Hygiene

Wäschepflege und A/H1N1

Überblick über den aktuellen Stand und Stellungnahme der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege

06.04.2010 -

Die Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege veröffentlichte am 14. September folgende Stellungnahme zum Thema „Umgang mit Wäsche im Hinblick auf die Neue Influenza (A/H1N1)".

Aktuelle Situation und Fallzahlen in Deutschland

In Deutschland sind mit Datenstand vom 10. September 2009, 15.00 Uhr, seit Ende April diesen Jahres insgesamt 17.937 Fälle der Neuen Grippe (Influenza H1N1/2009) dem Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. Gegenüber der letzten Aktualisierung (Datenstand 9. September 2009, 15.00 Uhr) kamen 147 Fälle neu hinzu wovon 70 Fälle in Deutschland (autochton) erworben wurden.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen lag in der 31. KW mit 3.362 Meldungen am höchsten und ist in den folgenden Wochen kontinuierlich gesunken, wobei sich der Anteil der autochthonen Fälle in den letzten Wochen leicht erhöht hat. Der überwiegende Teil der übermittelten Fälle hat die Infektion wahrscheinlich im europäischen Ausland erworben. Die Verteilung der Fallzahlen auf die einzelnen Bundesländer ist auf der Homepage des RKI einsehbar. Mit weiteren Erkrankungen muss gerechnet werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist. Eine weitere Ausbreitung der Neuen Grippe auch in Deutschland ist nicht zu vermeiden. Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland wurden daher an die neue Situation angepasst, insbesondere haben die Bundesländer Impfstoff für die besonders gefährdeten Gruppen bestellt.

Gefährlichkeit der Neuen Grippe

In der Regel sind die Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mild verlaufen. Das Niveau der akuten respiratorischen Infektionen liegt weiterhin in einem für die Jahreszeit üblichen Bereich, sodass noch nicht von einer relevanten Auswirkung der neuen Influenza auf Bevölkerungsebene auszugehen ist. Grundsätzlich ist das Virus (A/H1N1) der Neuen Grippe nicht gefährlicher als andere, bekannte Grippeviren.

Bei der Neuen Grippe handelt es sich jedoch um ein neues Influenzavirus,

  • gegen das kein oder kaum ein Immunschutz in der Bevölkerung existiert,
  • an dem anders als bei der jährlichen Grippe bisher vorwiegend jüngere Menschen erkranken,
  • bei dem noch kein Impfstoff zur Verfügung steht
  • und dessen weitere Entwicklung und Folgen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit, unbekannt sind.


Allgemeine Maßnahmen


Angesichts der aus betroffenen Staaten eingeschleppten Infektionen und den auch in Deutschland („autochthon") erworbenen Infektionen ist die Bedeutung der persönlichen und betrieblichen Hygienemaßnahmen unverändert hoch, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei vielen Kontakten zu anderen Personen. Es ist bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann. Daher sollten kranke Kinder nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen.

Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und dann durch direkten Kontakt oder z.B. über die Hände weiterverbreitet werden. Daher wird - neben dem Husten in den Ärmel anstatt in die Hand und der Verwendung von Einwegtaschentüchern - häufiges Händewaschen und von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene insbesondere das Händedesinfizieren empfohlen. ...

Maßnahmen in der Wäscherei

Wäsche, die mit dem Erreger der Neuen Grippe kontaminiert ist, muss als infektionsverdächtiges Wäschegut unter Anwendung desinfizierender Waschverfahren behandelt werden.

Grundsätzlich werden Grippe-Viren durch desinfizierende Waschverfahren (d.h. RKI-gelistete Verfahren mit Wirkungsbereich A und B) zuverlässig abgetötet. Dies ist auch bei den Erregern der Neuen Grippe (A/H1N1) der Fall.

Darüber hinaus sollten zur Minimierung des Ansteckungsrisikos mit der Neuen Grippe - und auch jeder anderen Infektionskrankheit - die unter Punkt 3 angeführten persönlichen und insbesondere die folgenden betrieblichen Hygienemaßnahmen genau beachtet werden:

  • Gründliche Händedesinfektion
  • Gründliche Maschinenreinigung und -desinfektion
  • Anwendung RKI gelisteter desinfizierender Waschverfahren mit genauer Einhaltung der Verfahrensparameter (Desinfektionsmittelkonzentration, Temperatur und Zeit)
  • Grippeschutzimpfungen im Rahmen der üblichen betrieblichen Vorsorgemaßnahmen von Mitarbeitern mit erhöhtem Kundenkontakt (Fahrer, Außendienst etc.)


Kontakt:
Dr. Jan Beringer
Dr. Helmut Mucha

Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V., Boennigheim
Tel.: 07143/71-723
r.riedl@hohenstein.de

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