„Hygiene für das 21. Jahrhundert“ - Weltweit: Hohes Hygiene-Bewusstsein wird zu wenig umgesetzt
22.07.2014 -
„Hygiene für das 21. Jahrhundert“ - Weltweit: Hohes Hygiene-Bewusstsein wird zu wenig umgesetzt. Bei Hygiene-Maßnahmen in öffentlichen Einrichtungen, am Arbeitsplatz und im Haushalt bestehen hohe Defizite – selbst in einer Zeit, in der Gesundheitsfragen (SARS, Vogelgrippe etc.), große Aufmerksamkeit erfahren.
Zu diesem Ergebnis kommt die internationale Studie des Hygiene Councils „Hygiene für das 21. Jahrhundert“.
Die Hygiene-Gewohnheiten und das Verständnis bzgl. der Übertragung von Infektionskrankheiten wurden bei mehr als 8.000 Personen in Großbritannien, Deutschland, Italien, den USA, Malaysia, Süd-Afrika, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten untersucht.
Zwei Trends treten deutlich hervor: Es ist nötig, die Öffentlichkeit in Fragen der Hygiene stärker zu sensibilisieren und Medizinstudenten und Ärzte stärker über gründliche Hygiene im Krankenhaus zu unterweisen.
Sorgfältige Hygiene ist eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen gegen die Übertragung von Krankheiten und betrifft den Haushalt und öffentlichen Bereich ebenwie das Krankenhaus.
Daher ist es sehr beunruhigend, dass die Hygiene- Gewohnheiten auf allen drei Gebieten nicht mehr dem Standard vorheriger Generationen entsprechen.
Mit der Entdeckung der Antibiotika veränderten sich die hygienischen und kulturellen Gewohnheiten.
Laut Prof. Martin Exner, Universitätsklinikum Bonn, „dachte man, mit den Antibiotika sei das Kapitel der Infektionskontrolle abgeschlossen, und man kam in den 60er Jahren zum Schluss, dass der Kampf gegen Infektionskrankheiten gewonnen sei.
Heute wissen wir, dass dieser Kampf noch lange nicht abgeschlossen ist.“
Das Hygiene Council ist eine internationale Initiative, zusammengesetzt aus Experten auf den Gebieten der Virologie, Mikrobiologie und Infektionskrankheiten.
Ulrike Hoffrichter