Auszeichnungen

NCT/UCC Dresden erneut Onkologisches Spitzenzentrum

25.07.2022 - Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) wird für weitere vier Jahre mit insgesamt 3,8 Millionen Euro als Onkologisches Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe (DKH) gefördert.

In der mittlerweile fünften Förderperiode legt das Krebszentrum am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden einen Fokus darauf, mehr Patientinnen und Patienten den Zugang zu onkologischen Studien zu ermöglichen. Zudem sollen Betroffene – über die eigentliche Krebstherapie hinaus – ein stärker auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes interdisziplinäres Unterstützungsangebot erhalten. Dazu wird in Dresden ein supportives Tumorboard etabliert, in dem interdisziplinär über individuelle Unterstützungsangebote für die jeweiligen Krebspatientinnen und -patienten diskutiert und entschieden wird. Insgesamt fördert die Deutsche Krebshilfe bundesweit 15 Onkologische Spitzenzentren. Das Dresdner Zentrum ist eines von nur drei Zentren, das die begehrte Auszeichnung seit dem Start des Förderprogramms im Jahr 2007 durchgehend tragen darf.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).

„Nach inzwischen 16 Jahren erfolgreicher Arbeit als Onkologisches Spitzenzentrum freuen wir uns sehr, dass die Deutsche Krebshilfe unser Zentrum basierend auf dem Votum einer internationalen Expertenkommission weiter fördert. Ein wesentlicher Teil dieses Erfolgs ist die hervorragende Arbeit des Teams des Zentrums und das nahtlose Zusammenspiel von exzellenter Forschung und klinischer Versorgung“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums. „Dieser Anspruch treibt die Hochschulmedizin Dresden seit ihrer Neugründung vor dreißig Jahren an. Die erneute Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum zeigt, dass dies nicht nur bei Patientinnen und Patientinnen große Anerkennung findet, sondern auch in der Fachwelt. Darauf können wir mit Recht stolz sein.“

Das Dresdner Krebszentrum zählt zu den bislang deutschlandweit zwei Standorten des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), das künftig um weitere Standorte wachsen soll. Ziel des NCT ist es, onkologische Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich zu verknüpfen. Dadurch erhalten Krebspatientinnen und -patienten an den NCT-Standorten eine Behandlung auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse. Gleichzeitig können Fragen aus der Klinik unmittelbar ins Labor zurückgespiegelt werden. Die patientennahe Forschung unter dem Dach des NCT/UCC Dresden vereint die Stärken der vier Trägerinstitutionen – Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Universitätsklinikum Dresden, Medizinische Fakultät der TU Dresden und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).

Plattform erleichtert Zuordnung von Patientinnen und Patienten zu passender Studie

„In der kommenden Förderperiode werden wir die Weichen dafür stellen, mehr Patientinnen und Patienten den Zugang zu klinischen Studien und damit zu innovativen Therapien zu ermöglichen“, sagt Prof. Martin Bornhäuser, Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des NCT/UCC. Hierzu soll eine Plattform etabliert werden, welche die klinische Studiendatenbank des Zentrums mit Patientendaten verknüpft, die in anderen Systemen erfasst werden. Per Mail könnte die digitale Plattform künftig die behandelnde Ärztin oder den Arzt darüber informieren, wenn eine passende Studie für eine Patientin oder einen Patienten zur Verfügung steht. Über externe Schnittstellen sollen auch niedergelassene Onkologinnen und Onkologen aus der Region sowie Ärztinnen und Ärzte anderer Krankenhäuser Patientendaten zur Prüfung an die Plattform senden können. „Unsere Vision ist, dass wir unsere klinische Studiendatenbank künftig auch mit Studiendatenbanken des NCT-Netzwerks sowie mit internationalen Studiendatenbanken verknüpfen können. Dies würde die Chance für eine mögliche Studienteilnahme von Patientinnen und Patienten weiter erhöhen“, erklärt Prof. Bornhäuser.

Passgenaues Unterstützungsangebot für Betroffene

Ein weiterer Fokus liegt in den kommenden Jahren darauf, Patientinnen und Patienten noch bedarfsgerechter über die eigentliche Krebstherapie hinaus zu unterstützen. Dies betrifft etwa die Bereiche Psychoonkologie, Sozialberatung, Palliativversorgung, Sporttherapie oder Ernährungsberatung. Über elektronische Patienten-Fragebögen – so genannte ePROs von Englisch electronic patient reported outcomes – wird ermittelt, wie es den Betroffenen nach eigenem Ermessen geht, welche Beschwerden und Bedürfnisse sie haben. Auch die Einschätzung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte spielt eine wichtige Rolle. Auf dieser Basis kann künftig ein supportives Tumorboard aus Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen ein passgenaues Unterstützungsangebot für die jeweilige Patientin oder den jeweiligen Patienten empfehlen. Lotsinnen und Lotsen stehen den Betroffenen bei der Umsetzung der unterstützenden Maßnahmen als Ansprechpartner und Wegweiser zur Seite. In die Konzeption des individualisierten Unterstützungsprogramms ist auch der NCT/UCC-Patientenbeirat eng eingebunden. „Als Betroffene wissen wir aus eigener Erfahrung, wie hilfreich beispielsweise eine psychoonkologische Beratung oder Sporttherapie für das eigene Wohlbefinden und den Genesungsprozess sein kann. Es ist wichtig, dass jeder einzelne Patient hier künftig noch stärker die Hilfestellungen bekommt, die er wirklich benötigt. Wir freuen uns, als Beirat die Patientenperspektive in die Ausgestaltung des Programms mit einzubringen“, sagt Karin Arndt, Sprecherin des NCT/UCC-Patientenbeirats.

Mission Onkologisches Spitzenzentrum

Mit den Onkologischen Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Centers, CCC) verfolgt die Deutsche Krebshilfe das Ziel, eine interdisziplinäre Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten auf höchstem Niveau sicherzustellen sowie die Weiterentwicklung der Krebsmedizin voranzubringen. Im Rahmen ihrer Initiative fördert die Deutsche Krebshilfe derzeit CCCs an den universitären Standorten Berlin, Dresden, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Mainz, Tübingen-Stuttgart, Ulm sowie CCC-Konsortien in Aachen/Bonn/Köln/Düsseldorf, Essen/Münster, Frankfurt a. M./Marburg, Göttingen/Hannover, Leipzig/Jena, München und Würzburg/Erlangen/Regensburg/Augsburg.

Grundvoraussetzung für Onkologische Spitzenzentren sind unter anderem eine zentrale Anlaufstelle für Krebspatientinnen und -patienten sowie Tumorkonferenzen, ein interdisziplinäres Behandlungsangebot nach aktuellen medizinischen Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungssystem sowie innovative Forschungsaktivitäten. In diesen Comprehensive Cancer Centers sollen Betroffene umfassend und qualitätsgesichert versorgt sowie psychosozial begleitet werden. Die Deutsche Krebshilfe startete ihr Förderprogramm „Onkologische Spitzenzentren“ im Jahr 2007 mit dem Ziel, die Krebsmedizin bundesweit stetig zu verbessern und auf ein hohes Niveau zu bringen. Zusammen mit weiteren von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren und Organkrebszentren bilden die Spitzenzentren ein umfassendes Netzwerk der onkologischen Versorgung, das dazu beiträgt, dass Betroffene in Deutschland flächendeckend nach einheitlich hohen Qualitätsstandards behandelt werden.

Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ: „Ziel der modernen, personalisierten Krebsmedizin ist es, Therapie und Diagnostik noch viel individueller auf die einzelnen Krebspatientinnen und -patienten zuzuschneiden als es der heutige Standard vorsieht. An den NCT-Standorten Heidelberg und Dresden findet wegweisende Forschung auf diesem Gebiet statt und die Ergebnisse kommen schnell den Patientinnen und Patienten zugute.“

Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden: „Eine wichtige Triebkraft für die Weiterentwicklung der Krebsmedizin sind auch die optimalen Forschungsbedingungen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler am NCT/UCC. Über fachliche Grenzen hinweg können hier exzellente Köpfe an der Krebsmedizin von morgen arbeiten.“

Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR: „Wir freuen uns über die starke Zusammenarbeit mit unseren Helmholtz-Kollegen vom Deutschen Krebsforschungszentrum sowie mit unseren lokalen Partnern an der TU Dresden und am Universitätsklinikum. Sie ermöglicht uns die patientennahe Forschung bestmöglich voranzutreiben, um beispielsweise die Strahlentherapie weiter zu verbessern und neue radioaktive Arzneimittel für die Diagnose und Behandlung von Tumoren zu entwickeln.

Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe: „Mit unserer CCC-Initiative haben wir vor 15 Jahren einen wichtigen Anstoß gegeben, um die Krebsmedizin bundesweit auf ein sehr hohes Niveau zu bringen. Es freut uns sehr, dass das Programm und dessen Entwicklung inzwischen auch international höchste Anerkennung finden“.

Die Onkologischen Spitzenzentren – in denen jährlich rund 250.000 Krebspatientinnen und -patienten umfassend versorgt werden – werden von der Deutschen Krebshilfe jeweils für einen Zeitraum von vier Jahren gefördert. Anschließend müssen sie sich erneut bewerben und sich einer eingehenden Prüfung durch eine internationale Gutachterkommission unterziehen.

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