Gesundheitsökonomie

"Lebensbote" Auszeichnung für Menschenliebe an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

22.10.2019 -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erhielt im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Hotel Maritim proArte Berlin die Skulptur "Lebensbote", eine Auszeichnung für Menschenliebe des Bundesverbandes der Organtransplantierten e.V. (BDO), verliehen.

Minister Jens Spahn wurde für seinen Einsatz für die Organspende in der Öffentlichkeit geehrt. Nach Auffassung des BDO-Vorstandes 11.000 Patienten auf der Warteliste und die Möglichkeit der Organspende erfahren. "Es freut mich, dass wir mit Herrn Spahn einen Gesundheitsminister haben, der wirklich an die Organspende und damit auch an, die WartepatientInnen denkt.", führte Peter Fricke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes, in seiner Ansprache beim Festakt anlässlich der Verleihung des Lebensboten aus. "Ziel dieser Veranstaltung ist es einen Beitrag zu leisten, um eine Verbesserung der Situation der auf eine Transplantation Wartenden und ihrer Familien durch mehr Organspenden zu erreichen. Als bundesweiter Selbsthilfeverband für Transplantationsbetroffene würdigen wir dieses Engagement und möchten wir Herrn Bundesminister Spahn für sein engagiertes und konstruktives politisches Handeln im Bereich der Organspende und Organtransplantation danken."

In seiner Laudatio sagte Dr. Axel Rahmel, medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), u.a.: "Jens Spahn hatte den Mut, gleich zu Beginn seiner Amtszeit als Gesundheitsminister tief in ein Thema einzusteigen, das voller Emotionen steckt und in Deutschland traditionell stark polarisiert: die Organspende. Er hat erkannt, dass etwas verändert werden muss und er hat gehandelt. Dazu suchte er nicht nur den Austausch mit Experten der relevanten Institutionen und Verbände, das Gespräch mit Betroffenen - mit Wartelistenpatienten, Organempfängern und insbesondere den Angehörigen von Organspendern war ihm besonders wichtig.

Als Ergebnis wurde innerhalb kürzester Zeit ein Gesetzesentwurf vorgelegt, der unter großer Anerkennung und Zustimmung aller Fraktionen verabschiedet wurde. Dieses Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende stärkt insbesondere die Rolle der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken und setzt auch mit den anderen Maßnahmen genau dort an, wo Verbesserungspotential identifiziert wurde.

Mit der Schaffung von klaren Strukturen für die Angehörigenbetreuung und der Schaffung eines Rahmens für den anonymen Austausch von Dankesbriefen zwischen Organempfängern und Spenderfamilien wurde zudem ein Herzenswunsch beider Gruppen erfüllt, der von großer emotionaler Bedeutung ist.

Jens Spahns Forderung, dass sich jeder Mensch mit der Frage „Organspende ja oder nein“ zeitlebens auseinandersetzen sollte und der daraus abgeleitete Vorschlag, in Deutschland die sogenannte ‘doppelte Widerspruchlösung‘ einzuführen, hat die Organspende zum medial und gesellschaftlich viel diskutierten Thema gemacht.

Mit diesem Bündel von Maßnahmen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vielen Patienten auf den Wartelisten neue Hoffnung geschenkt und einen wichtigen Anstoß gegeben, dass bei uns in Deutschland so etwas wie eine Kultur der Organspende entstehen kann. Eine Kultur, die die Wertschätzung gegenüber dem Organspender und seinen Angehörigen, den Dank der Organempfänger und eine möglichst breite gesellschaftliche Akzeptanz und Zustimmung in sich trägt. Die heutige Verleihung des Lebensboten an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist ein deutliches Zeichen für die Anerkennung seines vorbildlichen Engagements für die Organspende."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verwies in seiner Dankesrede auf die notwendige Auseinandersetzung jedes Einzelnen mit der Frage der Organspende, um eine fundierte Entscheidung dazu treffen zu können: "10.000 Menschen warten in Deutschland auf ein lebensrettendes Organ. Jeden Tag sterben Menschen, die vergeblich gewartet haben. Dabei kann sich die große Mehrheit der Deutschen grundsätzlich vorstellen, Organspender zu sein. Daher haben wir mit der Reform des Transplantationsgesetzes bessere Strukturen in Kliniken geschaffen, um potenzielle Organspender zu finden. Nun müssen wir dafür sorgen, dass sich mehr Menschen als bisher die Frage stellen, ob sie selber Spender werden wollen. Deshalb werbe ich für die doppelte Widerspruchslösung. Von der Solidarität, Leben zu schenken, wird unsere ganze Gesellschaft profitieren. Denn jeder von uns könnte irgendwann auf eine Organspende angewiesen sein."

In seinem Vortrag zur Situation der Organspende in Deutschland sprach Prof. Dr. med. Kai-Uwe Eckardt, Professor für Innere Medizin (Nephrologie) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, über den dringend notwendigen Bekenntnis zur Organspende: " Wer in Deutschland auf eine Organspende angewiesen ist, kann nicht entsprechend versorgt werden: die Organspendezahlen fallen seit Jahren und sind deutlich niedriger als in unseren europäischen Nachbarländern. Die Widerspruchsregelung steht für ein Bekenntnis zur Organspende. Ihre Einführung in Deutschland kann in Verbindung mit den bereits beschlossenen Strukturmaßnahmen den dringend nötigen Kultur- und Einstellungswandel bewirken. Unter streng regulierten medizinischen Voraussetzungen und unter Beachtung des freien Willens jedes Einzelnen wird die Organspende vom Ausnahmefall zur Normalität. In den meisten europäischen Ländern gilt bereits eine Widerspruchsregelung - sie gilt dort nicht als die alleinige Ursache aber als wichtige Voraussetzung für höhere Organspenderaten.

Der BDO zeichnet seit 2008 Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens mit der Skulptur "Lebensbote" - ein Symbol für Menschenliebe - aus. "Auf diese Weise ehren wir Menschen, die den Gedanken der Organspende in der Öffentlichkeit vertreten - und sich somit dem gesellschaftlich sensiblen und schwierigen Thema vorbildlich angenommen haben.", so Peter Fricke.

Zu den nun zwölf mit dem "Lebensboten" ausgezeichneten Persönlichkeiten gehört auch der amtierende Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier.

Die Auszeichnung ist auch als Aufforderung an jeden Einzelnen gedacht, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, eine Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.

Der "Lebensbote" wurde von der herztransplantierten Künstlerin Antje Grotelueschen (Breege/Rügen) entworfen. Sie stellt jede Keramik-Skulptur einzeln mittels der alten japanischen Brenntechnik "Raku" her. So ist jeder Lebensbote in Form und Farbe individuell, wie auch jeder Organspender, Organempfänger und auch jede geehrte Persönlichkeit.

Kontakt

BDO Bundesverband der Organtransplantierten e.V.

Neudorfstr. 2a
79361 Sasbach

07642-9 27 9317

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