1. Platz beim Deutschen Preis für Patientensicherheit geht an TELnet@NRW
30.04.2021 - Stolz und Freude bei den Beteiligten von TELnet@NRW: Das Innovationsfondsprojekts belegt in diesem Jahr den ersten Platz beim Deutschen Preis für Patientensicherheit.
Von Januar 2017 bis März 2020 wurden über 150.000 Patienten in das Projekt eingeschlossen. Die Evaluation des Projektes konnte zeigen, wie sektorenübergreifende, telemedizinische Netzwerke die Behandlungsqualität verbessern können. Konsortialführer war die Uniklinik RWTH Aachen, regionaler Projektleiter das UKM (Universitätsklinikum Münster).
Das im Rahmen des Innovationsfonds durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderte Projekt TELnet@NRW wurde am 29. April mit dem ersten Platz beim Deutschen Preis für Patientensicherheit ausgezeichnet. TELnet@NRW-Konsortialführer Univ.-Prof. Dr. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen, nahm den Preis stellvertretend für das Projekt-Team entgegen. „Für uns Ärzte im Projekt, aber ganz besonders auch für die Patienten, war der Mehrwert der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit – während der gesamten Laufzeit deutlich spürbar. Ich finde es großartig, dass diese subjektiven Empfindungen sich nun in der objektiven Bewertung durch die Jury bestätigt haben. Dieser Preis ist ein sehr wichtiges Signal für alle Projektbeteiligten, aber auch für alle Akteure im Gesundheitssystem. Zum Wohle der Patienten sollten wir künftig verstärkt auf eine flächendeckende telemedizinische Versorgungslandschaft setzen.“
Für das UKM (Universitätsklinikum Münster), das als Konsortialpartner die regionale Leitung für die angebundenen Projektpartner innehatte, freut sich der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Van Aken über den Preis. „Die Auszeichnung des Projektes TELnet@NRW mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit ist für uns Ehre und Ansporn zugleich. Mit Hilfe der Telemedizin können wir hochspezialisierte Expertise schnell, sicher und einfach in der Fläche verfügbar machen. So können und werden wir gemeinsam die Patientenversorgung in der Intensivmedizin und Infektiologie sowie vielen anderen Disziplinen wie beispielsweise der Palliativmedizin, der Geburtshilfe, den Seltenen Erkrankungen oder der Unfallchirurgie, noch weiter verbessern."
Das Projekt lief von Januar 2017 bis März 2020. In diesem Zeitraum wurden über 150.000 Patienten aus dem ambulanten und stationären Bereich in das Projekt eingeschlossen. Die Evaluation des Projektes TELnet@NRW konnte zeigen, dass die Zusammenarbeit in einem sektorenübergreifenden telemedizinischen Netzwerk einen spürbaren Mehrwert und eine Steigerung der Behandlungsqualität bei der Versorgung von Patienten in der Intensivmedizin und Infektiologie bietet – insbesondere bei schweren Infektionen.
Dieser Meinung ist auch der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). In seiner Sitzung vom 16. April 2021 sprach der Ausschuss Empfehlungen zur Überführung von TELnet@NRW in die Regelversorgung aus. Zu diesem Zweck sind die Ergebnisse des Projekts nun zur weiteren Prüfung an die Gesundheitsministerien der Länder, den Unterausschuss Bedarfsplanung des G-BA, den GKV-Spitzenverband, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) weitergeleitet worden.
Über den Preisträger
Das durch Mittel des Innovationsfonds geförderte Projekt „TELnet@NRW“ verfolgte seit Anfang 2017 das Ziel, in den Modellregionen Aachen und Münster bzw. Münsterland ein sektorenübergreifendes telemedizinisches Netzwerk in der Intensivmedizin und Infektiologie aufzubauen. Zentrales Element war eine gemeinsame digitale Infrastruktur, die sichere Video-Audio-Verbindungen zwischen den universitären Experten der Telemedizinzentren Aachen und Münster sowie den Partnern aus den 17 zusammengeschlossenen Kooperationskrankenhäusern und den beiden Praxisnetzwerken MuM Medizin und Mehr eG in Bünde und dem Gesundheitsnetz Köln-Süd e. V. ermöglichte, um in Televisiten und -konsilen schnell und datenschutzkonform Daten, Informationen und Dokumente auszutauschen. Konsortialpartner des Projekts waren die Uniklinik RWTH Aachen, das Universitätsklinikum Münster, das Ärztenetz MuM Medizin und Mehr eG Bünde, das Gesundheitsnetz Köln-Süd e.V., die Techniker Krankenkasse, die Universität Bielefeld und das ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin. Das Projekt wurde mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF16010 gefördert.
Über den Preis
Mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit fördert und würdigt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. jedes Jahr Akteure im Gesundheitswesen, die sich mit besonderen Ideen und Projekten für die Verbesserung der Patientensicherheit einsetzen.
Kontakt
Universitätsklinikum Münster UKM
Domagkstr. 5
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Deutschland
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