Neuropathische Schmerzen wirksam und verträglich lindern
06.09.2010 -
Eine moderne Schmerztherapie muss sich an den Entstehungsmechanismen des Schmerzes und dem Chronifizierungsgrad orientieren", eröffnet Dr. Uwe Junker, Sana-Klinikum Remscheid, seinen Vortrag im Rahmen des 13th World Congress on Pain in Montreal, Kanada. Laut des Schmerzexperten sollte der am besten geeignete Wirkstoff stets individuell ausgewählt werden. Zudem ist es oft sinnvoll, frühzeitig starke Opioide einzusetzen. Er verdeutlicht dies anhand der Kasuistik eines 55-jährigen Patienten mit Schmerzen von NRS 8 (Numerische Ratingskala 0 = keine Schmerzen, 10 = stärkste vorstellbare Schmerzen) als Folge eines Prostatakarzinoms mit Wirbelsäulenmetastasen.
Morphin zusammen mit einem Antikonvulsivum und Antiphlogistikum linderten seine Schmerzen nicht. Der Grund: Es liegt ein so genannter „mixed pain" mit nozizeptiver und neuropathischer Komponente vor. Der Patient war aufgrund der Therapie sehr müde und klagte trotz regelmäßiger Gabe von Laxanzien über anhaltende Verdauungsprobleme. Junker stellt den Patienten auf zweimal täglich 20 mg/10 mg Targin ein. Zu der Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon verordnet er schnell wirksames Oxycodon zur Therapie von Durchbruchschmerzen. Die Dosis des Antikonvulsivums wird reduziert, die des Antiphlogistikums beibehalten.
„Dem Patienten kommt neben der starken Wirksamkeit und überlegenen Verträglichkeit von Targin die hohe Affinität des Oxycodons zu den Kappa-Opioidrezeptoren zu Gute, weil diese bei neuropathischen Schmerzen hoch reguliert werden", sagt Junker. Dadurch ist nur noch die Hälfte der Antikonvulsivum-Dosis erforderlich. Die Schmerzintensität reduziert sich auf durchschnittlich NRS 3,5. Der Patient klagt nicht mehr über Müdigkeit, hat durch die kombinierte Einnahme des Oxycodons mit dem Opioid-Antagonisten Naloxon eine normale Darmfunktion und kann seinen Alltag inklusive seiner sozialen Kontakte wieder aktiv gestalten.
Diesen hohen therapeutischen Nutzen und die damit zurückgewonnene Lebensqualität von Patienten mit neuropathischen Schmerzen bestätigt der Fall einer 42-jährigen Patientin mit einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (Morbus Sudeck) in der rechten Hand und einer Schmerzintensität von NRS 8. „Noch vor einigen Jahren wäre sie ausschließlich mit Nicht-Steroidalen Antirheumatika in hoher Dosis behandelt worden und hätte dadurch gastrointestinale Komplikationen bekommen", so Junker. Unter einer Therapie mit Targin, einem Cox-2-Hemmer sowie einem Antikonvulsivum reduziert sich ihre Schmerzintensität auf NRS 2, sie schläft nachts durch, hat keine Schweißausbrüche mehr und kann ihrer Arbeit als Grafikdesignerin wieder nachgehen. Die Chronifizierung wurde frühzeitig gestoppt. „Die Kasuistiken zeigen nicht nur die hervorragende Eignung von Targin bei neuropathischen Schmerzen, sondern verdeutlichen vor allem, wie wichtig es ist, Schmerzmechanismen und den Grad der Chronifizierung exakt zu diagnostizieren und individuell zu behandeln", resümiert Junker.
Quellen:
Symposium "Overcoming Challenges of Pain Management - the Need for Innovative Approaches", veranstaltet von Mundipharma International Ltd., Cambridge am 31.08.2010 im Rahmen des 13th World Congress on Pain, International Association for the Study of Pain (IASP). 29. August. bis 2. September 2010, Montreal, Kanada
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