Aus den Kliniken

300 COVID-19-Intensivpatienten am LMU Klinikum München

01.04.2021 - In dieser Woche ist der 300. COVID-19-Patient auf einer Intensivstation des LMU Klinikums München seit Beginn der Pandemie aufgenommen worden.

Insgesamt 41 dieser Patienten mussten an eine Extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) angeschlossen werden. Der Anteil derer, die eine intensivmedizinische Behandlung einer COVID-Erkrankung überlebt haben, ist am LMU Klinikum höher als im bundesweiten Durchschnitt.

„Die Patienten, die zurzeit mit einer COVID-19-Erkrankung bei uns aufgenommen werden, sind jünger als in der ersten oder zweiten Welle,“ sagt Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor des LMU Klinikums München. „Das gilt sowohl für die Normal- wie auch für die Intensivstationen.“ Aktuell werden wieder 40 Patienten an den beiden Standorten Campus Großhadern und Campus Innenstadt stationär versorgt, davon 16 auf Intensivstationen. „Der Altersdurchschnitt der intensivpflichtigen Patienten ist inzwischen ebenfalls niedriger“, erklärt der leitende Oberarzt der COVID-19 Intensivstationen, Privatdozent Dr. Michael Irlbeck. „Lag dieser in der ersten und zweiten Welle bei 68 Jahren, so sind die Patienten auf unseren Intensivstationen inzwischen im Durchschnitt 54 Jahre alt.“ Gründe sind einerseits die Impfung der älteren Menschen, also vor allem der über 80-Jährigen in der Bevölkerung, andererseits die vermehrte Ansteckung der jüngeren und mobileren Personen mit der britischen Variante, die bei Kontakten leichter übertragbar ist.

Um auf den Anstieg bei den Patientenzahlen vorbereitet zu sein, wird jetzt eine zusätzliche Normalstation für an COVID-19 Erkrankte im LMU Klinikum Großhadern eingerichtet. „Damit stehen 20 weitere Betten für die Versorgung von Patienten zur Verfügung“, bestätigt Frau Prof. Dr. Julia Mayerle, Direktorin der Medizinischen Klinik II am LMU Klinikum. Auch sie stellt fest, „dass die Patienten jünger werden. Derzeit sind neun von 25 Patienten jünger als 50 Jahre, meist ohne relevante Vorerkrankungen. Der Grund für eine Aufnahme in unsere Klinik ist, dass diese Patienten eine kontinuierliche Sauerstofftherapie benötigen.“

In der Intensivmedizin ist die Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten problematisch. „Jedes weitere Bett, das wir freimachen,“ erklärt Dr. Irlbeck, „geht zu Lasten anderer wichtiger Behandlungen. Wir müssen aber auch weiterhin Transplantationen und lebenswichtige Eingriffe vornehmen, bei denen die Betroffenen anschließend ein Intensivbett benötigen.“ Daher gilt es, die Anpassungen in enger Abstimmung mit allen Fachbereichen, der Pflege und dem OP-Management vorzunehmen.

Die Qualität der Versorgung in der LMU-Intensivmedizin liegt hinsichtlich der Überlebensraten über dem bundesweiten Durchschnitt. Schon in der ersten Welle hatte sich dieser Unterschied gezeigt: Während bundesweit durchschnittlich die Hälfte der Intensivpatienten überlebten, waren es im LMU Klinikum mit 72 Prozent deutlich mehr. In der zweiten Welle sank der Wert etwas ab auf 66 Prozent im LMU Klinikum, war aber im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt von 56 Prozent immer noch höher.

„Auf die bevorstehenden Osterfeiertage ist das LMU Klinikum vorbereitet, trotzdem versuchen wir nach der langen Pandemiezeit und der extrem hohen Dauerbelastung in der Patientenversorgung, Ärzt*innen und Pflegekräften eine Erholungsphase zu ermöglichen,“ sagt Prof. Lerch. „Schließlich werden wir noch eine ganze Weile flexibel auf die dynamische Entwicklung reagieren müssen. Um das durchzustehen, braucht es neben Kompetenz und Engagement auch ausreichend Ruhephasen.“ Erfreulich ist, dass nur wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund von angeordneten Quarantäne-Maßnahmen, als Verdachtsfall wegen Kontakt zu einer infizierten Person oder einer tatsächlichen Infektion mit SARS-CoV-2 in den letzten Monaten ausgefallen sind. Aktuell sind gerade einmal 13 von über 11.000 Mitarbeitenden betroffen. „Hier zeigen die Impfungen des Personals in der Krankenversorgung und die konsequente Einhaltung der Hygienemaßnahmen Wirkung,“ betont Prof. Lerch.

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