Hygiene

Krankenhausinfektionen vermeiden: Spital Limmattal zeigt wie exzellente Sterilgutaufbereitung gelingt

29.02.2024 - Mittlerweile kommt es im EU-Durchschnitt bei über fünf Prozent der Patient*innen zu einer so genannten healthcare associated infection (HAI).

Diese Infektionen, die Patient*innen zusätzlich zu der Erkrankung treffen, wegen der sie sich überhaupt erst in Behandlung begeben haben, sollen durch Präventionsmaßnahmen weitestgehend reduziert werden. Gemeinsam mit dem Medizintechnikunternehmen Getinge hat das schweizerische Spital Limmattal daher die hauseigene Aufbereitungs-Einheit für Medizinprodukte (AEMP) neu konzipiert. Heute erfüllt die optimierte Sterilisationsabteilung die höchsten Qualitätsstandards und ist zudem für die Aufbereitung von Medizinprodukten für Dritte zertifiziert. „Infektionen kosten Geld. Die Zentralsterilisation ist der erste Schritt zu einer guten Infektionsprävention im Spital“, bringt es Lorenza Zanotti, Leitung Operationsabteilung (OP) / AEMP bzw. Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung / Zentrale Geräteaufbereitung (ZSVA / ZGA) im Spital Limmattal, Schweiz, auf den Punkt. (>> im Video das Limmattaler Fachteam kennenlernen)

„Wir hatten damals drei wesentliche Ziele: Unsere AEMP neu aufzubauen, eine spezielle Aufbereitung für flexible Endoskope zu integrieren und eine Chargenrückverfolgung zu implementieren – und das alles möglichst aus einer Hand. Deswegen haben wir uns für Getinge entschieden“, so Dominik Lacher, Leiter Medizintechnik im Spital Limmattal.

T-DOC-System zur Chargenrückverfolgung

Das Chargen-Dokumentationssystem T-DOC 2000 von Getinge gewährleistet eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Instrumente, eine optimierte OP- und Ressourcennutzung sowie die Qualitätssicherung. „T-DOC ist eine wichtige Weiterentwicklung für uns gewesen. Damit können wir ein Instrument, das wir freigegeben haben, lückenlos rückverfolgen und das erhöht die Patientensicherheit ungemein“, so Katerina Iagrossi, Co-Leitung ZSVA / ZGA. Außerdem unterstützt T-DOC bei den täglichen Routineprozessen. Dazu können im System so genannte Trigger gesetzt werden, die die Mitarbeiter*innen daran erinnern, keinen der Prozessschritte zu vergessen. Tsering Nangtsang, Fachverantwortung ZGA: „Das muss man sich als eine Art Pop up-Fenster vorstellen, das erscheint, sobald ich ein Produkt einscanne und mich daran erinnert, eine bestimmte Routineprüfung durchzuführen, ein bestimmtes Gerät auseinanderzubauen oder ähnliches.“ Brigitte Sawatzki, Co-Leitung ZSVA / ZGA: „T-DOC ist ein dynamisches System, das mit seinen Anforderungen wächst. Bringt beispielsweise die Swissmedic eine neue Regelung heraus, kann diese unkompliziert in T-DOC implementiert werden.“

Besonderer Fokus auf Endoskopaufbereitung – Aufbereitung in der ZGA

Im Spital Limmattal werden täglich ca. 45 Endoskope aus den eigenen Fachabteilungen und rund 15 externe Endoskope aus Facharzpraxen aufbereitet. Die Herausforderung in der Endoskopaufbereitung ist durch die unterschiedlichen Gerätetypen begründet, die jeweils spezifische Reinigungsanforderungen haben. Dies bedeutet einen hohen Schulungsaufwand für die unterschiedlichen Arbeitsabläufe. Brice Djoumatchoua, Getinge Sales Consultant Switzerland: „Wir als Anbieter unterstützen die Anwender*innen bei dieser fordernden Routine, indem jedes Endoskop getagt, also etikettiert wird. Jeder RFID-Tag (Radio Frequency Identification) ist maschinenlesbar und enthält Informationen zu Gerätetyp und Aufbereitungsanforderungen, die die Maschinen dann entsprechend umsetzen. Grundsätzlich kommt es darauf an, als Technikpartner stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zu haben. Denn diese Veränderungsprozesse sind schon große Herausforderungen, auch für ein erfahrenes Team, das braucht Zeit und ist nicht einfach nur plug and play“, weiß Brice Djoumatchoua. Denn für die Sicherheit von Patient*innen und Mitarbeiter*innen ist gut eingearbeitetes AEMP-Personal unerlässlich.

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