erfordert ein neues Führungsverständnis

24.11.2021 - Die von PwC Deutschland unterstützte Marktstudie DIG-IN Digitaler Healthcare Index 2021 untersucht den Übergang zu einer digitalisierten und hybriden Arbeitswelt in der Gesundheitswirtschaft.

New Work hält Einzug in die Gesundheitswirtschaft. Die Arbeit aus der Distanz hat sich seit 2019 nahezu verdreifacht. Während die Branche zunehmend auf agile Arbeitsweisen, flache Hierarchien und dezentrale Strukturen setzt, verändert sich der Anspruch an die Führungs- und Unternehmenskultur sowie die benötigten Kompetenzen von Führungskräften und Mitarbeitenden. Zu diesen Ergebnissen kommt der kürzlich erschienene und von PwC Deutschland geförderte DIG-IN Digitaler Healthcare Index 2021, den der Healthcare Frauen (HCF) e.V. in Kooperation mit dem IFAK Institut für Markt- und Sozialforschung erstellt hat.

Seit 2019 misst die Befragung den Status Quo der digitalen Transformation in der Gesundheitswirtschaft. Für den diesjährigen Report wurden 125 Führungskräfte der ersten und zweiten Führungsebene aus dem Gesundheitssektor befragt. Die Ergebnisse geben Aufschlüsse über Entwicklungen in den vier Themenfeldern Digital Leadership, digitale Kompetenzen, digitale Unternehmenskultur und digitaler Arbeitsplatz.

„Der DIG-IN Report leistet einen wichtigen Beitrag, um die Veränderungen der Arbeitswelt im Zuge der digitalen Transformation transparenter zu machen“, sagt Anja Sbanski, Partnerin im Bereich People & Organisation bei PwC Deutschland. „Die Adaption neuer Arbeitsweisen und der steigende Digitalisierungsgrad fordern Führungskräfte heraus, hochgradig flexibel zu agieren und immer häufiger auch paradoxe Situationen – wie das Spannungsfeld zwischen technischer Versiertheit und Fokus auf den Faktor Mensch – in einer hybriden Arbeitswelt zu bewältigen. Mit der Initiative New World, New Skills unterstützen wir bei PwC Deutschland deshalb Unternehmen gezielt dabei, die Arbeit der Zukunft zu gestalten und neue Arbeitsformen im Rahmen der digitalen Transformation zu etablieren.“

Das Dilemma der Distanz

Laut der Umfrage des DIG-IN Reports stieg der Anteil der Mitarbeitenden, die regelmäßig im Home bzw. Mobile Office arbeiten, von 25 Prozent im Jahr 2019 auf 73 Prozent im Jahr 2021. Um die 70 Prozent der Unternehmen haben mittlerweile eine Regelung für das Arbeiten aus der Distanz etabliert. Vor zwei Jahren lag der Anteil lediglich bei 29 Prozent. Virtuelle und hybride Teams sind demnach nicht nur eine Begleiterscheinung der Pandemie, sondern fester Bestandteil der neuen Arbeitswelt.

Als klaren Vorteil der virtuellen Zusammenarbeit sehen die Befragten eine Zeitersparnis. Demgegenüber stehen aber eine Reihe negativer Einschätzungen. Videomeetings werden als ermüdend, stressig, distanziert und demotivierend wahrgenommen. Rund 43 Prozent der Befragten beklagen, dass ein mangelnder informeller Austausch die Zusammenarbeit erschwere. Insbesondere auch das digitale Onboarding wird als problematisch empfunden. So erleben 80 Prozent der Führungskräfte eine Verschlechterung im Vergleich zum Onboarding vor Ort.

„Die Arbeit aus der Distanz ist jetzt in vielen Unternehmen fest verankert, der Austausch über Videokonferenzen nicht mehr wegzudenken. Die Auseinandersetzung mit den spezifischen Herausforderungen der ortsunabhängigen Arbeitswelt haben aber gerade erst begonnen“, erklärt Sevilay Huesman-Koecke, Head of Business Development Health Industries bei PwC Deutschland und Gründerin des Frauennetzwerkes “women&healthcare”, die für den DIG-IN Report 2021 einen Beitrag zum Thema „Arbeiten aus der Distanz“ beigesteuert hat. „Die Motivation und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden rückt in den Fokus und stellt neue Anforderungen an die Führung. Neben neuer Software und wichtigen technologischen Neuerungen, müssen wir das Thema Mental Health im Blick behalten. Bei allen Vorteilen des digitalen Arbeitens brauchen wir den persönlichen Austausch für unsere Sozialkompetenz und um nicht isoliert zu sein. Hier gilt es, die Balance zu halten und diese auch in der Unternehmens- und Führungskultur zu verankern.“

Verschiebung bei gefragten Kompetenzen

Die veränderte Arbeitssituation durch die Verbreitung von Home und Mobile Office schlägt sich auch in der Bewertung wichtiger Kompetenzen von Führungskräften nieder. Das Führen auf Distanz ist im Vergleich zu 2019 von Platz 25 auf Platz 5 gerückt. Die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu coachen, rangiert auf Platz zwei hinter strategischem Denken und vor den Kompetenzen Kommunikationsfähigkeit und Entscheidungsstärke. Fach- und Erfahrungswissen werden nach Einschätzung der befragten Führungskräfte für Vorgesetzte hingegen unwichtiger. Sie gehören zu den Schlusslichtern im Ranking wichtiger Kompetenzen. Den letzten Platz belegt das Datenverständnis.

Gestiegen ist der Wunsch nach Fortbildungen zu Themen wie Kommunikationsfähigkeit und Selbstmanagement. Als primäre Herausforderungen sehen die Befragten die Aufgabe, Mitarbeitende zum Erkunden digitaler Sphären zu motivieren und den persönlichen Kontakt nicht zu verlieren. Jede vierte Führungskraft geht davon aus, dass die fortschreitende Digitalisierung ein Teil des Arbeitsalltags bleibt.

Die gesamte Studie finden Sie als Download.

 

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