T-Systems: modernes Management und innovative Systeme
05.07.2012 -
T-Systems: modernes Management und innovative Systeme. Mitte Juni lud der ITK-Anbieter T-Systems nach Zeulenroda im Thüringer Vogtland ein, um unter Krankenhaus-Verantwortlichen die Diskussion über moderne Führung und Potentiale aktueller Technologien zu fördern. In dem vom Verbandsmaterial- Unternehmer Bauerfeind finanzierten Erste-Klasse-Tagungshotel am Ufer des Stausees ging es um Prozessoptimierung, um unterstützende Technologien im Bereich Information und Kommunikation, um Umsetzung und Ergebnismessung sowie um heutige Finanzierungsoptionen. Als erfolgreiches Beispiel aus der Praxis diente das Kreiskrankenhaus Greiz-Schleiz.
Prozesse
„Was in einer Automobilfabrik funktioniert, lässt sich auch auf ein Krankenhaus übertragen“ – diese Aussage von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking belegte Cornelius Clauser, Geschäftsbereichsleiter von Porsche Consulting, einer Tochtergesellschaft des Fahrzeugherstellers. In den neunziger Jahren hatte man dort unter wirtschaftlichem Druck die Produktivität durch Anpassung von Prozessen und Personalkapazitäten signifikant gesteigert. „Schluss mit der Verschwendung“ – durch unnötige Wege, Mehrfachdiagnosen, ungenaue Anweisungen – und die Schwerpunktsetzung auf den abteilungsübergreifenden Wertschöpfungsprozess zählen zu Clausers Ratschlägen für deutsche Krankenhausmanager, die längst begonnen haben, Antworten auf den wachsenden Druck zu suchen. In einem Freiburger Pilotprojekt hatten die Berater mit diesen Ansätzen die Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit deutlich erhöht … und die Kosten um 30 % gesenkt. Inzwischen stehen 22 Krankenhäuser auf der Referenzliste von Porsche Consulting, Tendenz steigend.
ITK unterstützt bessere Prozesse
„Die Vorteile einer homogenen Plattform liegen auf der Hand“, betonte xevIT-Geschäftsführer Jochen Faas. Er präsentierte die beeindruckenden Potentiale einer IP-basierten homogenen Kommunikationsplattform: Lösungsoptionen reichen von der Verfügbarkeit von KIS über Abrechnung bis hin zu Internet und TV am Patientenbett, Patientenaufklärung und E-Learning auf der Kinderstation, Service-Anforderungen und den elektronischen Wegweiser durch das Krankenhaus. Klima, Zeiterfassung, Zustandsmeldungen medizintechnischer Geräte - wie etwa Infusionspumpen mit Leerstand – zählen zu den zahlreichen weiteren Möglichkeiten. Dass Restsysteme sich integrieren und später migrieren lassen, hilft Investitionen zu „strecken“. Die Lösung mit Terminals am Patientenbett bietet sich – im Vergleich mit Tablet PCs etwa für die digitale Visite – insbesondere für Gebäude an, die schwer mit WLAN auszuleuchten sind. – „Zentrale Strukturen und zentrales Management helfen Prozesse optimieren und Aufwand reduzieren“, so Faas zusammenfassend. Als Generalunternehmer und Integrator der Gesamtlösung in Greiz- Schleiz hatte T-Systems die Fülle die Kundenwünsche aufgenommen und unter Einbeziehung der Partner erfolgreich technisch realisiert.
Umsetzung und Ergebnismessung
Hans-Georg Hunger, Geschäftsführer Kreiskrankenhaus Greiz GmbH und 13 Jahre lang Thüringer Landesvorsitzender des Verbandes der Krankenhausdirektoren, sieht Krankenhäuser im Spannungsfeld zwischen steigenden Anforderungen der Patienten – wachsender Versorgungsbedarf, aktuelle Behandlungsmethoden, mehr Services – und den Rahmenbedingungen, die Kassen und Politik vorgeben: gedeckelte Budgets, sinkende Erlöse durch Basisfallwertanpassungen, zunehmende Bürokratie und Lohnforderungen. Hunger fand für sein Krankenhausunternehmen den Ausweg aus dieser Situation, indem er den medizinischen und geschäftlichen Prozess im Hinblick auf zeitliche, materielle, finanzielle, motivatorische und qualitätsorientierte Dimensionen analysierte, Ziele festlegte und eine Messung der Zielerreichung einrichtete. Neben einem Balanced Scorecard- System richtete er dabei den Blick auf die Patienten, die über ihre Zufriedenheit u.a. im Hinblick auf Abläufe, Personal und Services befragt werden. Klarer Indikator dafür, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hat, sind für Hunger die äußerst hohen Zufriedenheitsraten, mit denen er sich auch im Wettbewerb gut positioniert sieht. Hunger: „Unser Erfolg beweist, dass der Einsatz innovativer Kommunikationslösungen, medizinischer Spitzenleistungen und eine ganzheitliche Patientenbetreuung in einer angenehmen und wohnlichen Umgebung zur Verbesserung der gefühlten Ergebnisqualität beitragen.“
Finanzierung
Über innovative Modelle zur Finanzierung von Investitionen sprach Steffen Köhler, Teamleiter Kommunalnahe Unternehmen bei der Deutschen Kreditbank. Welche Faktoren spielen beim Bonitätsrating eine Rolle, wie findet der Haftungsverbund Berücksichtigung, welche Rahmenkriterien gelten für Krankenhäuser auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, wie lässt sich die Finanzstruktur optimieren? Anhand von Beispielen zeigte Köhler Bedingungen für Medizintechnik- Anschaffung und Gebäudeumbau auf – und gab Empfehlungen für den positiven Umgang mit Finanzdienstleistern.
„Technologie zum Anfassen“
Auf einem Rundgang präsentierte das Kreiskrankenhaus Greiz den Teilnehmern die prozessorientierte Anlage der Gebäude – so befinden sich alle OP-Patienten auf einer Ebene, um die Wege zu verkürzen –, die ästhetisch-positive Atmosphäre und die implementierte ITK-Technologie, die durch orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von Patienteninformationen die Prozesse beschleunigen und die Verweildauer verkürzen hilft sowie durch eine Reihe zusätzlicher Services Zufriedenheit beim Patienten schafft. Dass diese Technologie hilft, unter dem Strich schwarze Zahlen zu erzielen, ist realitätsnahen Krankenhausmanagern wie Hunger dabei ein essentieller Aspekt.