UMM: Frank Giordano neuer Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
19.10.2022 - Seit Anfang Oktober leitet Professor Dr. med. Frank Anton Giordano die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der Universitätsmedizin Mannheim (UMM). Gleichzeitig wurde er auf den Lehrstuhl für Strahlentherapie der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg berufen.
Professor Giordano ist als Strahlentherapie-Experte in der Rhein-Neckar Region sehr gut bekannt: Schon ab 2017 war er Leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der UMM, die er von Januar 2019 bis März 2020 kommissarisch leitete. Anschließend wechselte er an die Universitätsklinik Bonn, wo er als Lehrstuhlinhaber und Klinikdirektor in den vergangenen zweieinhalb Jahren aus einer kleinen Untergruppe der Radiologie eine völlig neue und mittlerweile überregional führende Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie aufgebaut hat. Jetzt kehrt der 42jährige gebürtige Speyerer an seine frühere Wirkungsstätte zurück.
„Wir freuen uns sehr, Professor Giordano für die Universitätsmedizin Mannheim zurückgewonnen zu haben“, sagen die Geschäftsführer des Universitätsklinikums Mannheim, Professor Dr. med. Hans-Jürgen Hennes und Freddy Bergmann, und betonen: „Mit seiner besonderen Expertise für hoch präzise Strahlentherapie sowie die Behandlung von Hirntumoren und Metastasen ist er ein großer Gewinn für unsere Krebspatienten.“ Auch der Dekan der medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Professor Dr. med. Sergij Goerdt, ist von dem neuen Lehrstuhlinhaber überzeugt: „Professor Giordano ist ein national und international anerkannter Strahlentherapie-Experte und wird mit seinen Forschungsarbeiten dazu beitragen, unsere etablierten Schwerpunkte in der Medizintechnologie und Onkologie weiter voranzubringen.“
„In Mannheim kann ich durch die exzellent ausgebildeten Schwerpunkte gemeinsam mit den weiteren Kliniken der UMM und dem benachbarten Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) an der vordersten Frontlinie der modernen Krebstherapie forschen und arbeiten“, erläutert Giordano. Dabei befasst er sich unter anderem mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Radioonkologie: „Wir haben eine herausragende Medizintechnik am Standort. Jetzt müssen wir der Technik noch das Denken beibringen, damit sie künftig die ärztlichen Entscheidungen besser vorbereiten und erleichtern kann“, erklärt Giordano. Zum Beispiel kann eine KI darauf trainiert werden, die Reaktion eines Tumors und des umgebenden gesunden Gewebes auf die Bestrahlung zu erkennen und so Empfehlungen für die Anpassung der Bestrahlungsdosis im weiteren Therapieverlauf machen.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Professor Giordano ist die Behandlung von Hirntumoren, an der er gemeinsam mit der Klinik für Neurologie und der Neurochirurgischen Klinik arbeiten will. „Hirntumoren lassen sich am besten in einem Team aus verschiedenen Fachexperten behandeln“, betont er. Dabei interessiert ihn insbesondere das sogenannte Mikromilieu: „Wenn wir Tumoren die lokale Lebensgrundlage durch die gezielte Kombination von Operation, Medikamenten und modernen Bestrahlungstechniken so richtig ungemütlich machen, können wir selbst aggressive Tumoren in den Griff bekommen“, so Giordano.
Der schnelle Transfer aktueller Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung liegt Professor Giordano besonders am Herzen, damit die schwer erkrankten Patienten möglichst früh davon profitieren können. Das hat er bereits früh in seiner Karriere nach dem Medizinstudium an der Universität Heidelberg bei seiner Tätigkeit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg verinnerlicht: „Jeder Krebspatient sollte Zugang zu innovativen Studien und neuesten Therapieoptionen haben, bevor diese vielleicht fünf bis zehn Jahre später zur klinischen Routine werden.“
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