Medizin & Technik

Hybridsystem: Magnetresonanz-Tomograph kombiniert mit Positronenemissions-Tomograph

25.12.2011 -

Hybridsystem: Magnetresonanz-Tomograph kombiniert mit Positronenemissions-Tomograph. Im Forschungszentrum Jülich sind die Bauarbeiten für ein weltweit einmaliges Großgerät in vollem Gang: Ein Hybridsystem bestehend aus einem Magnetresonanz-Tomographen mit einer Feldstärke von 9,4 Tesla kombiniert mit einem Positronenemissions- Tomographen (9,4-T-MR-PET).

Mit ihm werden die Jülicher Hirnforscher Strukturen und molekulare Mechanismen des Gehirns untersuchen können, die bisher der Forschung nicht zugänglich waren. Sie wollen damit u.a. Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson besser verstehen und behandeln und so einer der größten Herausforderungen einer alternden Gesellschaft begegnen.

„Die Technologie, die hier durch die gemeinsame Initiative des Forschungszentrums Jülich, der Siemens AG und des Bundesforschungsministeriums entwickelt und aufgebaut wird, verspricht erhebliche Verbesserungen für die Patienten: Genauere und schonende Diagnosemöglichkeiten – etwa bei der Tumorfrüherkennung – ebenso wie eine Verkürzung der Entwicklungszeiten für neue Arzneimitteln“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Mit 10 Mio. € fördert das BMBF das medizinische Großprojekt.

Auch die Siemens AG unterstützt das neue Gerät. „Das Forschungszentrum ist für uns ein wertvoller Partner zur Entwicklung neuartiger medizinischer Verfahren“, so Walter Märzendorfer, Leiter des Geschäftsgebiets Magnet-Resonanz bei der Siemens AG, Medical Solutions, der die breite interdisziplinäre Zusammenarbeit in Jülich begrüßt: „Im Forschungszentrum Jülich sind neben den Grundlagen der Physik und Informatik auch die Hirnforschung sowie Fachzentren zur MR- und PET-Bildgebung unter dem Dach des Instituts für Neurowissenschaften vereint.“

In einem Jahr wird das 9,4-T-MR-PET in Betrieb gehen. Die Jülicher Forscher werden dann ihre Kompetenz nutzen, um die Funktion der technischen Komponenten des MRT und PET bei so hohen Feldstärken aufeinander abzustimmen und die Methoden der Bilderzeugung sowie Kontrastmittel neu und weiter zu entwickeln. Zusammen mit der forschenden Pharmaindustrie lassen sich zudem gezielt Medikamente für Diagnose und Therapie verschiedener neurologischer und psychischer Erkrankungen testen.

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