Medizintechnik-Branche bietet umfangreiche Lösungen an
25.06.2011 -
Medizintechnik-Branche bietet umfangreiche Lösungen an. Medizintechnik im deutschen Krankenhaus ist heute selbstverständlich, verbessert sie doch auf höchstem Niveau die medizinische Betreuung der Patienten. Doch um diese hochwertige Medizintechnik bieten zu können, müssen Kliniken oft immense Investitionen tätigen.
Investitionsstaus, gedeckelte Budgets, eine weltweite Finanzkrise und die drohende Rezession könnten die bisher eingesetzte hohe Qualität an technischer Ausstattung bedrohen. Auch Hersteller und Anbieter könnten erheblichen Schaden nehmen.
Bisher hat sich allerdings die Medizintechnik- Industrie deutlich konjunkturunabhängiger als andere Branchen gezeigt. Zudem wirkt sich positiv aus, „…dass die Budgetierung im Gesundheitssektor generell eher langfristig erfolgt und kurzfristige Nachfrageschwankungen eher selten sind“, so Sven Behrens, Geschäftsführer des Medizintechnik- Branchenverbandes Spectaris. Er geht für die deutschen Medizintechnik- Hersteller in diesem Jahr von einem Umsatzplus in Höhe von 5 % auf 18,2 Mrd. € aus; für das kommende Jahr wird ein Zuwachs von 2–3 % prognostiziert.
Gespräche mit deutschen Medizintechnik- Herstellern auf der Medica, 19.–22. November in Düsseldorf, bestätigen über alle Branchen hinweg diese zuversichtliche Einstellung. So hält z. B. Dominik Adams, Leiter Medical Service Olympus, die Aussichten für den medizinischen Dienstleistungsbereich seines Unternehmen für gut bis sehr gut. Auf die Kunden abgestimmte Finanzierungskonzepte, sinnvolle Versorgungsverträge, individuelles Geräteparkmanagement machen ihn da recht sicher.
Die Anbieter, und damit vertritt Adams durchaus die Meinung zahlreicher anderer Unternehmen für hochwertige Medizintechnik, setzen auf langfristig geplante Budgets, denn über die Jahre gesehen seien die hochwertige Qualität und damit die höherpreisigen Produkte günstiger. Auch Miele Professional glaubt, den positiven Trend fortsetzen zu können. Wie Reinhild Portmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Miele, unterstreicht, seien die Bereiche Reinigung und Desinfektion durchaus ausbaufähig, da die Kliniken und Krankenhäuser die Notwendigkeit erkannt haben, in Hygiene zu investieren.
Natürlich aber wird die weltweite Finanzkrise auch in den Reihen der Medizintechnik-Branche diskutiert. Zurzeit habe sie auf die hier tätigen Unternehmen noch keinen Einfluss, so Kamran Tahbazian, Leiter Marketing von Trumpf Medizin Systeme. Wie auch Portmann hegen viele Unternehmen die berechtigte Hoffnung, dass die Branche davon nicht allzu sehr betroffen sein werde. Für den Patienten, die Kliniken und Anbieter sei es letztendlich wichtig, so Adams, dass Budgets eingesetzt werden für Investitionen, Instandhaltung und Service. Damit das geschieht, bedarf es einer klaren und vorausschauenden Sichtweise, das sei letztendlich das Entscheidende. Die Branche ist ausgesprochen zuversichtlich, dass sich die Investitionsbereitschaft der deutschen Gesundheitseinrichtungen weiterhin auf sehr hohem Niveau fortsetzt.
Zwei Begriffe waren zudem aus den Reihen der Medizintechnik- Branche immer wieder zu hören: Sowohl auf den Ausbau der „medizinischen Dienstleistungen“ als auch auf die weitere „Vernetzungen von Systemen“ setzen viele Lösungsanbieter. Heinrich von Wulfen, Siemens Healthcare, Vertrieb Europa, sieht hier eine immense Nachfrage seitens der Gesundheitseinrichtungen, sodass sein Unternehmen darauf setzt, noch bessere und innovative Lösungen zu entwickeln.