Labor & Diagnostik

UniCel DxC 880i: Analysegerät im Westküstenklinikum Heide

05.06.2011 -

UniCel DxC 880i: Analysegerät im Westküstenklinikum Heide. Rund um die Uhr müssen sie zur Verfügung stehen – möglichst umfassende Analysen. Das Institut für Laboratoriumsmedizin des Westküstenklinikums (WKK) Heide setzt hier Schwerpunkte. Das WKK Heide ist ein medizinisches Zentrum mit mehr als 600 Betten an der schleswig-holsteinischen Westküste und Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Lübeck, Kiel und Hamburg. Hier führt man pro Jahr 1,4 Mio. Analysen im Bereich der Klinischen Chemie, Immunchemie, Hämatologie, Hämostaseologie, Mikrobiologie und der Blutbank durch. Doch wie überall unterliegt auch das WKK Heide den heutigen Zwängen: bei großer Wirtschaftlichkeit muss zu einer Patientenversorgung auf hohem Niveau beigetragen werden und nebenbei wird den bekannten Qualitätsstandards der medizinischen Laboratoriumsdiagnostik genügt.

Wie der Spagat gelingt wird deutlich, wenn man den Probendurchlauf betrachtet. Für die schnelle Labordiagnostik im Krankenhaus ist der Zeitabschnitt vom Probeneingang im Labor bis zur Befundübermittlung an die Station, die so genannte TAT (turn around time), ein wichtiger Faktor: um innerhalb kürzester Zeit therapeutische Entscheidungen zu ermöglichen, sollte die TAT so gering wie möglich sein.

Die Notwendigkeit, bei einer jährlich kontinuierlich steigenden Zahl an Analysen-Anforderungen den o.g. Bedingungen weiterhin gerecht zu werden, führte dazu, 2006 das Laborarbeitskonzept zu überdenken. Mit den vorhandenen 18 MTAs auf 13 Stellen sollte zum einen ein breites Analysenspektrum rund um die Uhr angeboten und zum anderen zusätzlich die TAT weiter optimiert werden.

Das Labor arbeitete zu dieser Zeit klinisch-chemische und immunchemische Analysen mit fünf Analysatoren verschiedener Hersteller ab. Die erste Aufgabe bestand daher darin, durch Konsolidierung des Arbeitsplatzes Immunchemie die Abläufe zu optimieren: drei Analysengeräte wurden durch eines (UniCel DxI 800 Immunchemiesystem der Firma Beckman Coulter) ersetzt. Im weiteren Verlauf erfolgte die Messung der klinisch-chemischen Analysen auf dem Gerät UniCel DxC 800 (Klinische Chemie System der genannten Firma). Die gesamte Analytik wurde fortan mit diesen beiden Systemen abgearbeitet. In der Folgezeit zeigte sich sehr deutlich, dass neben der reduzierten Personalbindung durch die geringere Anzahl von Analysegeräten auch die TAT signifikant gesenkt werden konnte (Tab. 1 und 2). Besonders wichtig war die deutliche Verminderung der TAT von Troponin I-Proben (Tab. 3). Mit dem UniCel DxI 800 war das Labor erstmals in der Lage, auch aus Routine-Anforderungen Troponin I-Ergebnisse in weniger als 60 Minuten an die Kliniker weiterzugeben. Dies entspricht den Empfehlungen der Europäischen und Amerikanischen Gesellschaften für Kardiologie für Notfallproben.

Um weitere Verbesserungen bei Personalbindungszeit und TAT zu erreichen, sollten zusätzliche Optimierungen im Bereich der Probenröhrchen- Zahl pro Patient und der Probenvorbereitung erfolgen. Insbesondere der Arbeitsaufwand für die Probensortierung und -resortierung sollte minimiert werden. Die Röhrchen sollten möglichst selten in die Hand genommen werden müssen und die Transportwege innerhalb des Labors so kurz wie möglich sein. Um diese Vorgaben umzusetzen, wurden die beiden UniCel Systeme DxC 800 und DxI 800 mit einer Probenverteileinheit, dem UniCel Closed Tube Aliquoter (UCTA), zu einer so genannten konsolidierten Plattform, dem UniCel DxC 880i, verbunden (Abb.). Über das UCTA können geschlossene Blutröhrchen ins System geladen werden, entsprechend den LIS-Anforderungen werden dann Probenaliquots für die Immunchemie entnommen und die Primärröhrchen parallel im klinischchemischen Teil des Analysators bearbeitet.

Durch die Konsolidierung von Klinischer Chemie und Immunchemie im Jahr 2008 konnte die TAT trotz gleicher Analysenzeiten ein zweites Mal deutlich verringert werden (Tab 1–3, Zeile 3). Diese weitere Absenkung der TAT konnte erreicht werden, da pro Patient für klinischchemische und für immunchemischeAnalysen nur noch ein einziges Probengefäß benötigt wird, ohne dass im Gegenzug aufwändige manuelle Aliquotierschritte und Resortiervorgänge an anderen Analysegeräten notwendig sind.

Durch die Abarbeitung aus geschlossenen Probenröhrchen war es möglich, den Prozess der Probenbearbeitung für das Laborpersonal infektionssicherer zu gestalten. Die Probenröhrchen werden heute nach dem Einlesen direkt in den Racks des DxC 880i zentrifugiert und dann in das Analysegerät geladen. Abgearbeitete Proben werden in den Racks archiviert, die Zuordnung der Proben zu den Racknummern und -positionen erfolgt über das Analysegerät, das diese Informationen an das LIS sendet. Damit wird für Nachtestungen das Wiederauffinden der archivierten Probenröhrchen wesentlich vereinfacht.

Durch die Umstellung auf die konsolidierte Plattform UniCel DxC 880i, mit der Möglichkeit geschlossene Probenröhrchen zu verarbeiten, wurde die Laborarbeitsorganisation wesentlich verbessert. TAT und Personalbindungszeit wurden signifikant reduziert und viele manuelle Arbeitsschritte überflüssig gemacht. Mit einem Plasmaröhrchen pro Patient, der Zentrifugation und Archivierung in den Racks des Analysengerätes, dem Wegfall von Entstöpseln und Verschließen der Röhrchen sowie von aufwändigen Sortiervorgängen ist der gesamte Prozess von der Probenannahme bis zur Archivierung effektiver. Darüber hinaus kann insbesondere im immunchemischen Bereich ein breites Analysenspektrum rund um die Uhr angeboten werden.

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