Labor & Diagnostik

Neue Perspektive für Krebspatienten: Klinische Forschung von Novartis Oncology stellt sich vor

28.09.2012 -

Neue Perspektive für Krebspatienten: Klinische Forschung von Novartis Oncology stellt sich vor. Management & Krankenhaus sprach mit Dr. Ulrike Haus von Novartis Oncology.

Management & Krankenhaus: Frau Dr. Haus, Sie leiten das Center of Competence Clinical Developement & Medical Affairs (CDMA), die klinische Forschungsabteilung von Novartis Oncology. Was sind die wichtigsten Aufgaben dieses Bereichs?

Ulrike Haus: Als wissenschaftliche Abteilung von Novartis Oncology Deutschland, der zweitstärksten Geschäftseinheit innerhalb von Novartis Pharma, initiieren wir in enger Zusammenarbeit mit onkologisch tätigen Ärzten, Meinungsbildnern und Interessengruppen richtungsweisende Studien und identifizieren neue Themenfelder in der Onkologie. Im Mittelpunkt steht dabei die Planung, Koordination und Auswertung dieser klinischen Studien. Durch unsere Arbeit sichern wir die Qualität unserer Kernpräparate Femara, Zometa, Glivec, Sandostatin und Exjade und treiben den Ausbau unserer Produktpipeline sowie den Aufbau neuer Indikationsfelder weiter voran.

Management & Krankenhaus: Bitte nennen Sie uns die Schwerpunkte der Forschungsarbeit des CDMA. Was passiert gerade in der Pipeline von Novartis Oncology?

Ulrike Haus: Die Pipeline von Novartis Oncology gehört zu den führenden der Branche und zeichnet sich durch eine Vielzahl innovativer Substanzen aus. Einer der Schwerpunkte unserer Arbeit ist die Forschung an neuen Tyrosinkinaseinhibitoren, um die Signaltransduktion in den Krebszellen zu blockieren. Ein Beispiel dafür ist die Substanz PKC412, für die in der Therapie von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) bereits viel versprechende Studienergebnisse vorliegen. Außerdem steht mit AMN107 ein weiterer Tyrosinkinaseinhibitor mit verbesserter Effektivität und Spezifität für BCR-ABL zur Verfügung. AMN107 wurde für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) entwickelt, um sekundäre Resistenzen, die im Verlauf der Imatinib- Behandlung entstehen, zu durchbrechen. Untersuchungen zeigen, dass AMN107 wirksam gegen die meisten bisher bekannten BCRABL- Resistenzmutationen ist. Ein weiterer Ansatz ist die Verbindung verschiedener Therapieprinzipien. Dabei werden derzeit Kombinationen des mTOR-Inhibitors RAD001 mit bewährten Substanzen wie Imatinib (Glivec), Letrozol (Femara) oder Octreotid (Sandostatin) überprüft.

Management & Krankenhaus: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten klinischen Studien, die derzeit vom CDMA unterstützt werden?

Ulrike Haus: Für unsere onkologischen Präparate führen wir zahlreiche nationale und internationale Studien durch, um so ihre Wirksamkeit und Sicherheit weiter zu optimieren und neue Indikationsgebiete zu erschließen. Eine der wichtigsten laufenden Studien ist die FACE-Studie, bei der die beiden Aromataseinhibitoren Letrozol und Anastrozol zur Behandlung des adjuvanten hormonsensitiven Mammakarzinoms hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit verglichen werden. Von großer Bedeutung sind auch verschiedene Studien mit der Substanz RAD001 im Mammakarzinom oder bei Neuroendokrinen Tumoren sowie das ENACT-Programm, in dessen Rahmen wir den neuen BCR-ABL-Inhibitor AMN107 Patienten schon vor der Zulassung durch die Behörden zur Verfügung stellen.

Management & Krankenhaus: Welche Herausforderungen sehen Sie für die klinische Forschung von Novartis Oncology und für die onkologische Forschung allgemein?

Ulrike Haus: Zwei Ziele stehen für uns im Fokus: Mit Hilfe unserer Studien sorgen wir für die kontinuierliche Sicherung der hohen Qualität unserer onkologischen Präparate. Außerdem haben wir verschiedene viel versprechende Präparate in der Pipeline, die wir bis zur Marktreife entwickeln wollen. Die Zukunft der onkologischen Forschung sehen wir insbesondere in der Entwicklung sog. „targeted“ Substanzen, die an Zielstrukturen angreifen, sowie in Kombinationstherapien mit sich ergänzenden Wirkmechanismen.

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