Personalia

Uniklinik Köln: Prof. Steinbicker übernimmt Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin

01.08.2024 - Univ.-Prof. Dr. Andrea Ulrike Steinbicker hat zum 1. August 2024 die W3-Professur und die damit verbundene Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln angetreten.

Die 45-Jährige folgt damit auf Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger, der nach 17 Jahren als Klinikdirektor in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Die Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ist aufgrund ihrer Größe und aufgrund des Einsatzes in fast jedem Bereich der Uniklinik Köln essenziell für die Patientenversorgung im OP und auf den Intensivstationen – 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche über 365 Tage im Jahr.

In ihrer neuen Position will Prof. Steinbicker mit ihrem Team die Trias aus Klinischer Versorgung auf höchstem Niveau, Spitzenforschung mit der Entdeckung neuer therapeutischer Optionen und Lehre für alle Medizinstudierenden im Modellstudiengang auf theoretische und praktische Weise zukunftsorientiert umsetzen. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Köln“, so die neue Klinikdirektorin.

Die Anästhesiologie und operative Intensivmedizin ist in der Gesamtbreite der klinischen Versorgung perioperativ im Einsatz: Patientinnen und Patienten werden auf Operationen vorbereitet und deren individuelle Risiken abgeschätzt, um sie während einer Operation sicher zu begleiten. „Es muss nicht immer eine Vollnarkose sein“, so Prof. Steinbicker. „Die Regionalanästhesie, also die Betäubung einzelner Bereiche des Körpers, erlaubt ebenso schmerzfrei Eingriffe und Operationen durchzuführen.“ Nach einer Operation oder Intervention erfolgt die Betreuung im Aufwachraum, über die postoperative Überwachungsstation oder auf einer Intensivstation. Und bei einem Notfall ist das Team der Klinik jederzeit zur Stelle, um die Patienten optimal zu versorgen. Ein besonderes Augenmerk legt Prof. Steinbicker auf die Nutzung von Alternativen zur Fremdblutgabe in der perioperativen Medizin.

Die Themen Blut, Blutarmut und Eisentherapie bilden die wichtigsten translationalen und klinischen Forschungsschwerpunkte von Prof. Steinbicker. Dazu gehören beispielsweise die molekulare Regulation der Eisenhomöostase und Erythropoese, die Diagnostik von unklarer Anämie hinsichtlich genetischer Mutationen und die intravenöse Eisengabe zur präoperativen oder postoperativen Anämietherapie. Auch das Patient Blood Management, künstliche Sauerstoffträger und die Substitution von intravenösem Eisen sowie die Nutzung von autologer Eigenblutaufbereitung gehören zum Forschungsprofil der renommierten und vielfach ausgezeichneten Wissenschaftlerin.

In der Lehre legt Prof. Steinbicker besonderen Wert auf eine praxisnahe Wissensvermittlung und Ausbildung der Medizinstudierenden. Und noch ein weiteres Thema liegt ihr in Bezug auf den medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs sehr am Herzen: „Es ist so wichtig, den Studierenden, vor allem den Frauen, zu zeigen, dass sie sowohl Karriere als auch Familie leben können.“

Prof. Dr. Andrea Ulrike Steinbicker studierte an den Universitäten Duisburg-Essen, Alicante und Münster Humanmedizin und promovierte 2005 am Institut für Physiologische Chemie an der Universität Duisburg-Essen. Zudem schloss sie ein berufsbegleitendes Public-Health-Studium mit einer Masterarbeit bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf (Schweiz)  als „Master of Public Health (MPH)“ ab. Von 2009 bis 2011 ging Prof. Steinbicker als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft an das Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston/USA. Am Universitätsklinikum Münster absolvierte sie ihre Assistenzarztzeit, wurde Fachärztin, Oberärztin und 2019 leitende Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie. Ab 2021 war die Medizinerin als W2-Professorin für Anästhesiologie und Intensivmedizin und stellvertretende Klinikdirektorin in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig. Prof. Steinbicker zieht nun mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Sommer um und folgt damit dem Ruf nach Köln.

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