Wie kann in Bayern ein Ökosystem geschaffen werden, in dem patientenwohlorientierte Innovationen entstehen? Diese Fragen beantworteten Expertinnen und Experten aus Politik, Medizin und Pflege sowie Digitalisierung auf der Veranstaltung „Health Care BY Your Side“ am 30. November 2023 im Innovation Center der Digital Health Innovation Platform (d.hip) in Erlangen.

Im Rahmen der TI-Modellregion Franken arbeiten die Bayern Innovativ GmbH, das Medical Valley (EMN) e.V. und Monks - Ärzte im Netz GmbH daran, Anwendungen der Telematikinfrastruktur im Versorgungsalltag zu pilotieren und im Praxisbetrieb zu etablieren. Ergänzend dazu, wird mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention finanzierten digitalen Ökosystem „Health Care BY Your Side“ das Hauptaugenmerk darauf gelegt, Leistungserbringer für die digitale Transformation zu befähigen, die Bürgerinnen und Bürger praxisnah und verständlich über verbundene Vorteile aufzuklären und Innovationen in den Versorgungsalltag zu überführen.

Bestmögliche Gesundheitsversorgung mit Digitalisierung in Bayern sicherstellen

In ihrer Keynote stellte Judith Gerlach, die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention zusammen mit Dr. Jörg Traub, Leiter des Bereichs Gesundheit der Bayern Innovativ ein Konzept vor, wie in Bayern digitale Anwendungen in den Versorgungsalltag kommen – patientenwohlorientiert und nicht als Zusatzbelastung für die Leistungserbringenden. Die Ministerin betonte: „Mit der Digitalisierung bleibt mehr Zeit für Diagnostik und Behandlung und damit für die Patientinnen und Patienten! Mir geht es darum, für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern eine bestmögliche Gesundheitsversorgung und Pflege sicherzustellen. Die Digitalisierung hat nicht nur das Potenzial, die Versorgung zu verbessern, sondern die Gesundheit der Menschen insgesamt zu fördern.“

Gemeinsam werden das Ministerium und die Bayern Innovativ, als Innovationsagentur des Freistaates mit dem „digitalen Ökosystem von morgen“ und der Telematikinfrastruktur-Modellregion Franken die Highmed Agenda umsetzen. Das erklärte Ziel ist es, digitale Anwendungen und Dienste im Praxisbetrieb zu etablieren und optimal zu vernetzen.

In der anschließenden Diskussionsrunde waren sich die Expertinnen und Experten über die Bedeutung dieses Vorhabens einig und betonten dessen Wichtigkeit. Teilnehmende waren: Dr. med. Wolfgang Ritter, Landesvorsitzer des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dietmar Pawlik, Geschäftsführer des Klinikum Bayreuth GmbH & Vorstand Klinik IT eG, Dr. med. Christian Pfeiffer, Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB), Dr. Rüdiger Schott, Vorsitzender des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB), Dr. Michael Schneider, Leitung des Referats 31 beim Bayerischen Landesamt für Pflege, Birgit Bauer, Projektleiterin und Gründerin Data Saves Lives Deutschland, European Digital Health Academy edha gGmbH und Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern.  Dr. Stippler erklärte, dass eine bessere Versorgung durch die Nutzung von Telemedizin und Online-Sprechstunden erreicht werden kann. „Ein Beitrag als Gesundheitskasse liegt in der besseren Förderung der Gesundheitskompetenz, indem wir lokale und digitale Angebote in Kombination bereitstellen und verbinden. Diese sind beispielsweise ein breites Angebot an digitalen Präventionskursen wie etwa die ‚Cyberprävention – CyberFitness‘ oder auch unsere Pflege-App, die pflegende Angehörige digital sowohl präventiv als auch in der tatsächlichen Versorgung unterstützt.

Potenziale ausschöpfen

Dr. Rainer Seßner, CEO der Bayern Innovativ, plädiert für eine starke Vernetzung der Branche und den interdisziplinären Austausch: „Wir freuen uns über die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem bayerischen Gesundheitsministerium. Digitalisierung wird die Prozesse in Medizin und Pflege optimieren und die Qualität der Versorgung verbessern. Als Innovationsagentur Bayerns schaffen wir mit unserem Innovationsnetzwerk Gesundheit den erforderlichen Wissens- und Technologietransfer zwischen Forschung, Medizin und Wirtschaft.“