Auszeichnungen

Team der III. Medizinischen Klinik erneut unter den besten 100 Krankenhäusern weltweit

27.12.2023 - Prof. Dr. Helmut Messmann und sein Gastroenterologie-Team werden international geschätzt. Die Meinung des Klinikdirektors ist weltweit gefragt.

Prof. Dr. Helmut Messmann und sein Team der III. Medizinischen Klinik haben es erneut in das Ranking der wöchentlich erscheinenden US-amerikanischen Zeitschrift Newsweek geschafft. Newsweek evaluiert einmal im Jahr die 100 „World’s Best Spezialized Hospitals“ und listet die Gastroenterologie des Universitätsklinikums Augsburg für das Jahr 2024 auf Platz 34.

Ähnlich wie das deutsche Magazin Focus, das in Kooperation mit einem Münchner Statistikunternehmen jährliche Listen mit den deutschlandweit besten Kliniken und Ärzt*innen erstellt, arbeitet Newsweek mit einem globalen Forschungsunternehmen – Statista –  zusammen, um die besten Kliniken weltweit zu bewerten. Dabei wurden nur Krankenhäuser mit den Fachrichtungen (in alphabetischer Reihenfolge) Endokrinologie, Gastroenterologie, Herzchirurgie, Kardiologie, Kinderheilkunde, Neurochirurgie, Onkologie, Orthopädie, Pulmologie und Urologie in das Ranking aufgenommen.

Messmann ist mit seinem Team international weit vernetzt und macht Dinge, die nicht nur in Europa, sondern weltweit Beachtung finden. Die III. Medizinische Klinik ist die führende Klinik in Deutschland in der Behandlung von gastrointestinalen Frühkarzinomen. Seit Jahren forscht das Team um Professor Messmann, wie man mit künstlicher Intelligenz Karzinome und deren Vorstufen endoskopisch besser erkennt. Das Augsburger Team war das erste weltweit, das mit deep-learning Speiseröhrenkrebs sichtbar macht. Mittlerweile besteht eine enge Kooperation mit einer Firma aus Vancouver, die die Augsburger Entwicklung zur Marktreife bringen wird.

Vor genau 20 Jahren führte er als erster in Deutschland eine neue Technik in der endoskopischen Therapie von Frühkarzinomen ein, die sog. ESD (endoskopische Submukosadissektion), einer Technik, die aus Japan kommt und mit deren Hilfe die Frühkarzinome endoskopisch entfernt werden, ohne dass z.B. die Speisröhre oder der Magen chirurgisch entfernt werden muss. Bekannt ist der ehemalige Präsident der European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) auch wegen seiner vielen internationalen Live-Endoskopie Veranstaltungen.

Dazu gehören unter anderem die jährlichen Endo-update-Kongresse im Kongress am Park, bei dem Gastroenterlogen aus der ganzen Welt schwierigste endoskopische Eingriffe zeigen. Erst kürzlich haben er und sein Team wieder einen Eingriff an der Speiseröhre mit einem Krebs nach Kopenhagen zum europäischen Gastroenterlogenkongress übertragen, bei dem das KI-System zur Anwendung kam, das zusammen mit der OTH Regensburg entwickelt wurde.

Trotz vieler dieser und ähnlicher Innovationen bei Diagnostik und Therapie in der III. Medizinischen Klinik, in der vor allem Operationen an der Speiseröhre und am Magen-Darm-Trakt durchgeführt werden, „sind uns die Japaner im Bereich der Gastroenterologie um Lichtjahre voraus“, erklärt Messmann. Daher war es für ihn als Chef-Gastroenterologen des UKA eine große Ehre, auf den japanischen Gastroenterologie-Kongress in Kobe zu einem State of the Art Vortrag zur künstlichen Intelligenz eingeladen zu werden.

Auch andere legen großen Wert auf Messmanns Meinung. So bat der jetzige Präsident der ESGE, Ian M. Gralnek, Chef des Institute of Gastroenterology and Hepatology Emek Medical Center in Afula/Israel, den Augsburger Gastroenterologen in seiner Funktion als Past-Präsident nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober um eine offizielle Solidaritätsbekundung der ESGE mit Israel, die damals auch auf der Homepage der Gesellschaft veröffentlicht wurde.

„Solche Bekundungen und Gesten sind keine Lippenbekenntnisse, sondern werden ernst und auch wahrgenommen“, sagt Messmann. In seiner Zeit als Präsident der ESGE – die Funktionen wechseln turnusmäßig alle zwei Jahre – wurde Russland nach dem Überfall im Februar 2022 von der ESGE ausgeschlossen und der Ukraine ausdrücklich der Rücken gestärkt. „Die ESGE hat ein klares Leitbild, und wer dagegen verstößt, verspielt die Mitgliedschaft“, sagt Messmann. Natürlich mache man sich angreifbar, und auch er wurde angefeindet für sein Statement zugunsten der Ukraine. „Aber das beweist ja einmal mehr die Bedeutung und den Einfluss solcher Gesellschaften wie der ESGE.“

Augsburg ist mit 16.000 gastroenterologischen Eingriffen nicht nur deutschlandweit Spitzenreiter. Ein Register zur endoskopischen Therapie von Frühtumoren des Magen-Darm-Traktes mit über 20 Zentren bundesweit kam zu dem Schluss, dass mehr als 50 Prozent der endoskopischen Operationen allein in Augsburg durchgeführt wurden. „Jeder Eingriff mehr erweitert natürlich auch unseren Erfahrungshorizont“, erklärt Messmann die beeindruckenden Zahlen. „Durch den hohen Grad an Spezialisierung können wir uns in Diagnostik und Therapie ständig weiter verbessern. Klar macht uns das auch ein bisschen stolz, aber im Endeffekt geht es einzig und allein um die Gesundheit unserer Patienten.“

All diese Aktivitäten bleiben offensichtlich nicht unbemerkt, so dass die III. Med. Klinik zum zweiten Mal in Folge von Newsweek mit dem Titel „Worlds best specialized hospitals“ gekürt wurde.

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